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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Größe auf den unbefangenen Besucher sicherlich einen überwältigenden
Eindruck machte.
    Als er zwanzig Schritte gegangen war, sah er sich um. Es überraschte ihn nicht, daß Drenn
inzwischen verschwunden war.
    Rhodan schritt weiter, und als er etwa die Mitte des würfelförmigen Raumes erreicht hatte,
ertönte aus der Höhe eine mächtige Stimme: »Bleib stehen, Rhodan!«
    Perry Rhodan gehorchte, ohne sich umzusehen.
    Wenn der Robotregent überhaupt die Möglichkeit besaß, optische Eindrücke zu empfangen, und
wenn er darüber hinaus in der Lage war, menschliche Mimik zu deuten, dann mußte er jetzt
erschrecken. Erschrecken über den Eindruck, den diese seltsame Begrüßung auf Rhodan gemacht
hatte.
    Rhodan grinste. Er glaubte, die Gedanken zu kennen, die die Erbauer dieser Anlage gehabt
hatten, als sie dem positronischen Gehirn die Möglichkeit gaben, auf diese Weise mit seinen
Besuchern zu sprechen.
    Klang das nicht wie die Stimme eines zornigen Gottes aus den Wolken? Wäre nicht einer, der
weniger Selbstvertrauen besaß als Rhodan, beim Klang dieser Stimme in die Knie gegangen?
    Kluge Arkoniden. Sie hatten die Mentalität vieler Bewohner der Galaxis berücksichtigt, als sie
diese Anlage errichteten.
    »Ich stehe«, antwortete Rhodan und war sicher, daß es irgendwo ein Mikrophon gab, das seine in
Arkonidisch gesprochene Antwort dem Regenten vermittelte.
    »Ich bin der Herr der Galaxis!« dröhnte die Stimme. »Eine Zeitlang hast du vermocht, mir
vorzuenthalten, was mir von Rechts wegen gehört. Ich will dir verzeihen, wenn du eingestehst, daß
du unrecht gehandelt hast.«
    Rhodan horchte der Stimme nach. Sie klang anders als sonst, weniger mechanisch, persönlicher,
als man es von einer Maschine erwarten sollte. Offenbar verstanden es die Arkoniden, auch
unbelebten Geräten eine individuelle Note zu verleihen.
    Im übrigen tat er so, als wisse er nicht, wovon die Rede war.
    »Ich verstehe nicht, wovon du sprichst«, antwortete er.
    »Ich spreche von deiner Heimat, Rhodan«, erklärte der Regent. »Alle Welten sind mir Untertan,
und auch deine Heimatwelt sollte es sein. Du hast mir bisher widerstanden. Bist du gekommen, um
mir zu sagen, daß du dich jetzt unterwerfen willst?«
    »Nein«, antwortete Rhodan. »Deswegen bin ich nicht gekommen.«
    »Ich werde mir mein Recht nehmen, wenn ich es nicht freiwillig bekomme.«
    »Herr über meine Heimat zu sein, ist nicht dein Recht.«
    »Was ist Recht? Ich bin der Mächtigere. Was ich für gut halte, ist Recht.«
    »Du wirst es nicht mehr für gut halten, wenn du Gewalt anwendest.«
    »Warum nicht? Deine Welt ist nicht mehr als ein Staubkorn gegen das Große Imperium.«
    Rhodan lachte. »Das magst du glauben – aber du würdest dich täuschen, wenn du es
darauf ankommen ließest. Meine Heimat ist mächtiger, als es das alte Arkon ist.«
    »Das ist unmöglich.«
    »Nein. Bedenke, daß du mein Volk nicht kennst und daß fast sechzig Jahre vergangen sind,
seitdem wir das letzte Mal voneinander hörten. In sechzig Jahren schafft mein Volk soviel wie
andere nicht in dreihundert.«
    »Was sind sechzig Jahre? Was bedeutet Zeit für ein Wesen wie mich? Ich bin unsterblich, für
mich ist eine Zeitspanne so lang wie die andere, ganz gleichgültig, welch einen Namen ihr
Sterblichen ihr gebt.«
    »Das mag sein«, antwortete Rhodan gleichmütig. »Aber für uns waren sechzig Jahre eine lange
Zeit.«
    »Du verweigerst also die Unterwerfung?«
    Rhodan wich aus. Von einem Atemzug zum anderen war ihm eine Idee gekommen, die so einleuchtend
und zwingend war, daß ihm der Atem stockte.
    »Ich mache dir einen Vorschlag«, antwortete er. »Wir unterhalten uns zunächst über unseren
gemeinsamen Gegner. Danach können wir über meine Heimat sprechen. Man soll immer das Wichtigste
zuerst behandeln.«
    Der Regent schien die Zurechtweisung nicht zu empfinden. Nach kurzem Zögern antwortete er:
»Ich bin einverstanden. Berichte, was du erfahren hast.«
    Rhodan berichtete genau das, was er sich Stunden zuvor an Bord der DRUSUS zurechtgelegt hatte.
Er schilderte die allgemeinen Eindrücke, die die drei Agenten auf Mirsal II gehabt hatten, und
beschränkte sich überhaupt darauf, das zu erzählen, was geschehen war – ausgenommen Rous'
geglückten Versuch, in die Welt des Feindes einzudringen, und alle Dinge, die mit den
verschiedenen Eigenzeiten der beiden Universen zusammenhingen.
    Der Regent konnte nicht viel damit anfangen.
    »Ist das alles?« fragte er. »Das

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