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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ganz allmählich die Ganglienzellen des Zentralnervensystems und ist in
seinem Prozeß nicht abzustoppen. Wann der Tod bei den Erkrankten eintreten wird, wissen wir nicht
zu sagen. Wir empfehlen aber, sofort alle Tiere unschädlich zu machen, bevor die Männer von der
GANYMED aufs Schiff kommen.«
    Perry Rhodan nickte nur.
    An seiner Stelle sagte Crest zu Manoli: »Fangen Sie die Tiere und schläfern Sie sie ein,
Doktor. Ich würde vorschlagen, drei Pärchen für Untersuchungszwecke sorgfältig zu isolieren.«
    Dann waren sie in der Zentrale wieder allein.
    Perry Rhodan starrte den Rundsichtschirm an.
    Ein unbekannter Gegner aus dem Hinterhalt hatte ihn um ein Haar vernichtet.
    Wann kam der nächste Schlag? Aus welcher Richtung? Und wann mußten siebenhundert Kranke
sterben?

15.
    An der Rückwand des geräumigen Labors saß auf dem Stuhl ein Mann, dem man Arme,
Beine und Oberkörper so zusammengeschnürt und an den Stuhl gebunden hatte, daß er sich nicht
rühren konnte.
    Er sang fröhlich: »… over the ocean, over the sea, when will Mathilda be waltzing with
me …«
    Daß er zwei Liedertexte durcheinanderbrachte, schien ihm ungeheuren Spaß zu bereiten. Er
versuchte auf dem Stuhl zu schaukeln, und rutschte dadurch ein Stück nach vorn.
    »Bleib ruhig, du Narr!« schrie Manoli ihn an.
    Der Mann hörte auf zu singen und sah Manoli mit strahlendem Lächeln an.
    »Warum so ernst, Doc?« fragte er. »Das Leben ist doch so schön. Warum sollten wir es uns
unnötig schwermachen?«
    Manoli verlor die Beherrschung.
    »Du machst es mir schwer, du Narr!« schrie er den Kranken an. »Kannst du nicht endlich wieder
zur Vernunft kommen?«
    »Vernunft?« kicherte der Mann. »Ich bin doch bei Vernunft. Ihr seid die Narren!«
    Manoli und seine Mitarbeiter suchten das Gift. Sie suchten es bei dem Kranken, den sie von den
anderen isoliert und unter schärfster Bewachung hierhergebracht hatten, und sie suchten es bei
einem der sechs Nonus, die man zu Versuchszwecken hatte überleben lassen.
    Das kleine Pelztier saß eingesperrt in einem stabilen Käfig und starrte die weißbekittelten
Menschen zwischen den Stäben hindurch mit großen, traurigen Augen neugierig und zutraulich
an.
    Plötzlich sagte im Hintergrund des Raumers eine tiefe, ruhige Stimme: »So, ich glaube, wir
haben es.«
    Manoli ließ den Behälter, den er gerade in der Hand hatte, fallen und fuhr auf dem Absatz
herum. Dr. Hayward, ein Riese an Gestalt, erst vor kurzem in den medizinischen Dienst der
Raumflotte getreten, saß vor seinem Mikroskop.
    »Was haben Sie?« wollte Manoli wissen.
    »Das Gift«, antwortete Hayward ruhig.
    Mit drei raschen Schritten stand Manoli neben ihm.
    »Zeigen Sie!« keuchte er.
    Hayward beugte sich zur Seite. Manoli starrte ins Mikroskop.
    »Ich sehe nichts!« beschwerte er sich. »Ist das Zeug farblos?«
    »Natürlich«, antwortete Hayward.
    »Kann man's nicht färben?«
    »Hab' ich noch nicht versucht.«
    Manoli starrte ihn entgeistert an. »Dann tun Sie's doch! Oder glauben Sie, wir haben alle
solche Luchsaugen wie Sie?«
    Hayward ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er entnahm den Objektträger der Objektivplatte
und ließ einen Tropfen feiner blauer Farbflüssigkeit darauf fallen.
    Manoli atmete auf. »Na, endlich …«
    Durch das Mikroskop zeigten sich eine Reihe von Kristallen mit regelmäßig zwölfeckigem
Grundriß.
    »Haben Sie schon eine Idee, was es ist?« fragte Manoli, ohne das Auge vom Okular zu
nehmen.
    »Na klar«, brummte Hayward, »es ist irgendein Hexylamin – oder vielleicht nicht?«
    Manoli nickte heftig. »Natürlich. Sie haben völlig recht. Reicht das Zeug für eine exakte
Analyse?«
    »Denke schon.«
    »Dann machen Sie eine, aber schnell.«
    Die exakte Analyse eines Hexylamins war selbst mit arkonidischen Geräten keine
leichte Sache, aber Hayward war nach anderthalb Stunden fertig.
    Dann ging er zu Manoli.
    »Na?« machte Manoli.
    »Verstehen Sie etwas von Atomphysik?« fragte Hayward zurück.
    Manoli verzog das Gesicht. »Hören Sie, Hayward, ich wollte von Ihnen wissen, was
Sie …«
    »Ja, ja, weiß schon. Um das zu verstehen, müssen Sie aber etwas von Atomphysik verstehen.«
    »Wieso?«
    »Kennen Sie Argon?«
    »Ein Edelgas, ja.«
    »Man kann es zu keiner Verbindung zwingen. Es sei denn, man ionisiert es und veranlaßt es, in
ionisiertem Zustand zu bleiben. Das kann dadurch geschehen, daß man es an entsprechend gebaute
Moleküle anlagert, so daß das Argon-Atom durch ein

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