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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war eine laute und harte Stimme. »Hallo, Perry Rhodan! Melden Sie sich! Hier spricht Oberst
Derringer vom Mars-Sicherheitsdienst! Ich rufe Perry Rhodan! Hier spricht …«
    Rhodan war zusammengezuckt, aber seine Überraschung dauerte nur ein Sekunde. Noch ehe
Kommandant Markus eine Bewegung machen konnte, war Rhodan bereits aus dem Sessel.
    Der Funker vom Dienst blickte Rhodan fragend an. »Das war Hyperfunk, Sir. Wollen Sie
antworten?«
    »Stellen Sie den Kontakt mit Derringer her. Ich möchte mit ihm sprechen.«
    Oberst Derringer rief noch immer, pausenlos und in gleicher Dringlichkeit.
    »Kontakt hergestellt«, sagte der Funker. »Sprechen Sie, Sir.«
    Rhodan wartete, bis der Oberst eine Pause machte, dann sagte er: »Hier Rhodan, an Bord der
LOTUS. Was ist geschehen, Oberst Derringer?«
    Für einige Sekunden war Schweigen, dann aber kam die Antwort knapp und präzise: »Gott sei
Dank, Sir. Ihre Position?«
    »Vor den Asteroiden.«
    »Gut. Wenden Sie und landen Sie auf dem Mars, Sir.«
    »Warum?«
    »Erteilten Sie dem Mutanten Gregor Tropnow den Befehl, Thora von hier abzuholen?«
    Rhodan wurde blaß. Seine Lippen wurden zu einem schmalen Strich. »Nein, Oberst. Meine Frau
sollte auf dem Mars bleiben, bis ihr Urlaub beendet ist. Was ist geschehen?«
    »Tut mir leid, Sir, dann bestätigt sich der Verdacht, daß Ihre Frau entführt wurde. Genau das
meinte Bull auch, mit dem wir vor wenigen Augenblicken in Verbindung traten. Vor wenigen Stunden
landete der Mutant Tropnow und behauptete, er habe den Befehl, Thora abzuholen. Es hätten sich
überraschende Umstände ergeben, die die Gegenwart der Arkonidin in Terrania erforderten. Thora
verließ den Mars vor genau zwei Stunden.«
    Rhodan schien sich gefaßt zu haben. Sein Stimme war ohne jede Erregung, aber er war immer noch
bleich. »Warum haben Sie nicht früher mit Ihren Nachforschungen begonnen?«
    Oberst Derringer zögerte eine Sekunde. »Wie konnte jemand ahnen, daß Thora entführt werden
sollte? Die Angehörigen des Mutantenkorps gelten als über jeden Zweifel erhaben.«
    Das stimmte. Es wurde Rhodan plötzlich klar, daß er den Verrat in Tropnows Seele gelegt hatte,
als er ihm die Zelldusche auf Wanderer verweigert hatte.
    »Hören Sie, Derringer. Ich komme nicht zum Mars. Ich weiß, wohin man Thora gebracht hat.
Teilen Sie mir mit, mit welchem Schiff es geschah.«
    »Mit einem Fernaufklärer, Typ Space-Jet. Das wissen wir bereits.«
    »Wenigstens etwas. Bleiben Sie mit Reginald Bull in Verbindung. Mit ihm besteht eine
Hyperfunk-Verbindung. Er wird mich unterrichten. Und noch etwas: Sie tragen keine Schuld,
Oberst.«
    Ein Seufzer der Erleichterung war die Antwort, dann brach die Verbindung ab.
    Während Rhodan an die Kontrollen zurückkehrte, zuckten Erinnerungen und Empfindungen durch
sein Gehirn. Er liebte Thora noch wie am ersten Tag – wenn er an jenem ersten Tag auch noch
nicht geahnt hatte, daß es Liebe war, die ihn zu der Arkonidin hinzog. Ja, er liebte sie. Er, der
relativ Unsterbliche, 104 Jahre alt und mit dem Aussehen eines knapp Vierzigjährigen, liebte
Thora, der die Unsterblichkeit versagt geblieben war.
    Zwar war es Rhodan gelungen, mit Hilfe der Mutanten John Marshall und Laury Marten ein von den
Galaktischen Medizinern auf dem Planeten Tolimon entwickeltes Lebenselixier in die Hände zu
bekommen, aber es stand inzwischen fest, daß die Wirkung dieses Serums nicht ewig vorhalten
würde. Thoras mit pharmazeutischen Mitteln gestoppter Alterungsprozeß würde eines Tages jäh
wieder einsetzen – und dann würde alles sehr schnell gehen.
    Im Augenblick sah es jedoch so aus, als sollte es zu dieser bedrohlichen Entwicklung erst gar
nicht kommen, denn Thoras Leben wurde von ihren skrupellosen Entführern bedroht. Auch dabei ging
es – Ironie des Schicksals – um die Unsterblichkeit.
    Rhodans Gedanken kehrten in die Gegenwart zurück, und er wandte sich an Captain Markus. »Wann
findet die Transition statt?«
    »Wenn sich nichts ändert – in genau zwei Minuten und vierzig Sekunden.« Markus zögerte
einen Moment. »Wir behalten Kurs und Koordinaten bei, Sir?«
    »Unser Ziel ist Volat. Der Entführer war Tropnow, und Tropnow ist von Fellmer Lloyd auf Volat
erkannt worden. Wir haben keine Sekunde mehr zu verlieren, wenn wir nicht zu spät kommen
wollen.«
    »Für Tropnow komme ich nie zu spät, höchstens zu früh«, knurrte Gucky aus seiner Ecke.
    Rhodan gab keine Antwort. Stumm starrte er auf die

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