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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den schützenden Baumwipfeln standen die Behausungen der Eingeborenen –
bienenkorbartige Gebilde aus den verschiedensten Materialien. Einmal war es Holz, dann wieder
eine Art Bast, aber auch harter Lehm, mit Stroh vermischt, diente als Bauelement. Die Eingänge
ähnelten Einschlupflöchern, wie man sie von den Bienenkörben der Erde her kannte, nur waren sie
entsprechend größer.
    Dieses Felsenplateau, verborgen und für den nicht Eingeweihten so gut wie unzugänglich, war
die eigentliche ›Hauptstadt‹ der Welt Volat.
    In einer der primitiv anmutenden Hütten lag Fellmer Lloyd auf einem niedrigen Bett und hielt
die Hand des Mädchens Kuri. Sie saß auf dem Bettrand und sah auf ihn hinab.
    Fellmer Lloyd las ihre Empfindungen. Kuri, das wußte er, hatte einiges für ihn übrig. Sie war
kurz nach ihm bei den Volatern eingetroffen.
    »Wir sind in Sicherheit, Fellmer«, sagte Kuri und gab ihrer Stimme einen festen Klang. »Hier
wird uns niemand finden.«
    Er nickte. Sein breiter, muskulöser Körper wirkte unter der leichten Bastdecke fast schmal.
»Das ist gut so. Wenn ich nur wüßte, ob Markus meinen Hilferuf auffing und weitergab.«
    »Du mußt erst ganz gesund werden«, mahnte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht krank, Kleines. Der Strahl einer Schockwaffe traf mich,
das ist alles. Noch ein oder zwei Tage, dann bin ich wieder auf den Beinen. Wir müssen etwas
unternehmen.«
    Sie sah auf. Am Eingang der Hütte entstand eine Bewegung. Dann trat jemand ein.
    Es war ein Volater. Kuri lächelte dem merkwürdigen Wesen freundlich zu, denn sie wußte, daß
von ihm niemals etwas Böses kommen konnte. Die Fühler über den starren Augen bewegten sich. Der
Blick des Eingeborenen ging fragend zu Fellmer Lloyd, der plötzlich aufhorchte und sich dann
aufrichtete.
    »Die Feinde haben die Spur verloren und sind in die Stadt zurückgekehrt«, sagte der Volater.
Nur Fellmer Lloyd konnte seine ›Stimme‹ hören und auch verstehen.
    Er lächelte schwach. »Danke, mein Freund. Ihr habt uns einen großen Dienst erwiesen.«
    »Die Allweise Mutter hat befohlen, daß du so lange bei uns bleiben darfst, wie es dir
gefällt.«
    »Ich werde heute noch aufstehen können. So gern ich bleiben möchte, muß ich das Angebot doch
ablehnen. Ich erwarte meine Freunde, und die würden mich hier niemals finden können.«
    Der Volater trat näher.
    »Deine Freunde sehen aus wie du?« vergewisserte er sich.
    »Sie sehen genau so aus«, antwortete Fellmer Lloyd.
    »Und sie kommen ebenfalls aus der großen Leere?«
    Die ›große Leere‹ war der Weltraum, das wußte Lloyd. Die Volater betrieben keine
Raumfahrt.
    »Ja, sie kommen von dort, wenn sie mir helfen wollen.«
    Der Volater nickte langsam.
    »Dann sind sie es«, sagte er.
    Fellmer Lloyd horchte auf. »Wer?«
    »Gestern nacht näherte sich unserer Welt ein kleines Schiff aus der großen Leere, aber es
wurde angegriffen und stürzte ab. Wir erhielten die Kunde erst vor kurzer Zeit.«
    »Ein kleines Schiff?«
    »Ja, ein flaches, rundes Schiff.«
    Lloyd erschrak. Das konnte nur eine Space-Jet gewesen sein, ein Schiff des gleichen Typs, wie
er eines besaß.
    »Was ist mit den Insassen des Schiffes geschehen?« fragte er.
    »Wir wissen es nicht. Vielleicht sind sie tot.«
    Fellmer kam hoch und schwang die Füße auf den Boden. Als er stand, wäre er fast gestürzt, so
wackelig fühlte er sich auf den Beinen. Noch waren die Nachwirkungen des Schocks nicht
überwunden. Resigniert ließ er sich auf den Bettrand sinken. Kuri stützte ihn.
    »Ich bin noch zu schwach«, gab er zu. »Aber ich muß wissen, was mit den Leuten geschehen ist,
die in dem Schiff waren.«
    Der Volater nickte. »Wir werden es bald wissen. Die Allweise Mutter hat befohlen, daß einige
Männer von uns in den großen Wald gehen, um nach Spuren zu suchen. Wenn sie noch leben, werden
wir sie finden.«
    Fellmer Lloyd ließ sich zurück ins Bett sinken.
    »Ihr müßt sie finden«, sagte er stöhnend und schloß die Augen.
    Lautlos entfernte sich der Volater, nur das Mädchen Kuri blieb zurück. Ihr Blick ruhte
zärtlich auf dem blassen Gesicht des Terraners.
    Nachdem Rhodan, Noir und Gucky die ganze Nacht in westlicher Richtung marschiert
waren, immer den Gedankenimpulsen der Volater folgend, kam es schließlich zur ersten Begegnung
mit den Eingeborenen. Plötzlich standen sie vor ihnen. Nachdem sie sich eine Weile schweigend
gemustert hatten, ergriffen die Volater die Initiative. Gucky

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