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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einer Oberfläche aus
Stein.
    »Es ist völlig gefahrlos!« rief er zurück und blieb einen Moment stehen. »Ehe das Wasser Zeit
hat, unter meinem Fuß zurückzuweichen, vergehen mindestens zehn Minuten.«
    Es war, als ginge man über Eis, aber die Glätte fehlte völlig. Die reglosen Wellen gaben die
Richtung des Windes an, der sie so geformt hatte. Gleichzeitig sahen sie es auch an den
vereinzelten Bäumen. Den gebogenen Zweigen nach zu urteilen, mußte der Sturm recht stark sein,
der die Luft bewegte. Aber sie spürten nichts davon, denn für sie kroch selbst ein Hurrikan mit
einem halben Millimeter in der Sekunde dahin.
    Und dann standen sie vor der Mauer.
    Rous betastete sie mit den Händen und spürte einen festen Widerstand. Die Wand war schwarz,
aber nicht von einer absoluten, lichtlosen Schwärze, wie er es erwartet hatte, sondern matt
schimmernd wie Kristallmarmor. Das Dunkel begann erst wenige Zentimeter hinter der obersten
lichtdurchlässigen Schicht.
    Wenigstens sah es so aus.
    Die Wand war glatt und wies nicht die geringste Fuge auf, an der ein Finger oder ein Fuß Halt
gefunden hätte. Sie reichte bis hinauf in den Himmel und schien sich wie eine Glocke über den
Boden zu wölben. Allerdings ließ die Farbe nach, je höher sie war. Im Zenit gewährte sie den
rötlichen Sonnenstrahlen Durchblick, und auch die Wolken waren durch sie hindurch sichtbar.
    Also schuf der LFG ein Zeit-Kraftfeld, das sich gleich einer Kugel um ihn legte. Es würde sich
auch unter der Oberfläche fortsetzen, war Rous überzeugt. Gleichzeitig begann er zu ahnen, daß
sie längst nicht alles von der geheimnisvollen Welt der anderen Dimension sahen. Erneut erhob
sich die entscheidende Frage: Was lag jenseits der schwarzen Wand?
    Es gab nur ein einziges Mittel, das zu erfahren, aber es schien Rous zu riskant. Man mußte den
LFG ausschalten, während man sich in der fremden Zeitdimension aufhielt. Dann würde auch die Wand
verschwinden.
    Aber gleichzeitig wurde der Rückweg versperrt.
    Unwillkürlich drehte Rous sich um und atmete beruhigt auf, als er den matten Lichtkreis dicht
über dem Boden schweben sah. Reiner Zufall war es, daß er dicht daneben den verkrüppelten Baum
bemerkte, der an einen Galgen erinnerte.
    »Hier geht es nicht weiter«, stellte Steiner völlig überflüssig fest. »Da kann niemand durch.«
Er tippte gegen die Wand. »Was mag das für Material sein?«
    »Gar keines«, sagte Rous. »Es ist Energie, nichts anderes.«
    »Energie?« Josua beugte sich interessiert vor. »Eine feste Mauer aus Energie? Das habe ich
noch nie erlebt.«
    »Doch«, sagte Noir, »das haben Sie. Denken Sie nur an die Schutzschirme unserer Schiffe. Wenn
Sie einen Gegenstand dagegen werfen, wird er ebenfalls nicht durchgelassen.«
    Der Afrikaner schüttelte fast verzweifelt den Kopf. »Das ist ja der Unterschied, Noir. Unsere
Energieschirme verwandeln Materie bei Kontakt in Energie. Diese Wand aber kann man anfassen. Sie
fühlt sich weder kalt noch warm an, sie verteilt keine tödlichen Blitzschläge, und sie verwandelt
mich auch nicht in Energie.«
    »Die neutralisierte Energieglocke über Terrania kann man auch berühren, ohne zu sterben, und
doch läßt sie keine Materie eindringen«, stellte Steiner mit Nachdruck fest. »Es kann sich somit
bei dieser schwarzen Wand ohne weiteres um reine Energie handeln. Um Energie, die von unseren
Geräten in der Space-Jet erzeugt wird und somit unseren Gesetzen unterliegt. Ich möchte besonders
auf diesen letzten Umstand hinweisen, falls sich jemand Gedanken darüber macht, wie sich das
Hindernis eines Tages beseitigen läßt.«
    »Schon gemacht«, teilte Rous ihm mit. »Aber ich möchte nicht in dieser unwirklichen Welt
herumlaufen, wenn der Rückweg versperrt wird. Es sei denn, jemand sitzt vor dem LFG und schaltet
ihn nach einer bestimmten Zeit wieder ein.«
    »Ich denke, wir haben schon einen Weg gefunden, wie wir eines Tages in die Welt der Fremden
vordringen können«, sagte Noir sachlich und strich nachdenklich über die Wand. »Vielleicht
sollten wir die Dinge auch anders sehen und besser annehmen, daß uns diese Mauer vor den Gefahren
schützt, die vielleicht hinter ihr auf uns lauern.«
    Sie gingen noch zwei- oder dreihundert Meter an der Wand entlang, dann überquerten sie wieder
den Fluß und nahmen Richtung auf den schimmernden Ring, der in mehr als tausend Meter Entfernung
auf sie wartete.
    Ragow stieß plötzlich einen Fluch aus und faßte sich ins

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