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Silberband 008 - Festung Atlantis

Titel: Silberband 008 - Festung Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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durchsichtigen Mauer stehen, tippte mit dem Finger dagegen und wartete, bis
die hochempfindliche Klimaautomatik auf die Wärme meiner Hand reagierte. Ein kühlender Luftstrom
kam aus versteckt angebrachten Gebläsen.
    »Etwas zu viel Aufwand für den Amtssitz eines unbedeutenden Kolonialbeamten«, sagte Kapitän
Tarts. »Draußen wartet eine Abordnung der Siedler. Ein gewisser Tonth bittet um eine
Audienz.«
    »Das ist der Mann, der dem Rat den Funkspruch schickte«, erklärte ich. »Ein offenbar mutiger
Bursche. Woher stammt er?«
    Tarts sah in seiner Liste nach. »Von Visal IV, Erhabener.«
    »Für dich bin ich Atlan, Lehrmeister.« Ich lächelte. » Visal IV also, hmm … Eine
ehemalige Kolonialwelt, die nun ebenfalls übervölkert ist. Man sagt, etwa fünfhundert Millionen
Einwohner müßten auswandern.«
    »Zwei Millionen davon wurden von Schiffen des Kolonisationsamts hier gelandet. Dazu kamen etwa
zwanzigtausend Wissenschaftler und Techniker aus allen Fachgebieten. Die Wachtruppen stammten von
Arkon. Dieser Planet ist vorzüglich ausgerüstet.«
    Ich ging zu dem Schreibtisch zurück und nahm hinter ihm Platz. »Laß die Leute herein.
Hoffentlich kommen sie nicht mit unerfüllbaren Anliegen.«
    Tarts' tiefrote Augen schienen zu lachen. Langsam, infolge seines hohen Alters schon etwas
schwerfällig werdend, schritt er zur Tür hinüber. Ich drückte auf den Knopf des
Öffnungsmechanismus.
    Die beiden stählernen Doppelflügel glitten in die Wand zurück. Draußen entwickelte sich eines
der berüchtigten Larsa-Unwetter. Es kam so schnell, daß ich Kunstlicht benötigte. Beim ersten
zuckenden Blitz schaltete die Energiewandautomatik auf Verdunkelung.
    Ich dachte an die Besatzungen der Schweren und Leichten Kreuzer, die ich auf weiten
Satellitenbahnen zurückgelassen hatte. Wahrscheinlich konnte man die Oberfläche dieser von einer
dichten Wolkendecke umhüllten Welt nicht sehen. Auf dem Raumhafen standen die drei schwersten
Einheiten meiner kleinen Flotte. Sie waren beeindruckend genug gewesen.
    Fünf Kolonisten traten ein. Sie waren einfach und derb gekleidet, so wie ich es überall
gesehen hatte. Ihre Gestalten waren hochgewachsen.
    Die fünf Männer knieten nieder und bargen ihre Gesichter in den Händen. Es war das Zeichen
demutsvoller Unterwerfung, das wir auf Arkon eigentlich nicht mehr kannten.
    »Steht auf«, ordnete ich peinlich berührt an. »Verlangte Amonar diese untertänige Geste?«
    »So war es, Erhabener«, bestätigte ein älterer Mann mit weißen, kurzgeschnittenen Haaren.
    Diese hart arbeitenden Leute verstanden nicht viel von galaktischer Großraumpolitik. Ihnen
genügte es völlig, wenn ihnen die Administratur einwandfreie Robotmaschinen zur Landbestellung
zuteilte.
    »Du bist der Kolonist Tonth?« erkundigte ich mich.
    Der Alte neigte sein Haupt. »Der bin ich, Erhabener. Wir sind gekommen, um Dank zu sagen für
die schnelle Hilfe. Ich riskierte mein Leben, als ich heimlich in die Funkstation eindrang und
den Spruch abstrahlte. Anschließend floh ich in die Wälder, da die automatischen
Warnvorrichtungen meine Körperschwingungen registriert hatten. Ein Techniker warnte mich, und so
suchte ich Zuflucht in der Wildnis. Nun aber ist alles gut.«
    Ich unterhielt mich über eine Stunde lang mit den erfahrenen Siedlern. Danach war ich davon
überzeugt, daß die zweite Welt der kleinen Sonne Larsaf gute Zukunftsmöglichkeiten bot.
    Die von einem heißen, feuchten Planeten stammenden Auswanderer hatten hier günstige
Bedingungen angetroffen. Der unberührte Boden war fruchtbar gemacht worden, und reiche
Bodenschätze schienen auch vorhanden zu sein.
    Ich erwog die Idee, Larsaf II als Handelsniederlassung zuzulassen, bis mir einfiel, daß der
Arm des Imperiums nicht jederzeit bis in diese entfernte Gegend der bereits erforschten Galaxis
reichte. So unterließ ich es, den Männern den Vorschlag zu machen. Wahrscheinlich war es auch
noch etwas zu früh für ein solches Vorhaben.
    Sie bedankten sich überschwenglich, und dann kamen sie mit der Frage, die ich bereits erwartet
hatte.
    »Unter uns befinden sich fünfzigtausend Auswanderer von Zakreb V, Erhabener. Sie sind gegen
ihren Willen hierher gebracht worden. Es handelte sich um ein Versehen. Sie bitten darum, auf
einem anderen Planeten angesiedelt zu werden, da sie das hiesige Klima auf die Dauer nicht
vertragen. Wir hatten bereits zahlreiche Todesfälle. Die Zakreber benötigen eine kühlere und
trockenere Luft,

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