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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gesicht. Dann trat er einen Schritt
zurück und starrte auf den winzigen Gegenstand, der dicht vor seiner Nase bewegungslos in der
Luft schwebte. Während des Gehens war er gegen ihn gestoßen.
    »Ein Insekt!« rief er ungläubig und schüttelte den Kopf. »Ich bin mit einer Fliege
zusammengestoßen. Und das Biest geht nicht aus dem Weg.«
    Die anderen versammelten sich um den Gegenstand des Anstoßes. Es war in der Tat eine Art
Fliege. Sie hatte lange Fühler und bunt schillernde Flügel, acht feingliedrige Beine und
glänzende, große Augen.
    Rous war es plötzlich, als hätte er in dieser Welt der völligen Bewegungslosigkeit doch eine
geringfügige Bewegung gesehen.
    Das Insekt?
    Aber das war doch nicht gut möglich, selbst wenn das kleine Tier mit einer
Stundengeschwindigkeit von hundert Kilometern geflogen wäre. Es würde dann in zwanzig Sekunden
einen Zentimeter zurücklegen. Mit dem Auge war es schwer, einen frei schwebenden Körper in dieser
Hinsicht zu kontrollieren.
    Aber etwas anderes an dem Insekt bewegte sich. Die Flügel.
    Jetzt sahen es außer Rous auch die anderen. Unendlich langsam zwar und kaum merklich, aber
dafür ohne jeden Zweifel, hoben sich die buntschillernden Flügel des Insektes. Es dauerte fast
zehn Sekunden, dann sanken sie wieder nach unten, um eine halbe Minute später erneut das Spiel zu
beginnen.
    »Eine Minute für einen Flügelschlag«, erklärte Harras und rechnete. »Donnerwetter! Dann macht
ja das Biest tausend Flügelschläge pro Sekunde. In der anderen Dimension natürlich.
Unglaublich!«
    »Es gibt irdische Insekten, die mehr ausführen«, erklärte Ragow in aller Ruhe und sah zu, wie
die Flügel ihren höchsten Stand erreichten und wieder abzusinken begannen. Während dieser zwei
oder drei Minuten hatte das Tier bereits einige Zentimeter zurückgelegt. Es war somit relativ
schnell und legte in Wirklichkeit bis zu dreißig Meter in der Sekunde zurück.
    »Wenn hier jemand auf uns schießt«, stellte Steiner fest, »könnten wir der Kugel gemächlich
ausweichen.«
    Er rechnete halblaut und gab dann das Ergebnis freudestrahlend bekannt. »Ja, ein Geschoß der
gewöhnlichen Art würde in einer Minute etwa einen Meter zurücklegen. Unglaublich, wenn man sich
das vorstellt. Wir leben in der Welt der Zeitlupe.«
    »Aber glauben Sie nur nicht, Steiner«, sagte Rous ernst, »daß Sie unverletzt blieben, wenn so
ein kriechendes Geschoß Sie träfe. Wenn Sie stehenbleiben, würde es unendlich langsam in Ihren
Körper eindringen und Sie töten.«
    »Schöne Aussichten.« Der Physiker schüttelte sich und ließ sich erneut von dem schillernden
Insekt ablenken, das unbeirrt seinen langsamen Flug fortsetzte. »Könnte man es töten?«
    Rous zog die Augenbrauen hoch. »Warum wollen Sie es töten? Es hat uns nichts getan …«
    »Es war nur eine Frage«, lenkte Steiner ein. »Ich möchte nur wissen, ob es uns möglich ist,
ein Lebewesen dieser fremden Dimension umzubringen. Mehr nicht.«
    »Ich denke schon, daß es möglich ist«, gab Rous widerstrebend zu, »aber ich hoffe, wir werden
es niemals nötig haben. In der augenblicklichen Situation sind wir ihnen genau
zweiundsiebzigtausendmal überlegen.«
    »Womit unser Auftrag«, warf Harras triumphierend ein, »so gut wie erfüllt ist. Denn mehr
sollten wir ja nicht, als feststellen, wie sich der unheimliche Gegner besiegen läßt.«
    »Ja«, sagte Rous ohne jede Begeisterung. »Sie haben natürlich völlig recht, Harras. Nur sind
wir bisher noch keinem Gegner begegnet. Wir wissen nicht einmal, wie er aussieht, wer er ist und
was er plant. Unter diesem Aspekt betrachtet, ist unser Auftrag noch lange nicht erledigt. Er hat
nicht einmal begonnen.«
    Sie gingen weiter und beschleunigten ihre Schritte. Fünfhundert Meter vor ihnen schimmerte das
rettende Lichtfenster, durch das sie in ihre Welt zurückkehren konnten. Für einen Augenblick
drängte sich Rous die Frage auf, ob ihr Aufenthalt in einer anderen Zeitdimension etwas mit einem
Ortswechsel zu tun hatte, oder ob die beiden Welten an ein und derselben Stelle existierten. Die
Vorstellung war zu verrückt, um reale Hintergründe haben zu können. Oder?
    Rous rannte gegen den Rücken Steiners, der stehengeblieben war.
    Was ist denn? wollte er fragen, aber dann sah er das starre und maskenhafte Gesicht des
Physikers, seinen erhobenen Arm und die weit aufgerissenen Augen der anderen Männer.
    Er folgte ihren Blicken.
    Alles Blut wich aus seinem Gesicht, und

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