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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die notwendige
Müdigkeit. Dann schaltete er meist abrupt das Gerät ab, ob ein Programm lief oder nicht, und
begab sich zur Ruhe.
    Es war jetzt halb zwölf.
    In Mercants Haus liefen alle Fäden zusammen – allerdings nur, wenn er vor Verlassen
seines Büros im Verwaltungsgebäude einen entsprechenden Befehl gab.
    Mercant gähnte. Fast hätte er das schrille Läuten überhört, das durchs Haus gellte.
    Der Alarm.
    Mit einem Satz war er aus seinem Sessel. Die Müdigkeit war wie weggeblasen.
    Wenn man ihn mitten in der Nacht rief, mußte etwas Bedeutsames passiert sein.
    Noch während er hinüber in sein Arbeitszimmer lief, wo die Nachrichtenanlagen aufgebaut waren,
überdachte er alle Möglichkeiten, die in Betracht kamen. Irgendwo auf der Erde konnte es
Schwierigkeiten gegeben haben, obwohl das heute so gut wie ausgeschlossen schien. Oder weit
draußen im Raum, in einem Sonnensystem, war die Hölle los. Vielleicht hatte auch Rhodan Alarm
gegeben, schließlich befand er sich nicht gerade auf einem Spaziergang.
    Es gab tausend Möglichkeiten.
    Nur an die eine, die nun eingetreten war, dachte er nicht.
    Er stürzte sich auf das kleine Gerät dicht am Rand der Schreibtischplatte und drückte einen
Knopf ein.
    Die Mattscheibe leuchtete sofort auf und zeigte das etwas ratlose Gesicht von Sergeant Stootz.
»Hier Funkzentrale, Alarmzentrum, Sir.«
    »Was ist los?« brüllte Mercant und unterbrach damit die vorschriftsmäßige Einleitmeldung des
Diensthabenden. »Warum wecken Sie mich auf?«
    Es war allgemein bekannt, daß Mercant nicht vor zwölf Uhr schlafen ging, und Sergeant Stootz
hütete sich, die Bemerkung ernstzunehmen. »Es hat Alarm gegeben. Eine rote Lampe brennt seit zehn
Sekunden.«
    »Welche Lampe, zum Donnerwetter?«
    Sergeant Stootz beugte sich ein wenig vor – man konnte es deutlich sehen –, um die
rot leuchtende Lampe näher in Augenschein zu nehmen. »Unter der Alarmanlage steht nur der Name Ernst Ellert.«
    Es war Mercant, als lege sich ihm eine eiskalte Hand auf die Schulter. Er hatte Ellert und
dessen Geschichte gekannt. Er wußte, was es mit dem verschollenen Geist des Teletemporariers auf
sich gehabt hatte.
    Er ahnte, was es bedeutete, wenn die Alarmanlage des Mausoleums in Funktion trat.
    Seine Befehle kamen prompt und exakt, wie man es von ihm gewohnt war: »Professor Haggard und
das Personal der medizinischen Abteilung sind sofort zu wecken. Haggard soll zu mir kommen. Wir
werden zum Grabmal hinausfahren. Zweitens stellen Sie sofort eine Hyperfunkverbindung mit Rhodan
her – System Myrtha. Sobald die Verbindung klar ist, hierherlegen. Ich habe eine Meldung
abzustrahlen. Und drittens …« Er zögerte. Dann setzte er hinzu: »Das wäre alles.«
    Während der Schirm des Visiphons erlosch und Mercant unbeweglich und wie erstarrt in dem Raum
stand, drang vom Wohnzimmer her noch der letzte Satz der zweiten Symphonie von Tschaikowski
herüber.

28.
    Als Perry Rhodan seinen Bericht beendete, blieb es für lange Minuten völlig ruhig
in der Kommandozentrale der DRUSUS. Sikermann an den Kontrollen enthielt sich jeder Äußerung.
Gespannt blickte er auf Skalen und andere Meßinstrumente. Die DRUSUS näherte sich mit annähernd
Lichtgeschwindigkeit dem Transitionspunkt.
    Atlan stand gegen die Wand gelehnt und sah Rhodan an. In seinen Augen glomm ein seltsames
Feuer.
    Gucky verhielt sich abwartend. Er hockte mit geschlossenen Augen auf der Couch und schien zu
schlafen. Aber Rhodan wußte, daß Gucky alles andere als schlief. Der Mausbiber war gespannte
Aufmerksamkeit.
    An der Decke schwebte Harno, unauffällig wie immer.
    Rhodan sah von einem zum anderen. »Ja, so war das mit Ernst Ellert. Und nun leuchtete die rote
Lampe auf, die sein Erwachen ankündigt. Mercant hat mir sofort den Funkspruch gesandt. Ich weiß
nicht, ob wir zu spät in Terrania eintreffen, aber wir mußten es versuchen, rechtzeitig dort zu
sein. Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß der Geist Ellerts nach siebzig Jahren in seinen
Körper zurückgekehrt ist. Ich brauche wohl niemand mehr zu sagen, welche Vermutung ich hege.«
    Atlan sah auf.
    »Du glaubst, daß Ellert mit Onot identisch ist«, sagte er einfach.
    Rhodan nickte. »Eigentlich kann kein Zweifel mehr daran bestehen. Alle Andeutungen unseres
unbekannten Helfers deuten darauf hin. Er kannte mich, konnte sich aber nicht mehr erinnern,
woher er mich kannte. Er sprach davon, ein Wanderer durch die Ewigkeit zu sein. Er behauptete,
Anfang

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