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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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durch den Psychostrahler erhaltenen Befehle zu
befolgen.
    Ich verzichtete auf das übliche Zeremoniell, was Tarts mißmutig das Gesicht verziehen ließ. Er
hatte es noch nie versäumt, nach einer Erstlandung die Symbole des Imperiums feierlich in den
Boden zu stecken und die althergebrachten Worte zu sprechen.
    »Noch wissen wir nicht, ob wir hier bleiben dürfen«, sprach ich ihn ironisch an. »Warum so
eilig, Lehrmeister? Soviel ich sehe, haben diese Wesen keine Waffen aus Stein. Sie tragen sauber
gearbeitete Streitäxte aus Bronze, Lederschilde und brauchbare Bogen mit langen Pfeilen. Das ist
wenigstens Intelligenzstufe A-5.«
    »Diese hier sind die am höchsten entwickelten Eingeborenen, Erhabener«, beeilte sich der
Kolonialbeamte zu sagen, den wir auf Larsa eingeladen hatten.
    Ich schaute ihn zweifelnd an.
    »Das stimmt«, brummte Tarts unwillig. »Ich kenne die Unterlagen. Die Lebewesen weiter nördlich
beherrschen die Metallbearbeitung noch nicht, desgleichen kennen sie keine gewebten Stoffe. Sie
tragen noch Tierfelle. Hier haben sich sehr unterschiedliche Volksstämme entwickelt.«
    Ich verließ die TOSOMA durch die kleine Bodenschleuse und bestieg den flachen Gleitwagen, der
mich in wenigen Augenblicken zu den in einer Gruppe stehenden Eingeborenen hinüberbrachte.
    Aus stumpfen Augen sahen sie mich an. Unsere Mediziner und Biologen sonderten einige Leute
beiderlei Geschlechts ab, um sie an Bord zu untersuchen.
    Es waren hochgewachsene, sehr muskulöse Gestalten mit rötlichbrauner Hautfärbung. Die
Gesichter waren klar und offen, die Stirnen hoch und von tief schwarzen Haaren überschattet. Sie
waren wirklich sehr arkonidenähnlich, diese unwissenden Barbaren.
    Ich ließ den Suggestivbann vorsichtig aufheben. Als sie wieder im Besitz ihrer geistigen
Kräfte waren und die Sachlage erfaßten, begann die erwartete Massenflucht.
    Ich geduldete mich, bis unsere Galaktopsychologen das Nötige getan hatten. Es gehörte
Fingerspitzengefühl dazu, aufgeschreckte Gemüter zu beruhigen und sie davon zu überzeugen, daß
ihnen kein Unheil widerfahren würde.
    Tarts gab keine Ruhe, bis ich den weiten, prächtig bestickten Umhang mit den Symbolen der
herrschenden Dynastie über die Schultern legte und die vorgeschriebenen Worte sprach.
    Die Eingeborenen lagen vor mir auf dem Boden und bargen die Gesichter in den Händen.
    Inkar, der noch junge, tatenhungrige Kommandant des Schlachtkreuzers PAITO, sagte in dem
Augenblick leise: »Das Sonnensymbol deiner Familie dürfte für diese Leute ein heiliges Zeichen
werden.«
    Ich war unangenehm berührt, obwohl unsere Psychologen behaupteten, eine gewisse Verherrlichung
könnte niemals etwas schaden.
    Es dauerte vier Stunden, bis die ersten Berichte der Forschungsabteilungen vorlagen. Ich hatte
einige Beiboote in die nördlichen Gebiete geschickt. Als sie zurückkamen, stand es fest, daß die
dort lebenden Wesen tatsächlich auf einer wesentlich tieferen Kulturstufe standen als jene, die
ich hier auf der Insel angetroffen hatte.
    Inkar, dessen Schiff auf Larsa zurückgeblieben war, bemühte sich bereits um eine
Verständigung. Die ersten Übersetzungen wurden von dem Kommunikator-Robot geliefert. Sie hatten
eine einfache, leicht begreifliche Sprache, diese braunhäutigen Burschen.
    Ich brach das Zeremoniell endgültig ab. Tarts, mein alter Freund und Lehrmeister, ließ es sich
jedoch nicht nehmen, das von uns in Besitz genommene Landgebiet nach mir Atlantis zu nennen.
    Seufzend ließ ich auch noch diesen Akt über mich ergehen, um dann an Bord meines Flaggschiffs
die nötigen Befehle auszuarbeiten.
    Inkar flog mit einem Beiboot der TOSOMA zum zweiten Planeten zurück, um den Abtransport der
fünfzigtausend Zakreber zu organisieren.
    Ich setzte einen Hyperfunkspruch an den Großen Rat ab, in dem ich mitteilte, welche Maßnahmen
ich im Interesse unserer gefährdeten Kolonisten ergriffen hatte.
    Die Bestätigung kam einige Stunden später an. Mein ehrwürdiger Oheim erteilte mir persönlich
den Befehl, die Siedler einstweilen zum dritten Planeten zu befördern und dort provisorische
Unterkünfte zu schaffen. Zugleich kündigte er die baldige Ankunft einer Transportflotte an, die
all das mitbringen sollte, was zum schnellen Aufbau einer Kolonie erforderlich war.
    Ich neigte vor dem Bildschirm mein Haupt und legte die rechte Hand auf die Brust. Mein ferner
Gesprächspartner lächelte. Die Bildverbindung war ob der großen Entfernung sehr schlecht, denn

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