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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gehirn. Das, Fremdling, was du siehst,
war Wirklichkeit. Vor einer Zeit, die ihr den Bruchteil eines Jahres nennt.
    Atlantis – vor wenigen Monaten?
    Angespannt starrte Ras auf den wirbelnden Planeten und den vorüberhuschenden Kontinent
Atlantis, der immer nur für den Bruchteil einer Sekunde sichtbar wurde.
    Jede Sekunde war ein Tag.
    Jeder Tag aber bedeutete zweihundert Sonnenumläufe – mehr als sechs Generationen.
    Ras fühlte Schwindel in sich aufsteigen.
    Wann – in ihrer Zeit – hatten die Druuf diese Bilder aufgenommen? Vor
zehntausend Jahren, als sich die Zeitebenen zum erstenmal kreuzten?
    Plötzlich erkannte er, welches das Schicksal der Expedition sein würde, wenn kein Wunder
geschah. Weilten sie nur eine Woche auf der Ebene der Druuf, würden in ihrem eigenen Universum
mehr als tausend Jahre vergehen. Es würde kein Solares Imperium und kein Reich der Arkoniden mehr
geben.
    Ras Tschubai riß in aufwallender Verzweiflung seine Strahlwaffe empor und schickte den
vernichtenden Energiefinger mitten hinein in das Bild der rasend kreisenden Erde. Es erlosch.
    In dem kreisförmigen Saal öffneten sich zehn Türen. Gewaltige, rechteckige Gestalten traten
ein. Ihre Antennen richteten sich auf Ras, die goldenen Kugeln begannen bläulich zu flimmern.
    Aber Ras war schnell genug.
    Noch ehe ihn die paralysierenden Schockwellen erreichten, teleportierte er zurück in den
Maschinenraum. Im Zentrum blieb er stehen und eröffnete das Feuer auf die Schalttafeln,
Instrumentenreihen und die bedienenden Roboter.
    Metall tropfte zu Boden. Isolierung verschmorte, und grelle Blitze zuckten von Block zu Block.
Irgendwo war eine Detonation zu hören. Ras verlor das Gleichgewicht und wäre gestürzt, wenn er
sich nicht gegen die Wandung eines Generators gelehnt hätte.
    Das Schiff neigte sich vor und raste der Oberfläche des Planeten entgegen.
    »Verlieren Sie keine Zeit!« rief Rhodan. »Sie stürzen ab!«
    Ras nickte grimmig.
    »Ich weiß«, gab er zurück. Mit einem letzten Blick übersah er das Chaos und konzentrierte sich
auf den Sprung.
    Er sah noch, wie sich im Hintergrund eine ovale Tür öffnete und drei der rechteckigen Kolosse
eindrangen. Er spürte noch die erste Schockwelle ihrer unbekannten Waffen, aber sie kam zu spät.
Sie konnte seine Konzentration nicht mehr brechen. Er sprang.
    Das schwarze Schiff raste unaufhaltsam dem felsigen Grund entgegen und bohrte sich mit dem
spitzen Bug tief in das Gebirge, um Sekunden darauf in einer flammenden Explosion zerfetzt zu
werden.
    Ras Tschubai materialisierte dicht neben Rhodan in der Zentrale der SAMBO.
    Er wollte erleichtert aufatmen, da sah er Rhodans Gesicht.
    »Vom Einsatz zurück«, meldete er sachlich und versuchte aus den Mienen Crests und Sikermanns
zu erfahren, was geschehen war.
    Rhodan nickte ihm zu und sagte: »Das Schiff, in das Gucky gesprungen ist, weicht vom Kurs ab.
Es fliegt mit erhöhter Geschwindigkeit einem Punkt entgegen, der außerhalb des eigentlichen
Systems liegt. Gucky gibt keine Antwort.« Er sah Ras an. »Was kann geschehen sein?«
    Ras dachte instinktiv an die rechteckigen Roboter. Vielleicht hatte sich der Mausbiber
überraschen lassen. Es sah ihm zwar nicht ähnlich, aber vielleicht hatte er die Gefahr
unterschätzt und sich zu sehr auf seine Fähigkeiten verlassen.
    »Die Druuf haben Kampfroboter, die mit uns nicht bekannten Waffen operieren.«
    »Sie haben Gucky erwischt.« Rhodan wandte sich an Sikermann. »Folgen Sie dem fliehenden
Schiff. Wir müssen erfahren, wohin sie Gucky bringen wollen.«
    Ras überwand seine Bedenken. »Soll ich nicht versuchen …«
    »Nein«, lehnte Rhodan ab. »Wenn Gucky tot ist, kommen Sie ohnehin zu spät. Lebt er aber noch,
dann weiß er sich selbst zu helfen. Wir wollen jedenfalls in seiner Nähe bleiben, damit er
springen kann – sobald er dazu fähig ist. Außerdem finden wir vielleicht endlich eine Spur
der echten Druuf.«
    John Marshall stand neben Atlan. Er hatte bisher geschwiegen. Nun stieß er plötzlich einen Ruf
aus, lauschte angestrengt in sich hinein und sagte dann: »Es war Gucky – ein kurzer Impuls.
So, als sei er für einen Augenblick aus dem Schlaf erwacht und gleich wieder eingeschlafen. Es
war kein klarer Gedanke, sondern nur – Angst. Schreckliche Angst.« Marshall sah Rhodan
besorgt an. »Ich möchte jetzt nicht in Guckys Haut stecken.«
    »Ich auch nicht«, gab Rhodan zu. Er sah auf den Bildschirm. Das schwarze Schiff der Druuf, an

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