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Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sekunden nach meinem fluchtartigen Deckungswechsel vergangen, als mir die
Erleuchtung kam. Ich zögerte nicht mehr. Möglicherweise hatte ich Rhodan überschätzt. Wenn das so
war, würde mich sofort nach dem Aufspringen der vernichtende Glutstrom aus seinem Impulsstrahler
erwarten.
    Ich nahm meine Waffe fester in die Hand, ging in die Kniebeuge und faßte die nächste Deckung
ins Auge.
    Es waren einige Steinblöcke mitten auf einer kleinen Anhöhe, die mir einen guten Überblick
verschaffen sollte.
    Ich federte hoch und setzte zum Spurt an. Es war ein Lauf, wie man ihn nur in Momenten
höchster Gefahr und Verzweiflung schafft.
    Mit sechs Sprüngen hatte ich das Sichthindernis umgangen. Während ich noch rannte, sah ich
weit hinten einen anderen Mann.
    Es war Perry Rhodan, der genau das getan hatte, was mir etwas zu spät eingefallen war.
    Als ich noch schwer atmend im Sand lag und den Blick von dem weißglühenden Metall abwendete,
hatte er schon gehandelt.
    Ich verschluckte eine Verwünschung und gab meinem Instinkt nach, der mir riet, erst einmal
selbst eine gute Deckung zu erreichen. Das bedeutete, daß ich etwa 200 Meter zu laufen hatte.
    Während dieser Zeit kam Rhodan aber ebenfalls um 200 Meter weiter. Mehr konnte er nicht
schaffen, da er nicht schneller war als ich.
    Zwar hatte er die Transitionen viel besser ertragen, was aber nichts mit der rein körperlichen
Kondition zu tun hatte. Hypersprung-Schocks wirken auf das Nervensystem. Ich hatte riesenstarke
Männer gekannt, die bei einem nur kleinen Raumsprung kläglich zusammengebrochen waren.
    Diese Überlegungen liefen in meinem Gehirn ab. Währenddessen rannte ich. Aus den Augenwinkeln
achtete ich auf meine neue Deckungsmöglichkeit. Der größte Teil meiner Aufmerksamkeit galt jedoch
Rhodan, der im Sprintertempo über die zumeist flache Wüste fegte.
    Es war eine kolossale Anstrengung, mit dem immerhin ziemlich schweren Raumanzug so rasch zu
laufen. Noch waren wir beide frisch. Was aber mußte geschehen, wenn jeder von uns die Planung des
Gegners so rasch durchschaute, daß ein wirkliches Überrumpeln nicht in Frage kam?
    In dem Moment kam der Impuls meines Extrahirns durch: Narr! Hinwerfen, dreimal atmen und
schießen! Er ist ungedeckt!
    Natürlich, das wäre eine Möglichkeit gewesen. Rhodan hatte sich noch kein einziges Mal
umgesehen. Er setzte alles auf eine Karte.
    Dennoch ließ ich mich nicht zu Boden fallen, um das Feuer zu eröffnen. Ich kannte meine
Grenzen, und ich wußte genau, daß man mit bebenden Händen und fliegenden Pulsen nicht genau
zielen konnte.
    Den Abzug durchziehen wäre eine Kleinigkeit gewesen. Einen Treffer zu erzielen, das stand auf
einem anderen Blatt. Wenn ich ihn mit dem ersten Schuß verfehlte, würde er ebenfalls in Deckung
gehen. Irgendwo würde er schon eine winzige Bodenerhebung finden. Dann aber hätte ich noch
offener im Gelände gelegen als er selbst.
    Wer hätte in dem Fall gute Erfolgsaussichten gehabt? Ich gab ihm die bessere Chance, also lief
ich weiter.
    Wenn er mir Zeit ließ, bis ich die Felsblöcke erreicht hatte, dann sah es wesentlich
vorteilhafter aus.
    Ich steigerte mein Tempo und wunderte mich dabei, wie fürchterlich lang lächerliche 200 Meter
sein können. Meine Lungen pfiffen, als ich die kleine Anhöhe hinaufstolperte und zwischen zwei
mächtigen Felsen zu Boden fiel.
    Es war mir unverständlich, daß mein so sorgsam durchtrainierter Körper wegen der kurzen
Laufzeit ein solches Theater machte. Vor meinen spähenden Augen tanzten rote Ringe. Es dauerte
kostbare Sekunden, bis ich wieder klar sehen konnte.
    Seit wenigen Augenblicken war ich nicht mehr gewillt, wissentlich am Ziel vorbeizuschießen.
Rhodan war jetzt mein Feind. Wenn es ihm vor mir gelang, die Kuppel zu erreichen, war ich
rettungslos verloren.
    Sicherlich war der Stützpunkt hervorragend ausgerüstet. Demnach waren auch Funkgeräte
vorhanden, mit denen er Hilfe herbeirufen konnte. Wenn er erst einmal dort war und einen
Energieschirm errichtete, war ich ihm auf Gnade und Ungnade ausgeliefert. Schlimmstenfalls konnte
er mich in der vegetationslosen Wüste verdursten lassen. Ich hatte nur zwei Liter im
Rückentornister.
    Wenn ich vor ihm in den Bau eindringen konnte, war das Verhältnis umgekehrt. Die Grenzen waren
somit fest umrissen. Es ging um Sein oder Nichtsein.
    Ich hielt die Waffe längst im Anschlag. Das Reflexvisier brauchte nicht verstellt zu werden.
Als er mir in das Fadenkreuz lief,

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