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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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anlaufenden Großfahndung zu entgehen.
    Ich hatte mich erschöpft im Umformertender der riesigen Lokomotive versteckt, bis man den Zug
nach 10 Minuten Fahrzeit angehalten hatte. Die Abwehr hatte unglaublich schnell gearbeitet.
    Von da an hatte das verwegene Spiel begonnen. Die suchenden Polizisten wußten genau, daß sie
einen Unsichtbaren finden sollten. Da dies von Natur aus ein kaum lösbares Problem ist, hatte man
den Güterzug zwei Stunden lang auf offener Wüstenstrecke stehen lassen, bis ein Spezialkommando
der Abwehr mit Ortungsgeräten eingetroffen war.
    Mein sicherster Aufenthaltsraum war und blieb der Umformertender, in dem die
30.000-Volt-Spannung des Reaktor-Konverters auf den Arbeitswert der Elektromotoren
heruntergeschaltet wurde.
    Da ich mich in unmittelbarer Nähe der offen installierten Stromschienen befand, überlagerten
die von ihnen erzeugten Kraftfelder bei weitem die geringen Ausstrahlungen meines
Lichtwellenumlenkers. Eine Energieortung war damit ausgeschlossen.
    Diesen Vorteil erkaufte ich aber mit ständiger Lebensgefahr. Ich tänzelte zwischen den blanken
Leitern hin und her, wobei ich in höchster Erregung auszurechnen versuchte, bei welcher
Entfernung ein Überleitungsblitz meinen Körper in Kohle verwandeln mußte.
    Es waren fürchterliche Minuten gewesen, doch dann hatte man den Umformerraum nur flüchtig
durchsucht.
    Als der Zug wieder abgefahren war, hatte ich erst gemerkt, daß es immer weiter in die
trostlose Zentralgobi hinausging. Die Güterwagen waren leer. Das bedeutete, daß der Zug für einen
Ort bestimmt war, wo man die Anhänger wieder zu beladen gedachte.
    Stunde um Stunde war vergangen. Mit 200 km/h war der Zug durch Westchina gerast, bis vor uns
die Berge des Himalaja-Massivs aufwuchsen.
    Dort war die Maschine von zwei anderen Lokführern besetzt worden, was mir aber auch keine
Erlösung brachte. Ich getraute mich nicht, die beiden Männer mit dem Psychostrahler zu
beeinflussen, um wenigstens einen Schluck Wasser und Nahrung zu erhalten. Wenn sie im
Bestimmungsbahnhof von Rhodans Mutanten untersucht wurden, konnte der Hypno-Block leicht
festgestellt werden. Dann wußte man in der Abwehrzentrale, wo ich ungefähr zu finden war.
    Total erschöpft hatte ich die folgenden Stunden ertragen müssen. Wir hatten zahlreiche Pässe
überquert, bis wir im Strombett des gewaltigen Brahmaputra angelangt waren.
    Die zweite Ablösung hatte mich in größte Gefahr gebracht, da man die Maschine nochmals
durchsuchte. Es waren anscheinend neue Befehle aus Terrania gekommen.
    Als wir endlich im großen Güterbahnhof von Kalkutta eingetroffen waren, war ich ungeachtet der
damit verbundenen Gefahren zum nächsten Wassertank gewankt.
    Von da an war das Martyrium abgeklungen. Auf dem Flugplatz der indischen Großstadt hatte ich
einen für Tel Aviv bestimmten Lufttransporter ausfindig gemacht. Diesmal war ich gezwungen
gewesen, den Transportbegleiter mit Hilfe des Psychostrahlers zu beeinflussen, da ich auf seine
Druckkabine angewiesen war. Die Maschine war nur sechsfach überschallschnell, aber sie flog
immerhin in etwa 30 Kilometern Höhe. Im Laderaum wäre ich erstickt.
    In Tel Aviv hatte ich erstmals das allmähliche Absinken meiner Batteriekapazität bemerkt. Es
wurde höchste Zeit, den kleinen Lichtwellenumschalter abzuschalten.
    So hatte ich den Flugplatz von Tel Aviv gar nicht erst verlassen, sondern nach einer anderen
Maschine Ausschau gehalten. In der Kantine des Bodenpersonals hatte ich meinen bohrenden Hunger
stillen können.
    Mit dem kleinen Transporter einer staatlichen Schmierstoff-Gesellschaft war ich unbemerkt bis
nach Tripolis gekommen, wo ich die Privatmaschine eines libanesischen Beamten auf dem Flugfeld
vorfand.
    Als dieser Mann mit einem Verbindungs-Hubschrauber ankam, hatte ich dem Gespräch mit dem
Piloten entnommen, daß der Staatsbedienstete in Casablanca zu einer Konferenz von
Bewässerungsfachleuten erwartet wurde. Es ging um den Bau einer neuen Großpumpanlage. Mehr hatte
mich nicht interessiert. Casablanca an der afrikanischen Westküste war für mein Vorhaben ein sehr
günstiger Ort.
    Bei Anbruch der Dunkelheit waren wir abgeflogen. Ich saß direkt neben dem Libanesen, der
völlig im Banne meines Psychostrahlers stand. Der Pilot hatte ebenfalls wunschgemäß reagiert.
    Ich stillte Hunger und Durst aus den reichen Vorräten der luxuriösen Maschine und bereitete
mich auf den nächsten Sprung vor.
    Die Rundfunk- und

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