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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Fleck,
den das Unheil nicht getroffen hatte.
    Flaring krümmte den Finger, um zu zeigen, daß er nichts zu sagen hatte.
    »Wir haben uns auch schon den Kopf darüber zerbrochen«, meinte er. »Wir dachten zunächst, daß
es der Feind darauf abgesehen hat, so viele Personen wie möglich verschwinden zu lassen. Aber
gerade hier in diesem Loch«, er deutete auf die merkwürdige Aussparung im östlichen Ohr des
›Schuhlöffels‹, »liegt Kelleyhan, eine Stadt von rund dreihunderttausend Einwohnern.«
    »Das befallene Gebiet ist also nicht besonders dicht bevölkert?«
    »Keineswegs. Das Industriegebiet von Russoms im Norden hat vierhundert Kopf pro
Quadratmeile – hier zwischen Resaz und Fillinan sind es nur dreißig.«
    Rous ließ sich die zweite Karte vorlegen, die in etwas größerem Maßstab die Umgebung von
Fillinan in einem Umkreis von zweihundert Kilometern zeigte. Rous erfuhr zum erstenmal, daß sich
das gestrige Unheil nicht allein auf das Stadtgebiet von Fillinan beschränkte, sondern nach
Norden und Osten bis zu hundertundfünfzig Kilometern darüber hinausreichte. Vom Stadtgebiet von
Fillinan waren allein die südwestlichen Vorstädte unbehelligt geblieben. Allerdings drängte sich
dort die Bevölkerung am dichtesten, so daß von den insgesamt drei Millionen Bewohnern nur
anderthalb Millionen verschwunden waren.
    Das Gebiet östlich und nördlich der Stadt war das Einzugsgebiet einer Reihe von Flüssen –
unter ihnen der Finnestal als mächtigster –, eine größtenteils sumpfige und moorige
Landschaft. In vergangenen Jahrhunderten hatte man sich, wie Rous von Flaring erfuhr,
darangemacht, das Land zu entwässern, aber die Neuzeit hatte diese Bemühungen aufgegeben und aus
der Gegend einen riesigen Naturschutzpark gemacht. In dem gesamten Gebiet lebten, abgesehen von
der Stadt Fillinan, nicht mehr als tausend Menschen.
    Auf dieser zweiten Karte hatte das Gebiet, das der Feind überfallen hatte, die Form eines
unregelmäßigen Vielecks. Außerdem gab es vier mehr oder weniger große Löcher, die ausgespart
worden waren.
    Lloyd stand neben Rous und starrte auf die Karte.
    »Sieht das nicht völlig sinnlos aus?« fragte er leise.
    Rous hob die Schultern. »Vielleicht ist der Feind gar nicht darauf aus, so viele Personen wie
möglich verschwinden zu lassen. Vielleicht verfolgt er ein anderes Ziel? Wir wissen es vorläufig
noch nicht.«
    In diesem Augenblick trat die Ordonnanz ein, um Flaring davon zu benachrichtigen, daß die
Analyse des Plastikkammes, den Rous zur Untersuchung eingereicht hatte, beendet war.
    »Das ging schnell«, lobte Rous. »Zeigen Sie her.«
    Die Ordonnanz reichte ihm den Bericht. Rous begann zu lesen. Flaring las mit. Es stellte sich
heraus, daß die Untersuchung die stoffliche und molekulare Struktur des Plastikstücks unverändert
gefunden hatte. Es war sozusagen nichts mit dem Plastikstück geschehen.
    »Oh, halt – warten Sie!« bat Flaring. »Hier unten steht noch eine Anmerkung. Verstehen
Sie, was mit einer Altersanalyse gemeint ist?«
    »Ja. Man hat das Alter des Stückes zu bestimmen versucht. Mit welcher Methode?«
    »In jedem organischen Stoff ist eine bestimmte Menge eines radioaktiven Isotops vorhanden, und
zwar ist es ein Isotop des sechsten Elements …«
    »Kohlenstoff«, unterbrach ihn Rous hastig. »Man hat eine C14-Analyse gemacht«, erklärte er
Lloyd und Rosita auf englisch. Zu Flaring gewandt, fuhr er fort: »Was ist dabei
herausgekommen?«
    »Von dem genannten Isotop ist nur noch ein winziger Bruchteil der ursprünglichen Konzentration
vorhanden. Dafür erscheint das nächsthöhere Element um den gleichen Betrag
angereichert …«
    »Halt, warten Sie!« bat Rous. »Seit wann fertigt man auf Mirsal solche Plastikstücke?«
    Flaring überlegte. »Seit rund vierzig Jahren, würde ich meinen.«
    Rous' Erregung stieg. Mit gesenktem Kopf ging er ein paar Schritte auf und ab und murmelte
dabei vor sich hin: »In kristallinem Plastik ist die Nachbildung von C14 so gut wie
ausgeschlossen. In vierzig Jahren zerfällt aber nur ein kaum nennenswerter Bruchteil des
eingeschlossenen C14 – ein Alter von nur vierzig Jahren könnte man mit dieser Methode
wahrscheinlich nicht bestimmen. Wenn mit dem C14 etwas geschehen ist, muß es in den paar Sekunden
passiert sein, in denen die – die flimmernde Wand darüber hinwegging.«
    Vor Flaring blieb er stehen.
    »Gut, das ist klar«, stellte er fest. »Welches Alter hat man also

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