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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf den
Füßen, drehte sich um und sah Harras, der in drei Meter Höhe schwebte, von einem matt leuchtenden
Ring umgeben.
    »Springen Sie!« forderte er ihn auf.
    Harras sprang und landete neben Rous.
    »Lieber Himmel – was ist das?«
    Rous wartete, bis sie alle versammelt waren und nur noch der matt schimmernde Leuchtring den
Weg in die eigene Zeitebene verriet. Wenn man ihn aus den Augen verlor, gab es keine Rückkehr
mehr.
    »Das ist die Zeitebene der Unsichtbaren, Harras. Außer uns bewegt sich hier nichts, nicht
einmal der Wind, denn alles ist zweiundsiebzigtausendmal langsamer als wir. Für einen Bewohner
dieser fremden Zeitebene sind wir unsichtbar, weil wir uns zu schnell bewegen.«
    »Wo sind die Bewohner?« fragte Josua ängstlich und hielt sich dicht neben Steiner.
    »Wir werden sie finden«, versprach Rous und deutete in Richtung eines nahen Gebirges. »Sehen
Sie dort die arkonidische Polizeitruppe, Noir? Sie haben ihre Eigenzeit verloren und sehen aus
wie Steinbrocken.«
    Sie sahen sich um und schwiegen, obwohl sie noch viele Fragen auf dem Herzen hatten. Sie
nahmen an, Rous würde sie bald alle beantworten, weil er ja schon einmal in der anderen Zeitebene
geweilt hatte.
    Der Horizont wurde durch eine dunkel schimmernde Mauer begrenzt, die hoch in den Himmel
reichte. Sie stellte das Ende des Wirkungsbereichs des LFG dar. Weiter als bis zu der schwarzen
Mauer würden sie nicht vordringen können, und was dahinter lag, würde auch weiterhin ein
Geheimnis bleiben.
    Sie standen in einer fruchtbaren Landschaft, die von Tälern und Höhenzügen unterbrochen wurde.
In den Tälern wanden sich Ströme und Bäche einem unbekannten Ziel entgegen, das hinter der
schwarzen Mauer lag. Reglos und starr standen die Bäume vor ihnen, von keinem Lufthauch bewegt.
Es war verhältnismäßig warm und schwül. Wolken standen am Himmel.
    Ein merkwürdiges Flimmern der Luft veranlaßte Harras zu der Frage: »So warm ist es doch nun
auch wieder nicht, daß die erhitzte Luft nach oben steigen würde. Außerdem – wenn Ihre
Theorie stimmt, Rous – muß diese Luftbewegung so langsam vor sich gehen, daß wir sie nicht
bemerken. Haben Sie eine Erklärung?«
    Rous starrte gegen den Horizont und bemerkte nun auch das Flimmern. Er kniff die Augen
zusammen, nickte langsam und antwortete: »Ja, ich habe eine Erklärung. Sie werden auch für alle
auftretenden Phänomene eine Erklärung finden, wenn Sie nie vergessen, daß alles hier langsamer
vor sich geht. Was Sie flimmern sehen, Harras, sind die Moleküle der Luft, die das Licht
brechen.«
    Steiner stöhnte leise auf und riß sich von dem erstaunlichen Anblick los. Sein Blick fiel auf
einen durchsichtigen, völlig klaren Kristall von Erbsengröße, der in zwei Meter Höhe bewegungslos
in der Luft hing. Fast erschrocken deutete der Physiker darauf und rief verdutzt: »Haben Sie
dafür eine Erklärung, Rous? Schwerelos schwebt hier ein kristalliner Gegenstand. Hat die
Gravitation auch etwas mit der Verlangsamung der Zeit zu tun?«
    Rous betrachtete den Kristall und lächelte erleichtert. »Dieser Kristall ist nichts anderes
als ein unendlich langsam fallender Regentropfen. Bedenken Sie, er fällt zweiundsiebzigtausendmal
langsamer als auf der Erde, falls diese Welt die gleiche Gravitation besitzt. Das scheint
übrigens der Fall zu sein. Was bedeutet das? Der Regentropfen fällt etwa zehn Zentimeter in der
Stunde, wenn wir seine auf Terra übliche Fallgeschwindigkeit zugrunde legen.«
    Sie starrten auf das schier unbegreifliche Wunder des schwebenden Kristalls. Steiner war
anscheinend nicht so recht überzeugt. Mit der Hand griff er nach dem Regentropfen und versuchte,
ihn aufzufangen. Aber es gelang ihm nicht. Wie festgenagelt stand der Kristall in der Luft und
ließ sich um keinen Millimeter bewegen. Die Trägheit seiner Masse war parallel zur
Zeitverschiebung gewachsen. Man mußte zweiundsiebzigtausendmal mehr Energie anwenden, als man auf
der Erde benötigte, um einen Regentropfen aufzufangen. Soviel Kraft aber besaß auch Steiner
nicht.
    »Unfaßbar«, stellte er fest und gab es auf. »Wenigstens werden wir hier nicht naß.«
    Rous wandte sich um. Seine Augen suchten den Leuchtring. Er atmete auf, als er ihn erblickte.
»Ich denke, wir unternehmen einen Spaziergang bis zur schwarzen Mauer. Vielleicht gelingt es uns
doch, festzustellen, was dahinter ist. Vorsicht, Ragow, stolpern Sie nicht über unseren
Polizeioffizier.«
    Der Russe blieb

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