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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bewegte sich vorsichtig um den silbern schimmernden Flugkörper herum. Er hütete sich,
in den deutlich sichtbaren Treibstrahl zu geraten, der mit knapp vier Kilometern in der Sekunde
aus den Düsen drang. Was aber bedeuteten vier Sekundenkilometer gegen echte
Lichtgeschwindigkeit?
    Er hob die Waffe und richtete sie gegen das Heck. Dann drückte er auf den Feuerknopf.
    Der Erfolg war deutlich sichtbar und entsprechend eindrucksvoll.
    Das Schiff explodierte.
    Es explodierte im Zeitlupentempo, zuerst noch mit einem halben Meter Ausdehnung pro Sekunde,
dann langsamer. Es fiel Harras nicht schwer, den Trümmern auszuweichen, die dann, scheinbar
leicht wie Daunenfedern, nach unten abzusinken begannen. Schließlich, eine halbe Minute nach der
Explosion, schwebten die Trümmer in Form einer großen Kugelschale scheinbar bewegungslos in der
Luft. Nur wenn man lange hinsah, bemerkte man, daß sie unendlich langsam nach unten fielen.
    Harras hörte in seinem Empfänger die Rufe seiner Gefährten, die das Schauspiel vom Boden aus
beobachtet hatten.
    »Unglaublich!«
    Das war zweifellos Steiner, der sich immer wieder über die optisch wahrnehmbaren Effekte der
Zeitdehnung wundern konnte, obwohl er sie genau begriff.
    »Kommen Sie zurück!« rief Rous besorgt. »Sonst erwischt Sie noch der Energiestrahl des
Mutterschiffs.«
    Harras ließ sich seitwärts dem Boden entgegensinken. Er überholte dabei die Trümmer des
Schiffes, die knapp zweihundert Meter von der Stelle entfernt landen würden, an der – in der
eigenen Zeitebene – die Space-Jet stehen mußte.
    Währenddessen erläuterte Iwan Ragow seinen Plan. Gestützt auf die Erfahrungen, die
Rous vor einiger Zeit bei der Rettung von Rosita Peres gemacht hatte, wollte er ein Experiment
versuchen. Die anderen hörten seinen Ausführungen gespannt zu.
    »Sie wollen also versuchen, einen Druuf mit Hilfe eines Antigravfelds zu bewegen?« fragte Rous
und deutete auf die Raupen.
    »Genau«, bestätigte der Russe und hantierte an den Kontrollen seines arkonidischen
Spezialanzugs. »Außerdem werde ich noch meinen Schutzschirm als Energieglocke bemühen. Vielleicht
gelingt es mir, in ihr ein eigenes Zeitfeld zu erzeugen, falls Sie verstehen, wie ich das
meine.«
    Die Männer sahen sich an. Rous schüttelte den Kopf. »Ideen haben Sie schon, Ragow, das muß man
Ihnen lassen. Ein eigenes Zeitfeld? Wollen Sie damit sagen, daß es unter Umständen möglich ist,
die beiden verschiedenen Zeitebenen einander zu nähern, um eine neue, neutrale Ebene zu schaffen,
auf der eine Verständigung mit den Fremden nicht mehr aussichtslos scheint?«
    »Ja, das wollte ich sagen. Genau das.«
    »Und das alles innerhalb einer kleinen Energieglocke?«
    »Ja, denn in ihr kann ich die Bedingungen schaffen, die ich haben möchte. Ich kann die
Gravitation aufheben, jede Temperatur erzeugen, die mir angenehm ist, jederzeit den Standort
wechseln, wobei die Bedingungen bleiben …«
    »Aber Sie können die bestehende Zeit nicht ändern?«
    Ragow lächelte. »Wer sagt das? Sie scheinen immer wieder zu vergessen, daß die
Lichtgeschwindigkeit eine nahe Verwandte der Zeit ist. Und die Lichtgeschwindigkeit beträgt hier
auf dieser Welt, das konnten wir nun einwandfrei bestätigt erhalten, nur vier Kilometer in der
Sekunde. In der Energieglocke aber bin ich vor der Hitzemauer der Atmosphäre sicher. Was also
geschieht, wenn ich unter diesen Voraussetzungen mit zwölf oder dreizehn Mach durch die Gegend
sause?«
    Rous starrte ihn fassungslos an. In seinen Augen flackerte erstes Verstehen. Auch Steiner
nickte langsam und zögernd. Noir zeigte offene Bewunderung für die kühnen Folgerungen des
Gelehrten. Josua verhielt sich abwartend.
    Als Harras landete, kam er gerade zur rechten Zeit, um den Beginn des Experiments
mitzuerleben.
    Einer der Druuf stand abseits von der Gruppe. Ragow nahm neben ihm Aufstellung und schaltete
dann mit einer entschlossenen Bewegung seiner Hand den Schutzschirm ein. Die schimmernde Glocke
hatte einen Durchmesser von anderthalb Metern und war drei Meter hoch. Sie schloß den Gelehrten
und die anscheinend versteinerte Raupe völlig ein.
    Dann aktivierte Ragow den Antigravantrieb seines Anzugs. Die anderen sahen ihn schwach
lächeln, als er sich bückte und den Druuf mit einer leichten Handbewegung anhob. Ja, er hob ihn
an. Das praktisch in der Zeit eingemauerte Lebewesen wurde beweglich. In sich selbst allerdings
blieb es vorerst noch wie aus Stein und

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