Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 007 - Atlan

Titel: Silberband 007 - Atlan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
erzeugte Glut, um den
Kleinraumer teilweise zerschmelzen zu lassen.
    Vor mir tauchte eine Gestalt auf. Im blauschwarzen Dunst war sie nicht zu erkennen, aber es
konnte nur Rhodan sein.
    Ich spürte seinen Griff, als er mich mit gewaltiger Anstrengung aus meiner üblen Lage
befreite. Meine Füße kamen plötzlich frei.
    Er verschwand nach oben, wo ich das Notluk wußte. Die Warnanlage meines Raumanzugs summte. Er
konnte eine Hitzeentwicklung von 150 Grad Celsius absorbieren, mehr aber nicht.
    Trotzdem suchte ich noch nach meiner Waffe, die ich direkt neben dem Sesselfuß fand. Ohne den
Strahler wollte ich nicht hinaus ins Freie, wo sicherlich ein Mann wartete, der sich diesmal kaum
überrumpeln lassen würde.
    Die Warnanlage läutete schriller. Da, wo ich eben noch gelegen hatte, entwickelte sich ein
rotglühender Fleck. Ohne den Raumanzug wäre ich verbrannt oder erstickt.
    Taumelnd griff ich nach den Sprossen der Notleiter und zog mich nach oben. Das enge Mannluk
besaß keine Schleuse. Es war nur für Notfälle gedacht.
    Ich kletterte weiter und ließ mich sofort aus der Wandung der schrägliegenden Maschine nach
unten rutschen. Das Metall war glühend heiß. Dicht vor dem zertrümmerten Bug des unbrauchbar
gewordenen Raumschiffs fiel ich in den Sand.
    Ich blieb für einen Augenblick liegen, bis ich die Augen öffnete. Rhodan hatte nicht
geschossen.
    Ich schaute direkt in den Himmel. Er war blauschwarz, und in ihm hing eine stechende,
grellweiße Sonne, die mir im Augenblick riesenhaft erschien. Sie sah aus wie das glühende Auge
eines Ungeheuers.
    Ich hob die Waffe und blickte mich um.
    Rhodan war schon weit entfernt. Er hatte mich aus meiner Zwangslage befreit, es danach aber
mir überlassen, mich selbst in Sicherheit zu bringen.
    In Ordnung, das war fair gewesen. Ich lachte auf, als ich plötzlich sein Ziel erkannte.
    Weit vor uns, vielleicht zwei Kilometer entfernt, wölbte sich eine stählerne Kuppel aus der
Wüste. Es konnte sich nur um einen Stützpunkt handeln.
    Ich schaltete meinen Helmfunk ein und sagte betont ruhig ins Mikrophon: »Hallo, Barbar, ich
habe dich genau in der Visierlinie. Du glaubst doch nicht im Ernst, daß ich dich in die Kuppel
lasse?«
    Ich drückte ab. Der blendende Energieschuß war gut hörbar, ein Zeichen, daß es hier doch
Restspuren einer ehemaligen Lufthülle gab.
    Zehn Meter neben Rhodan entstand ein Krater. Verflüssigtes Gestein spritzte umher.
    Ich hörte seinen Fluch in meinem Helmempfänger. Also hatte er das Gerät ebenfalls
eingeschaltet.
    »Vielen Dank, Barbar, wir sind jetzt quitt. Du hast mich unter dem Sessel hervorgezerrt, ich
habe absichtlich vorbeigeschossen.«
    Ich lachte wieder, denn noch konnte ich lachen.
    Er war längst in Deckung gegangen, und auch ich hatte den Standort gewechselt.
    Rhodan schien jetzt willens zu sein, mich mit einem blitzschnellen Strahlschuß
auszuschalten.
    Natürlich hatte er genau erkannt, daß mit dem abgestürzten Raumboot nichts mehr anzufangen
war. So hatte er die Überreste unter konzentriertes Feuer genommen und mir damit eine glänzende
Deckung geraubt.
    Durch seine Aktivität war es zu einem Duell unter ungünstigen Bedingungen gekommen.
    Ich hatte alle Kräfte aufbieten müssen, um noch rechtzeitig aus der Nähe des explodierenden
Raumschiffs zu kommen. Der klaren Logik entsprechend, war ich selbstverständlich bemüht gewesen,
den Trümmerhaufen genau zwischen mich und Rhodan zu legen.
    Was ich damit angerichtet hatte, wurde mir jetzt erst bewußt. Es fiel mir wie Schuppen von den
Augen, daß dieser kaltblütige Rechner mit einer solchen Reaktion meinerseits gerechnet hatte.
    Ich hatte die Stellung unter allen Umständen verlassen müssen, das war selbstverständlich. Wie
ich sie jedoch verlassen hatte, war eine andere Sache.
    Rhodan besaß jetzt die bessere Position. Erstens war er näher an der großen Stahlkuppel, und
zweitens hatte er mir den klaren Überblick auf seinen Standort versperrt.
    In der genauen Linie zwischen ihm und mir schwelte der nachglühende Metallberg, der einmal ein
wunderbares Raumfahrzeug gewesen war. Da ich noch dicht bei den Überresten war, verdeckten sie
sowohl den halbkugeligen Stützpunkt als auch Rhodans Stellung.
    Es dauerte nur wenige Sekunden, bis ich auf die einzig mögliche Lösung kam. Wenn ich meinen
Gegner richtig einstufte, dann war er sofort nach seinen zerstörerischen Schüssen losgehetzt, um
ungeschoren das Gebäude zu erreichen.
    Es waren kaum zehn

Weitere Kostenlose Bücher