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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mußte. Hätten die Unbekannten auch hier zugeschlagen, wären alle
Lichter erloschen.
    Aber zuerst galt es, die Tagseite zu untersuchen.
    Vor Rhodan lag der aufgeschlagene Katalog der arkonidischen Astronauten. Seine Angaben waren
verläßlich und aktuell – wenigstens behauptete Crest das.
    Mirsal III war demnach eine von menschenähnlichen Intelligenzen bewohnte Welt. Die Ureinwohner
wurden kaum größer als anderthalb Meter und lebten in einer Zivilisation, die etwa dem
Mittelalter der Erde entsprach. Raumfahrt kannten sie nicht, wohl aber die hin und wieder
landenden Schiffe der Arkoniden, die sie als halbe Götter verehrten. Es gab auf Mirsal III noch
Staaten und Nationen, wie das auf allen Welten üblich war, die das kosmische Stadium noch nicht
erreicht hatten. Fürsten und Könige regierten über den gemeinen Bürger, den sie mit ihren
Söldnern unterdrückten und ausbeuteten. Die Herrscher saßen in ihren befestigten Burgen und
lebten gut. Der Bürger mußte hart arbeiten, wenn er leben wollte.
    Rhodan legte den Katalog beiseite. Die Entwicklung war überall gleich, Mirsal machte keine
Ausnahme.
    Die K-13 schoß hinab und glitt pfeifend in die Atmosphäre.
    »Ich verstehe nicht, warum sich niemand sehen läßt«, bemerkte Marshall zwei Minuten später,
als sie dicht über eine kleine Ansiedlung dahinflogen. Die Geschwindigkeit war stark abgesunken
und betrug kaum noch zweihundert Kilometer in der Stunde. »Selbst wenn eine Invasion erfolgte,
müßte man doch Spuren davon entdecken.«
    Rhodan schüttelte langsam den Kopf. »Sie vergessen, was der Regent berichtete. Es gibt keine
Spuren.«
    Niedrige Häuser duckten sich um einen Berg, auf dem eine Art Burg stand. Primitive Fahrstraßen
wanden sich durch bebaute Felder. Auf dem Marktplatz standen noch die Karren mit den Erzeugnissen
der Bauern, aber es waren keine Lebewesen zu erblicken.
    Rhodan hatte eng zusammengekniffene Augen, als er befahl: »Potkin, fliegen Sie westlich und
verlangsamen Sie die Geschwindigkeit, wenn wir uns einer größeren Stadt nähern. Ich möchte sie
mir ansehen.«
    Sie brauchten nicht lange zu warten.
    Die Stadt tauchte schräg vor ihnen im Schein der Nachmittagssonne auf. Die sauberen Dächer
blitzten und funkelten, als habe man sie mit Gold und Silber belegt, aber es waren nur die dünnen
Metallziegel, wie sie hier allgemein benutzt wurden. Die Straßen waren breiter als auf den
Dörfern, zeigten jedoch nicht die geringste Spur von Leben.
    Selbst aus dieser Höhe wirkte die Stadt wie ausgestorben.
    »Landen Sie dort unten auf dem freien Platz«, ordnete Rhodan an.
    Er wußte nicht warum, aber ein unheimliches Gefühl ergriff von ihm Besitz. Noch nie in seinem
Leben hatte er einer solchen Situation gegenübergestanden, wie er sie hier vorzufinden
befürchtete. Die Andeutungen des Regenten schienen nicht übertrieben gewesen zu sein.
    »Ich kann keinerlei Gedanken empfangen«, sagte Marshall plötzlich. »Die Wesen, die diese
Hütten erbauten, müssen doch denken können.«
    Rhodan gab keine Antwort. Er verfolgte das Landemanöver auf den Schirmen und wartete, bis ein
leichter Ruck durch das Schiff ging. Dann nickte er Marshall und Tschubai zu.
    »Ihr und Gucky kommt mit. Potkin, Sie geben uns nötigenfalls Feuerschutz und lassen uns nicht
aus den Augen.«
    Der Russe legte den Antrieb still. »Sie können sich auf mich verlassen.«
    Rhodan nickte und verließ mit den drei Mutanten die Zentrale. Bevor sie die Schleuse
erreichten, nahmen sie handliche Strahler und einige Atomgranaten aus dem Waffenschrank. Dann,
wenige Minuten später, betraten sie zum zweitenmal die Oberfläche von Mirsal III.
    Die K-13 war mitten auf einem freien Platz gelandet. Er zeigte Spuren primitiver Bearbeitung
und diente wahrscheinlich Versammlungen und Märkten. Dicht neben dem Schiff stand ein Fahrzeug,
das offensichtlich von einem Tier gezogen worden war. Die Zügel hingen lose herab, als sei das
Pferd – oder was hier an der Stelle eines Pferdes benutzt wurde – aus ihnen geschlüpft,
um sich selbständig zu machen.
    Rhodan betrachtete die Zügel mit zusammengekniffenen Augen, sagte aber nichts. Marshall, der
zufällig seine Gedanken aufgefangen hatte, warf ebenfalls einen Blick auf die Zügel. Ein
fragender Ausdruck breitete sich auf seinem Gesicht aus. Aber er fand keine Zeit, das Rätsel der
Zügel zu lösen, denn in diesem Augenblick zischelte Gucky aufgeregt: »Dort drüben – an der
Mauer.«
    Sie sahen es

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