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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Seite.
    Während noch belanglose Höflichkeitsfloskeln getauscht wurden, erlebte Marshall seine erste
große Enttäuschung. Er konzentrierte sich ganz auf seine Aufgabe und wollte damit beginnen, die
Gedanken im Unterbewußtsein der Zaliter zu erforschen. Naturgemäß begann er damit bei Zarlt
Demesor.
    Er stieß gegen den Abwehrblock eines Mooffs.
    Etwas anderes konnte es nicht sein, denn kein Nicht-Telepath konnte ohne jahrelanges Training
einen solchen Block selbständig errichten. Außerdem gehörte eine gewisse Suggestionsgabe dazu.
Beides besaßen die Mooffs in ausreichendem Maße. Sie hatten sich also bereits in das Geschehen
eingeschaltet.
    Er versuchte es bei den vier Offizieren und mußte feststellen, daß es bei ihnen nicht anders
war. Es war ihm unmöglich, die Gedanken der fünf ihm gegenübersitzenden Zaliter zu lesen. Das war
ein Handikap, mit dem niemand gerechnet hatte. Marshall am allerwenigsten.
    Er mußte Rhodan warnen.
    »Nein, es waren nur einige Unfälle«, sagte der Zarlt gerade und beantwortete damit eine Frage
Rhodans, der sich nach der Ursache der gestrigen Aufregung erkundigte. »Fahrlässigkeit. Das kommt
schon vor. Die Schuldigen wurden bestraft.«
    Rhodan lächelte freundlich. Er empfing im selben Augenblick Marshalls geflüsterte Warnung.
Nicht nur, daß die Gedanken des Zarlt und seiner Vasallen verborgen blieben, nun bestand auch die
Gefahr, daß die Mooffs ihre – Rhodans und seiner Freunde – Gedanken lasen und sich
entsprechend einrichten konnten. Ein Abwehrschirm war die einzige Möglichkeit, um das zu
verhindern.
    Ohne daß Demesor und seine Offiziere es bemerkten, begann die Auseinandersetzung zwischen den
Telepathen. Rhodan und Bully konnten allerdings nichts anderes tun, als ihre Gedanken
abzuschirmen. Marshall hingegen versuchte, den Block des Zarlt zu durchbrechen und bis zur
eigentlichen Ausstrahlungsquelle – dem Mooff – vorzudringen.
    Diener brachten Schüsseln mit den Früchten Zalits, dazu Getränke in verschiedener Form. Rhodan
zog Obstsäfte vor, Bully allerdings sprach dem kräftigen Wein zu. Mit Wohlgefallen betrachtete er
die hübschen Mädchen, die erschienen, um nachzuschenken.
    Die Zaliterinnen waren in der Tat hübsch. Der Zarlt besaß einen guten Geschmack, das mußte
Bully als Kenner zugeben. Die rotbraunen Schönen schritten graziös von einem zum anderen und
sorgten dafür, daß die Becher niemals leer wurden. Bully trank allein deswegen, um die Bewegungen
zu bewundern, deren Gleichmaß ihn zu faszinieren begann.
    »Gefallen sie Ihnen?« fragte der Zarlt mit einem Lächeln. Als Bully gedankenverloren nickte,
fügte er hinzu: »Sie können mehr als nur bei Tisch bedienen.«
    Bully nickte, sah dann aber erschrocken hoch.
    »O nein – so meine ich es nicht«, sagte Demesor und lächelte belustigt. »Sie können auch
tanzen – das meine ich.«
    »Können Sie Gedanken lesen?« platzte Bully heraus. Flüchtiges Rot der Verlegenheit huschte
über seine Wangen. Rhodan half ihm aus der Klemme.
    »Sie waren etwas zweideutig, Zarlt«, sagte er mit freundschaftlichem Vorwurf, den niemand
ernst nahm. »Aber gegen Tanzen wäre sicherlich nichts einzuwenden.«
    »Sprechen wir erst über die uns bewegenden Angelegenheiten der Strategie.« Demesor sah sich zu
einem Vorstoß gezwungen. »Ich meine unsere gemeinsame Aktion gegen Arkon.«
    Rhodan zog die Augenbrauen hoch.
    »Gegen Arkon?« wunderte er sich offensichtlich.
    »Ich meine natürlich gegen das Robotgehirn«, verbesserte sich der Zarlt. »Gerade weil wir das
Imperium lieben, wollen wir ja die Herrschaft eines Robots beseitigen. Sie werden das verstehen,
auch wenn Sie aus einem anderen System stammen – ja, sogar aus einem anderen Teil der
Milchstraße, nehme ich an.«
    Sehr klug von dem Burschen, dachte Rhodan. Nun soll ich ohne jeden Argwohn an die Erde denken
und ihre Position verraten. Die Mooffs wissen dann, woran sie sind. Und erst recht ihre
Auftraggeber. Vielleicht weiß Demesor nicht einmal, warum er das sagte. Die Mooffs beherrschten
ihn.
    »Ja, mein System gehört nicht zu Arkon, darum könnte mir das Schicksal des Imperiums
gleichgültig sein. Leider wurde ich jedoch in die Auseinandersetzungen verwickelt, das Gehirn
verfolgt mich, und ich benötige einen gewissen Schutz, den Sie mir freundlicherweise zuteil
werden ließen. Ich habe Ihnen zu danken.«
    Milfor beugte sich vor und sah Rhodan eisig an. »Dann wird es Zeit, daß Sie uns Ihre

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