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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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das hier
und da von ausbrechenden Grundvulkanen zu gefährlichen, stahlhart erscheinenden Wirbeln
aufgewühlt wurde. Überall war das rote Lohen der unterseeischen Eruptionen zu sehen. Diese Welt
ging unter. Wenigstens wurden nun die Kontinente verändert und neue Länder geboren.
    Wir brauchten zehn Minuten, um die Sicherheitstiefe zu erreichen. Höher durften wir eigentlich
nicht mehr gehen, da wir nicht wußten, ob die Relativfront schon durchgegangen war oder ob noch
Ausläufer nachfolgten.
    »Die Geschwindigkeit der Wand war hoch, Erhabener«, meinte Cunór. »Sie müßte eigentlich schon
abgewandert sein.«
    Ich setzte alles auf eine Karte und tauchte auf.
    Die Zeitfront war wirklich schon weg, nur wurden wir von einer derartigen Sturmflut empfangen,
daß unser Fahrzeug zum hilflosen Spielball der Wellen wurde.
    Von Atlantis waren nur noch die höchsten Berggipfel sichtbar. Ich erblickte Wasser, wohin ich
auch sah. Von der TOSOMA entdeckten wir keine Spur.
    Auch die Feindschiffe griffen nicht mehr an. Wenn die Roboter nur eine Spur von Verstand
hatten, mußten sie wissen, daß es hier nichts mehr zu zerstören gab. Das besorgten schon die
Beben und die fürchterlichen Flutwellen.
    Wir ließen uns zwei Stunden lang durchschütteln. Währenddessen rief ich mit dem starken Sender
des Bootes ohne Unterbrechung. Hoch über den dunklen Orkanwolken war eine sehr helle und
ausgedehnte Leuchterscheinung zu bemerken. Die Sonne war es nicht, denn sie stand niemals im
Norden.
    Ich wußte, wie die verwehende Atomglut eines explodierten Raumschiffs aussah. Trotzdem wollte
ich nicht daran glauben. Dann kam die nächste Überlappungsfront auf uns zu.
    Innerlich gebrochen gab ich den Befehl zum Wegtauchen. Meine Freunde lebten nicht mehr oder
waren verschollen.

15.
    In zehn Minuten würde ich medizinisch tot sein. Ich lag locker und entspannt auf
dem weichen Konturlager und lauschte auf die einschmeichelnde Hypnomusik. Über meinem Schädel
hing die Impulshaube des Pulsators. Mein normaler Lebensrhythmus wurde ganz allmählich
verlangsamt.
    Anschließend würden die Automatinjektionen mit dem Konservierungsserum kommen, eine Technik,
die mein Volk schon lange beherrschte.
    Gesunde Individuen konnten einen biomedizinischen Tiefschlaf über etwa fünfhundert Jahre
hinweg einwandfrei überstehen. Die Lebensfunktionen wurden fast auf Nullwert herabgesetzt.
    Meine Druckkuppel war mit den entsprechenden Anlagen ausgerüstet. Ehemals hatten sie sich auf
einem Lazarettschiff meines Geschwaders befunden. Wir hatten sie ausgebaut.
    Ich öffnete meinen Willensblock weit, um dem Schmeicheln der Musik voll nachgeben zu können.
Es wurde Zeit, daß ich mich in die absolute Ruhe des Tiefschlafs zurückzog, wenn ich nicht
wahnsinnig werden wollte.
    Es hatte fast vier Monate gedauert, bis sich die Elemente so weit beruhigt hatten, daß wir an
ein Auftauchen hatten denken können. Dann hatten wir mit unserer langen Suche begonnen.
    Ich hatte weder einen Arkoniden noch einen atlantischen Eingeborenen entdeckt. Die von Feltif
angelegten Schutzburgen und Pyramidensilos hatten noch existiert, aber die Bewohner waren
verschwunden gewesen.
    Cunórs und meine Verzweiflung hatte uns in sinnloser Hast von Ort zu Ort getrieben. Hier und
da hatten wir schließlich Leben gefunden, aber diese Daseinsformen waren so erschreckend primitiv
gewesen, daß wir auf einen Kontakt verzichtet hatten.
    Die Barbaren im eisigen Norden waren verschont geblieben. Nur unsere wahrhaft intelligenten
Atlanter und die Kolonisten in Ost und West waren nicht mehr da.
    Entweder waren sie von den berghohen Springfluten getötet oder von den zahlreichen
Relativfronten entführt worden.
    Wir hatten sechs Monate lang gesucht, gefunkt, wieder gesucht und erneut gefunkt. Auf Arkon
schien man uns völlig vergessen zu haben. Die unersetzlichen Funkstationen auf Atlantis und den
beiden Südkontinenten waren durch Feindeinwirkung vernichtet worden. In der Kuppel gab es nur
schwache Sendeanlagen, mit denen wir die Entfernung bis zu unserer Heimat niemals überbrücken
konnten. Jetzt bedauerte ich es, einen der leistungsfähigen Großsender nicht in den
Unterwasserstützpunkt eingebaut zu haben. Damals war es uns aber sinnlos erschienen, da
Hyperwellenanlagen nun einmal unterhalb der Wasseroberfläche nichts zu suchen haben. Die Kuppel
sollte eine Fluchtstätte sein, ein Aufenthaltsort für kurze Zeit. Wozu hätten wir also die
großen,

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