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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stand er auf.
    »So«, seufzte er. »Wissen Sie, was das ist?«
    Dabei deutete er auf den Lichtpunkt.
    Lloyd schüttelte den Kopf.
    »Ich natürlich auch nicht«, gab Rous zu. »Aber ich habe eine Vermutung. Ich vermute nämlich,
daß unser Ringfeld als eine Art Linse wirkt. Es bringt Lichtstrahlen, die von einem sehr weit
entfernten Gegenstand kommen, in seinem Brennpunkt zum Schnitt.«
    »Welches Licht meinen Sie? Und woher kommt es?« fragte Lloyd.
    Rous kratzte sich am Kopf. »Das ist das große Rätsel. Wenn ich den Generator ausschalte, ist
das Licht verschwunden. In unserem Raum existiert es also nicht.«
    »Das ist mir zu metaphysisch«, brummte Lloyd respektlos. »In welchem Raum denn dann?«
    Rous, begeistert von seiner Entdeckung, gab ihm einen freundschaftlichen Rippenstoß.
    »Denken Sie doch daran, daß wir die Fremden niemals sehen konnten, wenn sie angriffen!« rief
er. »Sie waren unsichtbar. Wenn Ihnen die Erklärung mit den zwei verschiedenen Räumen, in denen
wir und die Feinde existieren, zu kompliziert ist, dann stellen Sie sich einfach vor, wir hätten
hier ein Mittel gefunden, um ihre Unsichtbarkeit zunichte zu machen. In Wirklichkeit ist es so:
Das Ringfeld mit seinen Linseneigenschaften verursacht eine Unstetigkeit in der Struktur unseres
Raumes. Diese Unstetigkeit wirkt als Brücke zwischen zwei Kontinuen: Licht kann aus dem einen in
das andere hinüberwechseln.«
    Lloyd nickte. »Gut. Ich glaube, das kann ich verstehen. Und was weiter?«
    Rous deutete auf den Lichtpunkt. »Das dort ist ein Bild. Ein Bild eines Gegenstands aus jenem
anderen Raum. Wenn wir eine Lupe nehmen und es vergrößern, werden wir etwas sehen können.«
    »Na schön – dann nehmen wir eben eine Lupe.«
    Rous winkte ab. »Eine Lupe ist nichts anderes als wieder eine Linse. Wenn die erste Linse aus
einem ringförmigen Schirmfeld besteht, wird die zweite ebenso aussehen müssen. Wir haben also
nichts weiter zu tun, als den Generatorkreis in zwei Teile zu spalten, so daß er uns zwei Ringfelder liefert, das eine als Objektiv, das andere als Okular.«
    Er sah sich um. »Dort hinten haben wir eine breite, weiße Wand. Wenn wir Glück haben, werden
wir das Bild dorthin projizieren können.«
    Lloyd hatte verstanden. Mit Eifer begannen beide, an dem Generator zu arbeiten, während Rosita
ihnen neugierig zusah und nicht wußte, was sie von der Sache halten sollte.
    »Ich dachte immer«, wandte sie ein, »Linsen seien aus Glas – oder etwa nicht?«
    Rous lachte.
    »Die meisten«, gab er zu. »Aber es gab schon vor hundert Jahren in den Elektronenmikroskopen
Linsen, die bestanden aus elektrischen Feldern oder aus Magnetfeldern. Warum soll unser
Schirmfeld nicht ebensogut als Linse taugen.«
    »Also gut«, winkte Rosita ab, »ich verstehe nichts davon. Ich bin nur gespannt, was Sie da
zurechtzaubern werden.«
    Bei Lloyds und Rous' unglaublichem Eifer verging nur eine halbe Stunde, bis in der Mitte des
Zimmers, gegen die vom Fenster herkommende Helligkeit kaum abstehend, ein zweiter Kreis
erschien – größer, als der erste jemals gewesen war. Rosita machte die beiden Männer darauf
aufmerksam.
    »Ah – gut!« schnaufte Rous. »Das ist unser Okular. Jetzt wollen wir solange daran drehen,
bis …«
    Er unterbrach sich mitten im Satz, dachte nach und lächelte dann. »Ich Narr! Mit einem Okular
kann man kein reelles Bild entwerfen. Wir können nicht projizieren, es sei denn, wir hätten eine
dritte Linse. Das schafft der Generator nicht mehr. Wir müssen direkt beobachten.«
    Er trat, vom Fenster aus gesehen, hinter den Kreis, der mitten im Zimmer schwebte.
    »Ich sehe nichts als Helligkeit«, stellte er ein wenig enttäuscht fest. »Drehen Sie am
Potentiometer, Lloyd.«
    Lloyd begann, an dem kleinen Schaltknopf zu drehen. Rous starrte währenddessen angestrengt auf
den Lichtkreis.
    »Halt!« schrie er plötzlich. »Markieren Sie sofort diese Stellung, Lloyd!«
    Lloyd markierte die Potentiometereinstellung mit einem kleinen Kratzer auf der Frontplatte des
Generators. Rous hatte unterdessen weitere Bitten: »Rosita, bringen Sie ein paar Tücher und
hängen Sie sie mir über den Kopf. Das übrige Licht stört beim Beobachten.«
    Rosita brachte Tücher. Rous, nun unter den Tüchern verhüllt, so daß gerade der Lichtkreis
ausgeblendet war, starrte vor sich hin und gab keinen Laut von sich.
    Erst, als zehn oder mehr Minuten vergangen waren, trat er zurück und schüttelte die Tücher von

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