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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der ohne Unterrichtung
einen Omnibus fahren kann. Und wenn doch, dann kennt er auch die Verkehrsregeln und parkt ihn auf
der linken Seite, anstatt auf der rechten.«
    Rous sah ihn aufmerksam an.
    »Na schön«, antwortete er. »Das ist Ihre Vermutung. Und wie geht's weiter?«
    »Seit der Katastrophe auf dem Land sind die Ausfallstraßen der Stadt mit Doppelsperren
besetzt. Sie haben auf der Straße von Resaz her die zweite, also die innere Sperre reibungslos
passiert, aber die erste, die äußere, erinnert sich seltsamerweise nicht an drei Leute von
Wollaston, die dort vorbeigekommen sein sollen.«
    Rous hob die rechte Hand zum Zeichen der Zustimmung.
    »Dafür können wir nichts«, sagte er, »daß Ihre Leute so vergeßlich sind.«
    Flaring lächelte. »Sie sind nicht vergeßlich, darauf können Sie sich verlassen. Außerdem bin
ich noch nicht fertig. Sie waren zu dritt in der Stadt – heute nachmittag, als das Unglück
geschah. Sie drei sind die einzigen, die es überstanden haben. Welche Erklärung können Sie dafür
angeben?«
    Rous senkte die Hand.
    »Keine«, gab er zu. »Wir sind lediglich dankbar dafür, daß wir davongekommen sind.«
    Flaring wurde ernst. »Die Behauptung, daß Sie während des Unglücks gerade auf der
Finnestal-Brücke waren, halten Sie also nicht mehr aufrecht?«
    Rous stutzte. »Was? Das wissen Sie auch schon?«
    »Ja, das – und daß Sie gegen alle Sitte, die übrigens auch auf Wollaston herrscht, wie
ich mir sagen ließ, den freundlichen Wachtposten nicht gegrüßt haben.«
    Rous sah vor sich hin auf den Boden.
    »Hören Sie zu«, begann Flaring von neuem. »Wir sind weit genug fortgeschritten, um einzusehen,
daß Sie nicht von dieser Welt stammen. Wir selbst stehen am Beginn des Raumfahrtzeitalters. Ihr
Volk ist vermutlich schon mittendrin. Sie haben Mirsal überfallen – wir wissen nicht, aus
welchem Grund. Wir wissen nicht, was Sie gegen uns haben. Aber wenn wir es wüßten, dann
könnten wir den Groll, den Sie offenbar gegen uns hegen, vielleicht besänftigen, ohne daß
deswegen die Einwohner unserer Welt millionenweise verschwinden. Es ist unser sehnlichster
Wunsch, mit Ihnen zu einem vernünftigen Frieden zu kommen. Wir wollen tun, was wir können –
wenn nur keine Mirsalesen mehr verschwinden müssen. Mirsal hat eine Einwohnerzahl von rund drei
Milliarden. In den vergangenen Tagen sind zwei Millionen davon spurlos verschwunden. Wir wollen
nicht, daß unsere Welt in absehbarer Zeit völlig entvölkert ist.«
    Rous hatte aufmerksam zugehört. Jetzt sah er Flaring von unten her an und fragte: »Sind Sie zu
Verhandlungen autorisiert?«
    Flaring sah sich seinem Ziel näher. »Ja, natürlich. Wollen Sie …?«
    Rous winkte ab und stand auf.
    »Stecken Sie das Ding wieder ein!« befahl er Lloyd auf englisch.
    Lloyd ließ den Psychostrahler in der Tasche verschwinden.
    Rous ging ein paar Schritte, dann blieb er plötzlich stehen und wandte sich zu Flaring um.
    »Sie sind ein aufrechter Mann, Flaring«, sagte er. »Deswegen will ich offen mit Ihnen sein.
Allerdings muß ich Ihnen eine Enttäuschung bereiten: Wir sind nicht die, für die Sie uns halten.
Wir sind Fremde, ja, aber wir sind nicht verantwortlich für das Verschwinden der zwei Millionen
Einwohner dieses Planeten. Weder wir noch irgendein anderer Angehöriger unseres Volkes.«
    Er sah Flaring durchdringend an. Flaring erwiderte den Blick nachdenklich.
    »Ich dachte mir, daß Sie uns nicht vertrauen würden«, sagte er lahm.
    Rous schüttelte den Kopf.
    »Sie sind auf dem falschen Weg, Flaring«, sagte er hart.
    Und dann erklärte er dem Mirsalesen soviel, wie er wissen mußte, um die Situation der drei
Terraner zu verstehen. Er verschwieg alles, was er nicht sagen durfte – zum Beispiel: welche
Welt seine Heimat war, wie sie hieß und wo sie lag. Er verschwieg auch, welche Rolle das Solare
Imperium im Rahmen der galaktischen Politik spielte, obwohl er natürlich erläutern mußte, daß es
in der Galaxis eine ganze Anzahl von Machtblöcken und Interessengruppen gab.
    Rous' Vortrag dauerte etwa eine Viertelstunde. Zum Abschluß sagte er: »Sie können keinen
größeren Fehler begehen, als uns für Feinde zu halten. Uns stehen Mittel zur Verfügung, gegen die
Ihre modernsten Geräte nichts weiter als Steinzeitbeile sind. Wenn überhaupt jemand, dann können wir dem unsichtbaren Feind auf die Spur kommen. Dieser Möglichkeit würden Sie sich
berauben, wenn Sie uns Schwierigkeiten

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