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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einhundertfünfzig Metern Höhe überragte er alle anderen
Bauten. Rot schimmerten die nach außen geneigten Wände im Schein der schon tief stehenden Sonne
Voga. Rhodan bemerkte, daß die üblichen Wachen am Portal nicht verstärkt worden waren. Das
erschien im Hinblick auf die Ereignisse des Vortages fast verdächtig. Mit einem Seitenblick
stellte er weiterhin fest, daß der Mooff inmitten der weiten Rasenfläche wieder vorhanden war. Er
mußte ersetzt worden sein, denn der alte war von Noir ausgeschaltet worden.
    Schon spürte er die tastenden Gedanken und suggestiven Versuche des Quallenwesens. Die übliche
Aufforderung, alle eventuell mitgeführten Waffen den Posten abzuliefern. Die suggestive Kraft,
die hinter dem Befehl steckte, war nur gering und ohne Bedeutung. Rhodan ignorierte die
Aufforderung genauso wie Bully und Marshall.
    Der Wagen hielt.
    »Der Kerl könnte uns mindestens den Schlag öffnen«, bemerkte Bully auf Englisch, »wenn man uns
schon nicht wie richtige Gäste in Empfang nimmt.«
    »Ist hier nicht üblich«, klärte Rhodan ihn auf und stieg steifbeinig ins Freie. »Außerdem ist
das heute kein Staatsempfang, sondern ein ganz gewöhnlicher Besuch.«
    »Ob er so gewöhnlich ist, werden wir hinterher wissen«, entgegnete Bully voller Mißtrauen.
»Ich habe das Gefühl …«
    Er kam nicht mehr dazu, seine Gefühle näher zu klassifizieren, denn nun traten aus dem inneren
Portal drei farbenprächtige Zaliter mit geschulterten Strahlgewehren. Die Waffen wirkten alles
andere als beunruhigend. Kolben und Läufe waren reichlich verziert, der Tragriemen bestand aus
ornamentreicher Stickerei.
    »Himmel!« stieß Bully hervor. »Ist das eine Operette?«
    Marshall verbiß ein Grinsen. Er forschte schnell in den Gedanken der drei Posten und stieß auf
recht oberflächliche Eindrücke. Der eine dachte an alles andere, nur nicht an seine Aufgabe, die
Gäste des Zarlt zu empfangen, die ihm völlig gleichgültig waren. Der zweite überlegte gerade
angestrengt, wie er dem Bruder seiner Frau eins auswischen konnte, weil der etwas von seiner
Freundin erfahren hatte und …
    Der dritte, stellte Marshall verblüfft fest, dachte überhaupt nicht.
    Es blieb ihm keine Zeit, weiter über das psychologische Novum nachzudenken, denn die drei
Posten hielten vor ihnen an, präsentierten ihre Prachtgewehre und machten dann zackig kehrt.
Langsam setzten sie sich in Marsch. Rhodan nickte Bully und Marshall zu.
    Gemessenen Schrittes folgten sie den Voranschreitenden.
    Ein Lift brachte sie in ein höher gelegenes Stockwerk. Hier wurden sie von drei anderen
Operettensoldaten übernommen. Marshall blieb keine Gelegenheit, sie zu überprüfen, denn er
verspürte plötzlich starke Impulse, die aus verschiedenen Richtungen auf ihn eindrangen. Es waren
keine Suggestivbefehle, darum war er sicher, der einzige zu sein, der sie wahrnahm. Ehe er sich
darüber klar wurde, was die Impulse zu bedeuten hatten, wurden sie schwächer und verschwanden.
Das Zwischenspiel hatte keine dreißig Sekunden gedauert.
    Sie folgten den Offizieren durch einen langen und leicht gekrümmten Korridor. Marshall
überlegte krampfhaft, was die Impulse zu bedeuten hatten. Waren sie von den Mooffs abgetastet
worden? Wenn dem so war, wußten die Mooffs bereits, wer ihre Gegner waren.
    Die drei Posten hielten an. Sie präsentierten wieder. Eine Tür öffnete sich. Dahinter lag ein
kleiner Saal, in dessen Mitte ein flacher Tisch stand. Daran saßen fünf Personen. Im Hintergrund
erhob sich ein flaches Podium, das von bunten Vorhängen eingerahmt war.
    Vier Zaliter blieben sitzen. Der Zarlt erhob sich und ging seinen Gästen entgegen. Er streckte
die Hand aus. »Willkommen, Perry Rhodan. Sie sind pünktlich.«
    Rhodan nahm die Hand, gab aber den Druck nicht zurück. Auch Bully und Marshall wurden auf
gleiche Weise begrüßt. Ersterer verzog das Gesicht, als habe er etwas Unangenehmes angefaßt. Der
Zarlt schien es nicht zu bemerken.
    »Und nun darf ich Sie meinen Offizieren vorstellen. Einige kennen Sie ja bereits – Hemor
und Cenets. Dies ist Milfor, Chef der Bewaffnung. Orbson ist kommandierender Admiral der
Patrouillen. Nehmen Sie bitte Platz. Ich habe mir erlaubt, Ihnen zu Ehren ein kleines Essen zu
geben. Dabei läßt sich besser reden.«
    Rhodan saß in der Mitte, rechts und links von ihm Marshall und Bully. Ihm genau gegenüber nahm
Demesor Platz. Er saß zwischen Hemor und Milfor auf der einen, Cenets und Orbson auf der

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