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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hinab. Die Männer folgten seinem Blick und
erstarrten.
    Rous spürte, wie eine eiskalte Hand nach seinem Herzen griff, denn nun sah er die praktische
Auswirkung seiner Theorien. Dort, wo der Galgenbaum gestanden hatte, war nur noch ein greller
Energiefinger, der senkrecht auf dem felsigen Boden stand, den Baum einhüllte und nur noch als
undeutliche Silhouette erscheinen ließ.
    Der Energiefinger – knapp zehn Meter dick – setzte sich senkrecht nach oben fort und
verlor sich im Rot des wolkenfreien Himmels. Er schien direkt aus dem Weltall zu kommen und
permanent zu strahlen. Wie ein gigantischer Bleistift aus purer Energie stand das Gebilde drüben
in der Ebene und bedeckte genau das Gebiet, in dem sie sich noch vor einer Stunde aufgehalten
hatten.
    Rous schätzte, daß sich der Energiestrahl bis in eine Höhe von vierzig Kilometern gut mit dem
bloßen Auge verfolgen ließ, dann verschluckte ihn der Himmel.
    Er sagte grimmig: »Sie haben zu lange gezögert. Der Todesstrahl hätte uns alle erwischt, und
wir wären nicht schnell genug gewesen, ihm auszuweichen. Das Licht legt immerhin noch vier
Kilometer in der Sekunde zurück, eine unvorstellbare Geschwindigkeit für diese Welt der Starre.
Vielleicht erkennen wir nun, was es bedeutet, dreihunderttausend Kilometer in der Sekunde
zurückzulegen, wie es das Licht bei uns tut. Das dort drüben ist ein Energiestrahl, aus einem
sehr hoch fliegenden Schiff auf uns abgeschossen. Damit steht fest, daß uns die Druuf entdeckt
haben. Und wir wissen noch etwas: Sie haben die Absicht, uns zu töten.«
    Steiner sah hinauf in den wolkenbedeckten Himmel. »Und wenn sie ihre Zielgeräte jetzt neu
einstellen?«
    Rous schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, Steiner. Daran habe ich auch schon gedacht. Aber hier
droht uns keine Gefahr. Glauben Sie, die Druuf werden ihre Artgenossen töten? Sie werden es kaum
wagen, eine ihrer Siedlungen zu zerstören.«
    Ragow, der vor einem der bewegungslosen Druuf gehockt hatte, richtete sich wieder auf. In
seinem Gesicht stand ein fragender Ausdruck.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte er und erhob sich. »Sie haben Raumschiffe und Energiestrahler,
aber sie hausen in Höhlen. Wie reimt sich das zusammen?«
    Doch Rous war auch diesmal nicht um eine Antwort verlegen. »Denken Sie nur hundert Jahre
zurück, Ragow. Wie sah es damals auf der Erde aus? Die Vorfahren von Josua lebten damals noch im
afrikanischen Busch und waren froh, wenn sie mit Hilfe eines Speeres einen Löwen erlegen konnten.
Gleichzeitig aber wurde fünftausend Kilometer entfernt an der ersten Atombombe gearbeitet. Wenn
es schon zwischen den Bewohnern eines Planeten derartige Unterschiede in technischer Hinsicht
gibt, wie groß können diese Unterschiede erst werden, wenn ein Volk ganze Sonnensysteme
bevölkert?«
    Ragow nickte langsam. »Sie haben natürlich recht, Leutnant. Sie sind also überzeugt, daß diese
Raupen die vorherrschenden Intelligenzen der fremden Zeitebene sind?«
    »Wir können es nur vermuten, Ragow. Wissen werden wir es erst dann, wenn wir zum erstenmal den
fremden Angreifern gegenüberstehen. Ich muß aber gestehen, daß ich dieser ersten Begegnung mit
einigem Unbehagen entgegensehe.«
    Noir zeigte in den Himmel. »Das Kameraschiff kommt nicht näher. Es bleibt stehen.«
    »Es ist nur dem Energieschuß ausgewichen«, vermutete Harras. Er fuhr sich über die Stirn, dann
fügte er nachdenklich hinzu: »Es müßte doch einfach sein, hinaufzufliegen und es
abzuschießen.«
    Rous warf ihm einen schnellen Blick zu. »Sind Sie verrückt?«
    »Wieso? Wir wurden angegriffen. Es ist unser Recht, uns zu verteidigen. Wer weiß, wie lange
wir auf dieser Welt zubringen müssen. Ich habe keine Lust, ständig davonzulaufen.«
    »Harras hat recht«, sagte Steiner.
    Noir und Josua nickten einmütig.
    »Hm.« Rous sah sich überstimmt. »Ganz so einfach, wie Harras sich das vorstellt, wird es kaum
sein. Wir wollen nicht vergessen, daß die Druuf uns sehen können.«
    »Sie können uns nur solange sehen, wie das Kameraschiff existiert. Wenn es ausfällt, dauert es
ewig lange, bis sie einen Ersatz schaffen.« Harras schien von seiner Idee besessen. »Ich nehme
den Handstrahler und schmelze die Kameras weg. Dann versuche ich, das Schiff selbst so zu
beschädigen, daß es abstürzt.«
    Rous sah hinauf in den Himmel.
    »Dort – seht!« rief er plötzlich. »Der Energiestrahl! Er erlischt!« Ganze zehn Sekunden
dauerte es, ehe der Strahl endgültig

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