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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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großen Kuppelbau, den man vor der Küste errichtet hatte. Seine Bauweise
widersprach den Gewohnheiten der Topsider, und man hatte ihn sicherlich nur deshalb im Wasser
errichtet, damit die Meeresbewohner ihre Herren aufsuchen konnten.
    Das Bild begann sich langsam in Marshalls Gehirn zu formen.
    »Man nennt mich Al-Khor«, sagte nun der mittlere der Topsider. »Ich kommandiere den Stützpunkt
auf diesem Teil des Kontinents. Darf ich Sie nun bitten, mir Ihre Waffen auszuhändigen? Ich
möchte nicht, daß sich aus einer unbedachten Handlung ein Konflikt zwischen uns und den Springern
entwickelt. Sobald ich Ihr Schiff freigebe, erhalten Sie Ihre Waffen zurück.«
    Deringhouse zögerte. Eine Fülle von Gedanken raste durch seinen Kopf, und er versuchte
vergeblich, sie zu ordnen. Hilfesuchend warf er Marshall einen Seitenblick zu. Der Telepath
nickte. Er wußte längst, daß die Topsider in der Tat Wert darauf legten, den bestehenden Frieden
mit den Springern nicht zu gefährden.
    »Gut«, entgegnete Deringhouse und zog den Strahler aus dem Gürtel. »Wir wollen uns Ihren
Anordnungen fügen.« Eine der Echsen nahm die Waffen mit spitzen Krallen und betrachtete sie
interessiert. Auch Marshall lieferte seinen Strahler ab. »Geben Sie uns als Gegenleistung die
Versicherung«, schlug Deringhouse vor, »daß Sie uns nicht gegen unseren Willen festhalten,
sondern wir jederzeit das Recht haben, unsere Waffen zurückzufordern und diesen Planeten zu
verlassen.«
    Al-Khor lächelte immer noch. »Diese Versicherung geben wir Ihnen gern. Niemand wird Sie daran
hindern, auf unsere Gastfreundschaft zu verzichten, wenn Sie keinen Wert darauf legen. Aber
zuerst, denke ich, werden wir uns ein wenig unterhalten. Sicherlich haben Sie uns einiges zu
erzählen. Und das Leben, glauben Sie mir, ist auf so einem einsamen Stützpunkt wie ›Wasserwelt‹
sehr eintönig. Kommen Sie.«
    Deringhouse zögerte. »Was ist mit meiner Mannschaft? Ich möchte nicht, daß eine unbedachte
Handlung …«
    »Wir haben nichts dagegen, wenn Sie Ihre Leute unterrichten«, unterbrach Al-Khor. »Geben Sie
ihnen den guten Rat, im Schiff zu bleiben und nichts zu unternehmen.«
    Deringhouse nickte und schaltete den winzigen Sender am Armband ein.
    »Lamanche!« sagte er auf englisch. »Wir gehen zum Schein auf die Bedingungen der Topsider ein.
Nehmen Sie Verbindung mit McClears auf. Er soll hierherkommen und weitere Befehle abwarten.
Vorläufig besteht keine akute Gefahr. Ende!«
    »Verstanden!« kam es knapp zurück.
    Al-Khor kniff mißtrauisch die Kugelaugen zusammen. »Warum sprechen Sie nicht Interkosmo?«
    »Mein Stellvertreter ist noch sehr jung, Al-Khor. Er kennt nur den Dialekt meiner Sippe. Ich
sagte ihm, er solle sich ruhig verhalten und unsere Rückkehr abwarten.«
    Der Topsider schien befriedigt. Mit einer einladenden Handbewegung zeigte er auf die geöffnete
Tür des Kuppel-Fahrzeugs und gab so seinen unfreiwilligen Gästen den Vortritt.
    Noch während sich der Wagen in Bewegung setzte, nahm Marshall stummen Kontakt mit Gucky auf
und teilte ihm Deringhouses Plan mit, den er in dessen Gedanken gelesen hatte.
    Deringhouse wußte genau, daß es unmöglich sein würde, die Topsider mit friedlichen Mitteln zu
bewegen, Aqua zu verlassen. Sie würden diesen Stützpunkt mit allen Mitteln zu halten versuchen.
Die Terraner befanden sich in einem Dilemma: Entweder sie brachen den Frieden mit den Topsidern,
oder sie gaben den Plan, den dritten Planeten von Beteigeuze anstelle der Erde vernichten zu
lassen, wieder auf. Beide Lösungen erschienen Deringhouse unbefriedigend, denn sie bedeuteten
Komplikationen und höchste Gefahr für die Erde. Daher wollte Deringhouse versuchen, die Echsen in
den eigentlichen Plan miteinzubeziehen. Der Major wußte, daß dies die einzige Möglichkeit war,
das angestrebte Ziel doch noch zu erreichen und die Menschheit vor dem Auftauchen übermächtiger
Feinde im Solsystem zu bewahren.
    Major McClears handelte völlig logisch und daher genau in Deringhouses Sinn.
    Als er die alarmierende Nachricht von Lamanche erhielt, stieß er als erstes einen kräftigen
Fluch hervor, dann dachte er nach. Was wäre geschehen, wenn Deringhouse nicht zum vierten
Planeten geflogen wäre?
    Die Antwort schien einfach: Man hätte in aller Ruhe hier auf dem dritten Planeten abgewartet,
bis die Springer aufgetaucht wären, hätte sie angegriffen, sich wieder zurückgezogen und ganz so
getan, als wolle man die Erde

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