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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kleinst-Fusionsreaktors lauter zu summen. Der leerlaufende Rotorkranz erzeugte ein helles
Knattern, das vom Tosen des thermischen Staustrahltriebwerks überlagert wurde.
    Wir flogen mit 600 km/h auf den Ort meiner Wünsche zu. Es gab keine Zwischenfälle mehr, bis
weit vor uns die Lichter der Großstadt Tanger auftauchten.
    Ich dirigierte den Piloten zum menschenleeren Strand zwischen Tanger und dem vorgelagerten Ort
Arcila, wo ich den Flugschrauber südlich der Küstenschnellstraße verließ.
    Gespannt sah ich der davonfliegenden Maschine nach, bis sie in der Dunkelheit verschwunden
war. Möglicherweise kam es zu Komplikationen, wenn der Streifenführer nicht zu erklären wußte,
weshalb er bis nach Tanger geflogen war. Bis dahin mußte ich endgültig unauffindbar sein.
    Bei dem Gedanken meldete sich mein Extrahirn mit einem einzigen Begriff. Müde,
Narr!
    Natürlich war ich müde und erschöpft. In meinen jeweiligen Verstecken hatte ich kaum wirklich
schlafen können. Ich mußte also den Tag in der gut getarnten Höhle verbringen und die kommende
Nacht abwarten. Wenn das Schicksal gegen mich war, würde die beeinflußte Streifenbesatzung die
Solare Abwehr auf meine Spur bringen. Wie ich dann noch mit meinem Spezialanzug über das offene
Meer hinweg bis zu den Azoren fliegen sollte, war mir im Augenblick rätselhaft. Man durfte sie
nicht unterschätzen, diese tatkräftigen Terraner.
    Kurz vor Tagesanbruch erreichte ich das Versteck. Der Hohlraum lag in der zerklüfteten,
sonnendurchglühten Felswand. Von oben konnte er unter keinen Umständen eingesehen werden.
    Ich kontrollierte die vorsorglich deponierten Ausrüstungsgegenstände, aß und trank und legte
mich dann zur Ruhe.
    Mein Tiefsee-Druckanzug war in Ordnung, die Flugaggregate ebenfalls. Ehe ich in einen
bleischweren, von schlechten Träumen unterbrochenen Schlaf fiel, dachte ich nochmals mein
Vorhaben durch.
    Von meiner Panzerkuppel auf dem Grund des Meeres wußte niemand etwas. Die dort stationierten
Maschinen und Spezialgeräte erlaubten eine totale Verwandlung meiner Person. Das war ein Faktor,
den auch die Abwehr nicht einplanen konnte.
    Ich hatte einen terranischen Raumfahrer ausfindig zu machen, der mir in Gestalt und
Gesichtsschnitt annähernd glich. Wenn ich einen solchen Mann erst einmal in meinem Stützpunkt
hatte, war es relativ einfach, ihn körperlich nachzuahmen. Ich mußte anschließend an seiner
Stelle als Besatzungsmitglied auf einem Venus-Raumer einsteigen.
    Als ich an den Planeten Venus dachte, glaubte ich, Mariis Gentner vor mir zu sehen. Sie wollte
in Port Venus auf mich warten.
    Auf dem großen Raumhafen des zweiten Solplaneten wurden intergalaktische Schiffe abgefertigt.
Dort konnte es mir gelingen, eine Fluggelegenheit zum Wegasystem zu finden. War ich erst einmal
aus dem direkten Bannkreis der Erde entkommen, würden sich Mittel und Wege ergeben.
    Im Wegasystem waren Einheiten der Solaren Raumflotte stationiert. Sicherlich ließ sich dort
eine überlichtschnelle Space-Jet kapern, die mich nach Hause bringen konnte.
    Nach Hause. Der Gedanke an Arkon und das Große Imperium ließ mich innerlich erschauern. Was
blieb zu tun, wenn mein ehrwürdiges Volk tatsächlich degeneriert war?
    Rhodan anrufen! sagte mein Extrahirn. Heimkehren zur Erde!
    Ich wälzte mich ärgerlich auf die andere Seite und schloß fest die Augen. Mein Logiksektor
hatte leicht raten. Wenn ich wieder zurückkehren sollte, war es ja eigentlich sinnlos, meine
Flucht überhaupt fortzusetzen.
    Es war eine dunkle, Sternenlose Nacht, als ich meinen Schwerkraft-Absorber auf 0,1
Prozent Terra-Welt schaltete.
    Das Hochdruckfeld meines schweren Tiefseeanzugs leuchtete sofort auf, als es mit dem dunklen,
sturmzerrissenen Wasser des Atlantiks in Berührung kam.
    Mein Flug war einwandfrei verlaufen. Ich hatte mich immer so dicht über dem Wasserspiegel
gehalten, daß eine Ortung nahezu ausgeschlossen wurde.
    Als ich südlich der Insel Sao Miguel in das Meer eintauchte, meldete mein Peiler das
Auftreffen kurzwelliger Radarimpulse, die offenbar von einer hochfliegenden Maschine abgestrahlt
wurden. Nachdem ich in den Fluten verschwunden war, hörte das leise Zirpen auf.
    Ich ließ mich mit einem Wert von 3 g absinken, bis der zerklüftete Meeresboden auftauchte.
    Hier unten war es still und einsam. Nur das Summen meiner Umformerbank und das helle Knacken
im Feldprojektor störten die feierliche Ruhe. Ich glitt unter dem Druck des Wellenvibrators

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