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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vielleicht hätte es doch Hinweise gegeben, die einen klugen Gegner hätten stutzig
machen können. Noch werden Yatuhin und Tropnow ihren größten Trumpf nicht ausgespielt haben. Noch
wird niemand wissen, daß die Erde existiert. Wenigstens hoffe ich das.«
    »Und noch weiß niemand, daß wir auf Volat gelandet sind«, murmelte Noir. Mit einem kurzen
Seitenblick auf den Mausbiber fügte er hinzu: »Natürlich mit Gucky, dem monströsen Kämpfer.«
    Rhodan gab keine Antwort.
    Er sah das Wrack zerglühen und erblickte im rötlichen Widerschein die matt schimmernde Hülle
des unbekannten Schiffes.
    Gucky neigte den Kopf. Er versuchte auf telepathischem Weg Informationen zu bekommen.
»Springer, ich sagte es schon. Sie wurden von einem Unbekannten angeworben und von der
Zentrale – wo auch immer sie ist – auf unsere Spur gesetzt. Das Warnsystem muß uns
bereits im Weltraum erfaßt haben.«
    Rhodan fragte: »Glaubst du, daß die beiden Mutanten dahinterstecken?«
    »Wer sonst?«
    Rhodan nickte und sah hinauf in den sternenbedeckten Himmel. Dieser sah hier ganz anders aus
als auf der heimatlichen Erde, die am Rand der Milchstraße stand. Hier, näher am Zentrum, war die
Zahl der Sterne größer. Ein weißes Band lief quer über das Firmament und ließ die Dunkelwolken so
klar hervortreten, daß man sie mit bloßem Auge erkennen konnte.
    Das fremde Schiff war verschwunden. Es hatte seine Aufgabe beendet und kehrte zu seinem
unbekannten Einsatzhafen zurück.
    Noir erhob sich. »Und was nun? Die Stadt muß viele hundert Kilometer von hier entfernt sein.
Der Urwald …«
    »Wir haben immerhin Gucky«, sagte Rhodan leise und stand ebenfalls auf. Um sie herum war
nichts als die nächtliche Stille und das Rauschen des Windes in den Baumwipfeln. »Gucky kann uns
zur Stadt bringen, falls uns das notwendig erscheint. Aber ich halte es vorerst für falsch,
wieder aufzutauchen. Soll man doch glauben, wir wären tot.«
    »Und der Wald? Ich finde ihn nicht gemütlich. Wir wissen nicht, welche Gefahren uns
drohen.«
    »Die Unterlagen über Volat besagen, daß es nicht viele gefährliche Raubtiere in den Wäldern
gibt. Für uns gibt es nur einen Feind hier: die Organisation der Verräter. Sie werden uns jagen,
wenn sie erfahren, daß wir noch leben.«
    Noir zog die Schultern hoch und sah hinein in die undurchdringliche Finsternis des Urwalds. Er
sah genau nach Westen, dorthin, wo Kuklón liegen mußte.
    Gucky hob warnend den Arm.
    »Was ist?« fragte Rhodan besorgt.
    Der Mausbiber zeigte in das Dunkel. »Ich weiß nicht, wie weit entfernt – aber dort sind
Lebewesen. Sie denken – aber ich werde aus ihren Gedanken nicht schlau. Es sind mir
unverständliche Dinge, über die sie sich unterhalten. Wahrscheinlich Eingeborene.«
    Rhodan entsann sich der Kataloge der Arkoniden über Volat, den zweiten Planeten der Sonne
Heperés. Er sagte leise: »Die Volater stammen von Insekten ab. Sie gehen aufrecht, sind fast zwei
Meter groß, dünngliedrig, haben große Köpfe mit hervorstehenden Facettenaugen, darüber Fühler.
Sie haben eine braunschwarze, teilweise verhornte Haut. Intelligente und harmlose Wesen mit
seltsamen Riten. Ihre Regierungsform ist das Matriarchat – wahrscheinlich eine Überlieferung
aus ihrer Insektenzeit. Sie unterwerfen sich den Gesetzen der Allweisen Mutter, ihrer
unumschränkten Herrscherin. Ihre Sprache ist für menschliche Ohren nicht wahrnehmbar, weil sie im
Bereich des Ultraschalls liegt. Telepathen haben keine Schwierigkeiten, sich zu
verständigen.«
    »Das sind ja komische Vögel«, murmelte Gucky verblüfft und watschelte in Richtung Westen
davon. Seine scharfen Augen hatten einen schmalen Pfad entdeckt. »Bin gespannt, was sie zu mir
sagen werden.«
    Rhodan lächelte flüchtig.
    »Folgen wir Gucky«, sagte er zu Noir. »Der hat den besten Instinkt.«

31.
    Das Hochplateau erhob sich über der Ebene des Urwalds, der sich bis dicht an die
Stadtgrenze von Kuklón erstreckte. Keine Straße führte hierher, nur verschwiegene Pfade und
geheime Fußwege. Letztere waren unter gewissen Umständen von Fahrzeugen zu benutzen, aber wenn es
mehr als zwei Tage geregnet hatte, blieben auch die breitesten Raupenketten im Schlamm
stecken.
    Es gab keinen Arkoniden oder Springer, der die Lage des Plateaus gekannt hätte. Hier
residierte die geheimnisvolle Herrscherin der Volater, die Königin und Göttin zugleich war und
damit auch das Zentrum seltsamer, unbegreiflicher Riten.
    Unter

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