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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in seinen wartenden Körper zurückkehrte.
    In der Mitte der Grabkammer, die vier Meter im Quadrat maß, stand eine Liege. An ihr
angeschlossen, erweckte die Alarmanlage den Eindruck komplizierter Mechanik. Sie würde sofort in
Aktion treten, wenn in dieser Kammer jemand einen Atemzug tat. Auf der Liege ruhte der Körper
eines Menschen.
    Sie hatten Ellert unter die elektronischen Instrumente gelegt. Metallklemmen umschlossen sein
linkes Handgelenk und die Fußknöchel. Eine Haube umhüllte seinen Kopf. Dicht vor seinem Mund
schwebte eine Art Spiegel, der mit Selenzellen gekuppelt war. Der geringste Hauch aus dem Mund
würde genügen, um die gesamte Alarmanlage auszulösen.
    Perry Rhodan hatte 1972 für Ernst Ellert ein Mausoleum errichtet, wie es noch niemals ein
Sterblicher erhalten hatte. Aber, so hatte Rhodan damals geahnt, Ellert war kein Sterblicher im
eigentlichen Sinne des Wortes. Tief in seinem Innern hatte Rhodan die Überzeugung gehegt, daß er
früher oder später dem Teletemporarier noch einmal begegnen würde.
    Der Schacht wurde mit flüssigem Beton gefüllt, der sofort erstarrte. Es gab nichts auf dieser
Welt, das jemals die Ruhe des ›Toten‹ stören würde. Und doch gab es einen Zutritt zu der
Grabkammer, den aber nur Rhodan kannte. Wenn Ellert jemals erwachte, so konnte er sich innerhalb
einer halben Stunde aus seinem Gefängnis befreien.
    Was aber würde er dann vorfinden?
    Eine Erde, die nahe um eine rote Sonne kreiste und in sie zu stürzen drohte? Einen Planeten,
den eine Invasion aus dem Raum jeden Lebens beraubt hatte?
    Sinnend hatte Rhodan zugesehen, wie die Roboter den pyramidenförmigen Kegel an der Stelle
errichteten, unter der sich das Grab befand.
    Dann hatte er sich umgedreht und war in die Ansiedlung zurückgekehrt, aus der einmal die
gewaltigste Stadt der Erde entstehen sollte.
    Siebzig Jahre lang war nichts geschehen. Inzwischen entstand das Solare Imperium.
Aber immer noch gab es ein Lämpchen auf einer hohen Schalttafel in der Überwachungszentrale von
Terrania, das bisher dunkel geblieben war.
    Unter dem Lämpchen stand ein Name: Ernst Ellert – 1972
    An diesem Tag, am 14. September 2043, hatte ein Sergeant namens Stootz Dienst in
der Alarmkammer, wie die Zentrale für Überwachung allgemein genannt wurde.
    Stootz kannte Ellert natürlich nicht, aber er kannte seine Pflichten. Sie waren nicht
sonderlich aufregend oder schwer. Er hatte nichts anderes zu tun, als darauf zu achten, ob eine
der Lampen vor ihm aufleuchtete.
    Damit soll nicht gesagt werden, daß Sergeant Stootz ein technischer Laie war. Im Gegenteil.
Stootz war einer der fähigsten Funk- und Elektronikfachleute des Wachpersonals. Er wußte nicht
nur, daß eine der Alarmlampen aufleuchten konnte, er wußte auch, warum sie
aufleuchtete. Denn hinter der so einfach aussehenden Schalttafel lag ein kompliziertes System
positronischer und elektronischer Anlagen verborgen. Die Leitungen führten in alle erdenklichen
Richtungen und endeten zumeist vor den Hyperfunkempfängern. Denn auch dann, wenn es im
Sonnensystem XX, Tausende von Lichtjahren entfernt, Alarm geben sollte, würde hier, vor seinen
Augen, die entsprechende Lampe aufleuchten.
    Und dann wußte er, was es zu tun gab.
    Sergeant Stootz schaltete mit einem Griff die zusätzliche Summeranlage ein. So war er sicher,
einen eventuellen Alarm nicht zu übersehen, falls seine Aufmerksamkeit nachlassen sollte.
Beruhigt nahm er ein Buch und begann zu lesen.
    Um ihn herum war die Stille der beginnenden Nacht. Nur nebenan in der Funkzentrale ertönte hin
und wieder das Rattern der Hypergrammschreiber und Bildübermittler. Das Nervenzentrum des Solaren
Imperiums schlief niemals.
    Keine zwei Kilometer von der Funkzentrale entfernt bewohnte Allan D. Mercant sein
gemütliches Heim.
    Mercant sah immer noch so jung – oder alt – aus wie vor sieben Jahrzehnten. Er hatte
zusammen mit Rhodans fähigsten Mitarbeitern die lebensverlängernde Zelldusche auf dem
Kunstplaneten Wanderer erhalten. Sein schütterer Haarkranz war blond geblieben, und immer noch
lebte in seinen Augen die ständige Wachsamkeit, die ihn für den Posten des Solaren Abwehrchefs
geradezu prädestiniert hatte.
    Auf dem Bildschirm seines Stereo-Televisors tanzte eine Ballettgruppe der russischen Oper.
Mercant saß in einem bequemen Sessel davor, weit genug, um seine Augen zu schonen. Er liebte es
nicht, so früh ins Bett zu gehen. Erst gegen zwölf Uhr erreichte sein Körper

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