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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kratzigen Organ zu urteilen, konnte es nur Bully
gewesen sein.
    »Ruhe an Bord!« schrie Perry. Er schien etwas außer Fassung zu sein.
    Der Entladungsspalt, der aus größerer Entfernung so harmlos und unscheinbar ausgesehen hatte,
war zum gähnenden Abgrund geworden. Längst konnten wir ihn nicht mehr in voller Breite
überblicken.
    Ehe Sikermanns Warnruf die Raumfahrer erreichte, schossen wir schon in das rötliche Flimmern
hinein. Die vielen Ortungsimpulse erloschen so rasch, als hätte es dicht hinter uns niemals eine
Arkonidenflotte gegeben.
    Das letzte, bisher noch leerlaufende Kraftwerk der CALIFORNIA fiel in das Maschinengetobe ein.
Von da an konnte man kaum noch die Funksprechdurchsage verstehen.
    Sikermann schrie etwas, was niemand mehr identifizieren konnte. Draußen schienen unsere
Schutzschirme auf eine unsichtbare Energiemauer zu prallen.
    Etwa sechs Sekunden nach dem Eintauchen in die Ausgleichszone flackerten die Warnlampen von
Kraftwerk drei auf. Es war jene Station, die wir eben erst eingeschaltet hatten.
    Das dumpfe Rumoren steigerte sich zwar noch, aber die Abwehrschirme erhielten keinen Funken
Strom mehr. Auf einem kleinen Bildschirm erschien die Leuchtschrift: WARNAUTOMATIK – Werk
III auf Andruckabsorber umgeschaltet.
    Sikermanns Hände gerieten in fieberhafte Tätigkeit. Es war klar, daß die CALIFORNIA einer
ungewollten Bremsverzögerung unterlag, deren Werte anscheinend so hoch waren, daß der Strombedarf
der Neutralisatoren von dem Nebenaggregat allein nicht mehr gedeckt werden konnte.
    Aus dem Maschinenleitstand lief die Meldung ein, die Maximalkapazität der Reaktoren sei
erreicht. Sikermann ordnete Notleistung an.
    Nach zwanzig Sekunden wurde unsere Fahrtaufhebung schon bemerkbar. Wir waren innerhalb
kürzester Frist auf 79 Prozent LG abgesunken.
    Vor der Kugelhülle des Kreuzers tobten fürchterliche Entladungen. Wir waren in etwas
hineingestoßen, was wir weder klar begreifen noch technisch beherrschen konnten. Es war, als
hätte sich der Schlund der Unterwelt geöffnet, um das kleine Schiff zu verschlingen.
    Der Mutant Ralf Marten wurde hart aus seinem Sitz geschleudert, als er bei seinen instinktiven
Armbewegungen an das Katastrophenschloß der Gurte kam. Ich sah ihn quer durch die Zentrale
schlittern, bis er von einem Rechengerät aufgehalten wurde.
    Befehle und Nachrichten waren nicht mehr zu verstehen. Als ich meinen Schutzschirm
einschaltete, wurde die finstere Zentrale in ein geisterhaft fluoreszierendes Licht gehüllt. Die
Luft außerhalb unserer Kampfanzüge schien sich aufgeladen zu haben, andernfalls hätte mein
Körperschirm nicht sichtbar werden dürfen.
    Aus, dachte ich, zuviel riskiert.
    Im selben Augenblick verstummte das unwirkliche Dröhnen so schnell, als hätten wir es uns nur
eingebildet. Nur die auf Vollast laufenden Reaktoren der Schiffskraftwerke erzeugten noch die
üblichen Arbeitsgeräusche.
    Dicht vor mir blendete wieder die Leuchtschrift auf. WARNAUTOMATIK – Werk III
zurückgeschaltet auf Abwehrschirme.
    Jetzt erst kam ich dazu, mich in der Zentrale umzusehen. Etwa dreißig Prozent der
Verbindungsbildschirme waren infolge der Erschütterungen ausgefallen.
    Mein auf volle Lautstärke eingestelltes Funksprechgerät drohte mir das Gehör zu zerreißen.
Rhodans Stimme klang auf.
    Aufstöhnend drehte ich den Regler nach links. Anderen Männern war es ebenso ergangen, denn
jeder hatte während des Durchflugs versucht, die Nachrichten noch aufzunehmen.
    »… sind durch. Kümmern Sie sich um Marten. Er scheint sich beim Sturz verletzt zu haben.«
    Ich schlug mit der flachen Hand auf das Sammelschloß der Anschnallgurte und erhob mich
stöhnend aus dem Sessel.
    Da kam aus der Energiezentrale die Durchsage: »Verzögerung erfolgte mit tausendacht Kilometern
pro Sekundenquadrat. Absorber waren überlastet.«
    »Wieso das?« fragte Rhodan schwer atmend. »Die Sondenmessungen lauteten anders.«
    Ich brauchte nicht zu überlegen, um für dieses Phänomen eine glaubwürdige Erklärung zu finden.
»Differierende Gravitationseinflüsse. Die Ausgleichszone ist noch zu jung, um bereits ganz stabil
zu sein. Wir hätten noch einige Wochen warten sollen.«
    Das technische Team des Schiffes war bereits dabei, die entstandenen Schäden zu beseitigen.
Aus dem unteren Schleusenraum wurde ein Riß in der Außenhülle gemeldet. Sonst schien die
CALIFORNIA aber noch dicht zu sein.
    »Seht euch das an«, sagte Sikermann atemlos.
    Mein Kopf fuhr

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