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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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über den Durst
getrunken hatte.
    Rechts waren Türen mit Firmenschildern.
    Das Gebäude verfügte über zweitausend einzelne Räume, wenn nicht mehr. Wie sollte er da gerade
den richtigen finden? Nur der Zufall würde ihm helfen können. Immerhin hatte Lloyd
herausgefunden, daß die Verräter nur in den unteren Stockwerken arbeiteten.
    Ein Lift öffnete sich direkt vor Gucky. Einige Springer stiegen aus und eilten geschäftig
weiter. Nur einer von ihnen warf dem farbigen Zwerg einen erstaunten Blick zu, kümmerte sich aber
dann nicht weiter um die Erscheinung. Die Geschäfte waren wichtiger.
    Gucky atmete auf und betrat den Lift. Zwanzig Sekunden später stand er auf dem Korridor, der
durch das dritte Stockwerk führte. Rein äußerlich unterschied sich dieses nicht vom zwanzigsten,
lediglich fehlten die Firmenschilder. Dafür waren über den Türen Zahlen angebracht.
    Der Mausbiber spazierte langsam an den Türen vorbei und bemühte sich, Gedankenimpulse
aufzunehmen. Viele der Zimmer, so stellte er fest, waren leer. In einigen saßen harmlose
Individuen, die an nichts Verdächtiges dachten und ihre täglichen Pflichten erfüllten. Die wußten
meistens nichts von dem, was über ihren Kompetenzbereich hinausging. Sie kümmerten sich nur um
ihre kleinen Aufgaben und ahnten nichts von den großen Zusammenhängen.
    Ehe Gucky zum Lift zurückkehren konnte, öffnete sich direkt vor ihm eine Tür, und ein Mann
betrat den Korridor. Er stutzte, als er Gucky erblickte, der sofort die Gefahr erfaßte. Das, so
wußte er, war kein gewöhnlicher Beamter.
    »Was suchen Sie hier? Wer sind Sie?« wurde er in Interkosmo angeherrscht.
    Schon das allein ärgerte Gucky, der eine andere Umgangssprache gewohnt war, aber er ließ sich
zu keiner Unbesonnenheit hinreißen. Mit einer feierlichen Verbeugung stellte er sich vor und
schwang dabei den farbigen Umhang derart um seinen kleinen Körper, daß es fast wie ein Hofknicks
wirkte.
    »Brabul, König von Voodoo, edler Springer. Ich suche Mansrin, den Administrator.«
    Der Springer machte ein verärgertes Gesicht. »Der Administrator wohnt im Palast. Wer hat Sie
denn zu uns geschickt?«
    »Man sagte mir auf dem Raumhafen …«
    »Wo liegt Voodoo? Welche Koordinaten?«
    Gucky verlor schnell die Geduld. »Ich wollte den Administrator sprechen, aber ich habe kein
Interesse daran, Ihnen die Koordinaten von Voodoo zu verraten. Die gehen Sie nichts an.«
    Aber auch der Springer schien einen anderen Ton gewohnt zu sein. Sein Arm schnellte vor, und
seine Hand ergriff Guckys Umhang.
    »Hör zu, du Zwerg«, sagte er. »Du bist ziemlich frech. Ich denke, ich werde mich näher mit dir
befassen. Los, marschiere vor mir her. Mal sehen, was der Chef zu dir sagt.«
    Gucky bezwang seine begreifliche Lust, den anderen gegen die Decke oder aus dem Fenster
schweben zu lassen. Er duckte sich und wehrte sich nicht. Mit ängstlicher Miene watschelte er los
und gab eine höchst jämmerliche Figur ab. Nur der Trost, es diesem unverschämten Springer später
zurückzahlen zu können, gab ihm die notwendige Selbstbeherrschung.
    Im ersten Stock blieb der Springer vor einer Tür stehen. Die eine Hand hielt Guckys Umhang,
die andere legte sich gegen die Wärmekontrolle des Schlosses. Geräuschlos öffnete sich die Tür,
auf der die Zahl 18 geschrieben stand.
    Gucky wurde unsanft in das dahinterliegende Zimmer gestoßen. Fast wäre er dabei über den
langen Fetzen gestolpert, in dem sich seine Füße verhedderten.
    Dann vergaß er den Springer, denn vor ihm saß hinter einem breiten Tisch ein Mann, den er
kannte.
    Gregor Tropnow, der Verräter.
    In Wirklichkeit bereits 88 Jahre alt, sah der Mutant wesentlich jünger aus. Sein Gesicht
zeigte starke Konzentration, als er aufblickte und den Eintretenden entgegensah. Mit keiner Spur
zeigte er Erkennen, was weiter nicht verwunderlich war, denn Gucky war noch niemals mit Tropnow
in nähere Berührung gekommen.
    »Was ist?«
    Der Springer hatte seine Überlegenheit verloren. Fast demütig meldete er: »Er schnüffelte oben
im Verwaltungsteil herum, und ich hielt es für besser, wenn Sie ihn sich vornehmen. Er behauptet,
Mansrin sprechen zu wollen.«
    Tropnow nickte. »Gut. Warten Sie draußen, bis ich Sie rufe.« Er rührte sich nicht, bis der
Springer den Raum verlassen hatte, dann beugte er sich vor und starrte Gucky an. »Wer sind
Sie?«
    »Brabul von Voodoo«, sagte Gucky und verbeugte sich gravitätisch. »Ich wollte dem
Administrator

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