Silberband 008 - Festung Atlantis
reicht nicht aus, um gegen den Feind vorzugehen.«
»Selbst wenn es alles wäre«, spottete Rhodan, »dann hätten immer noch wir es
herausgefunden und nicht etwa deine Leute, die sich währenddessen hinter ihren Schiffswänden
verkrochen.«
»Es ist also nicht alles?« fragte der Regent.
»Nein. Wir haben stapelweise Material gesammelt und wollten dich bitten, es auszuwerten. Uns
stehen solche Möglichkeiten nicht zur Verfügung.«
»Ich bin einverstanden«, antwortete der Regent. »Ich werde Drenn anweisen, die gesammelten
Informationen entgegenzunehmen und sie mir vorzulegen.«
»Ich werde sie Drenn übergeben«, bestätigte Rhodan. »Unser Gespräch ist damit vorerst
beendet?«
»Ja. Du darfst gehen. Drenn wird dich zurückbringen.«
Rhodan drehte sich um und ging. Als er drei Viertel des Weges zurückgelegt hatte, tauchte
Drenn mit seinem Gleiter wieder auf. Rhodan stieg ein, Drenn setzte das Fahrzeug in Gang und ließ
es durch dieselbe Öffnung, die sie auch bei der Einfahrt benutzt hatten, ins Freie
hinausschießen.
Die Fahrt zur DRUSUS dauerte nur wenige Minuten.
Drenn war über seine Aufgabe informiert. Er hatte die gesammelten Informationen
entgegenzunehmen. Rhodan überreichte sie ihm im Kommandoraum.
Drenn nahm das umfangreiche Bündel von Aufzeichnungen und gelochten Registrierstreifen in
Empfang, verließ das Schiff und fuhr mit seinem Gleiter zum zweitenmal zur Energiekuppel des
Regenten hinüber. Rhodan sah ihn hinter der Wand verschwinden.
Nach knapp einer Stunde erschien Drenn wieder. Allein die Tatsache, daß er um Einlaß bat und
zum Kommandostand heraufkam, bewies Rhodan, daß er richtig vermutet hatte: Drenn wollte ihn
abholen.
»Der Regent bittet Sie um eine weitere Unterredung«, eröffnete Drenn.
Rhodan winkte ab.
»Der Regent überschätzt mein Standvermögen«, erwiderte er ruhig. »Ich habe seit dreißig
Stunden kein Bett mehr gesehen. Ich denke, es genügt, wenn eine Verbindung über Telekom
hergestellt wird.«
Drenns Gesicht war leichenblaß geworden.
»Das – das kann ich nicht«, stammelte er.
Rhodan nickte ihm beruhigend zu. »Doch natürlich, das können Sie. Es geht ja nicht von Ihnen
aus. Erklären Sie dem Regenten, daß ich zu müde bin, um jetzt noch einmal das Schiff zu
verlassen. Er mag sich entweder hier mit mir in Verbindung setzen oder warten, bis ich
ausgeschlafen habe.«
Drenn stand mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen in der Zentrale. Erst nach einer
Weile brachte er hervor: »Ich – ich will es ausrichten. Aber es geschieht auf Ihre
Verantwortung.«
»Ja, selbstverständlich«, erwiderte Rhodan. »Gehen Sie nur.«
Drenn stolperte hinaus. Nach geraumer Zeit sah man ihn unten in den Gleiter steigen und ein
drittes Mal in Richtung Energiekuppel davonfahren.
Nicht lange danach flammte der Telekom-Bildschirm auf. Drenns Gesicht erschien, nachdem Rhodan
den Empfang freigegeben hatte.
»Nun?«
»Ich bin ermächtigt, Sie mit dem Regenten zu verbinden«, stieß Drenn hervor. »Sind Sie
bereit?«
»Ich bin bereit, Drenn.«
Die Unterredung dauerte eine ganze Stunde. Und Perry Rhodan hatte gewonnen.
Er bekam das Kommando über fünfundsiebzig Prozent der arkonidischen Kriegsflotte und weiterhin
die Zusicherung, daß keines der zur Verfügung gestellten Schiffe mit Robotern ausgerüstet wurde.
Arkon III galt ab sofort als ständiger Flottenstützpunkt für Perry Rhodan, solange der
Administrator des Solaren Imperiums ihn als solchen benötigte.
Schließlich standen ihm noch eine Reihe weiterer Stützpunkte in der Galaxis zur Verfügung,
deren Standortkommandanten auf höchste Anweisung Perry Rhodans Befehl unterstellt wurden.
»Das bedeutet«, erklärte Rhodan Baldur Sikermann, dem Ersten Offizier der DRUSUS, »daß der
Regent auf lange Zeit hinaus davon absieht, die Erde zu belästigen. Fünfundsiebzig Prozent der
arkonidischen Flotte unterstehen von heute ab meinem Befehl. Da in keines der Schiffe ein Robot
eingebaut sein darf, haben die Schiffskommandanten keine direkte Verbindung zum Regenten und
hören allein auf meine Befehle. Dieser Umstand verschafft auch den von dem Regenten unterdrückten
Imperiumsvölkern eine Verschnaufpause, denn solange ich die Befehlsgewalt über diese vielen
Schiffe besitze, kann der Regent sie nicht gegen diese Völker einsetzen.«
Sikermann erwachte allmählich aus seiner Starre. »Und das – das hat er Ihnen einfach so
geschenkt?«
Rhodan schüttelte den Kopf. »Nein,
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