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Silberband 009 - Das rote Universum

Titel: Silberband 009 - Das rote Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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überhaupt keinen Gravobrenner.
So eine Erfindung existiert überhaupt nicht.«

30.
    Als der tropfenförmige Kabinenwagen anhielt und Onot ausstieg, erloschen gerade
alle Lichter im Korridor. Es wurde vollkommen finster.
    Der Druuf tastete sich an der Wand entlang und versuchte, die Abzweigung zu finden. Er kannte
diese Region des Höhlennetzes nicht sehr gut, weil sie anderen Wissenschaftlern unterstand.
Immerhin war er, Onot, der Chefphysiker seines Volkes. Er hatte überall Zutritt.
    »Was ist geschehen?« fragte er flüsternd und hoffte, sein unsichtbarer Begleiter würde ihm
antworten. Er wußte schon nicht mehr, was er ohne ihn hier wollte.
    »Die Rechenzentrale unter der Hauptstadt wurde vernichtet. Kannst du den Weg zur Oberfläche
finden?«
    »Er muß ganz in der Nähe sein, aber wenn die Energie ausgefallen ist, wird es eine
beschwerliche Wanderung.«
    »Die Notaggregate werden bald einsetzen«, tröstete Ellert spöttisch. »Manchmal ist es gut,
wenn man keinen Körper besitzt.«
    Onot schwieg. Er tastete sich weiter und atmete befreit auf, als das Licht plötzlich
aufflackerte und dann stetig brannte. Nun konnte er schneller ausschreiten und fand sich bald
zurecht. Bevor er den Lift erreichte, hörte er Schritte, die schnell näher kamen.
    Es waren zwei Druuf, die erstaunt stehenblieben, als sie ihn erblickten.
    »Onot?« sagte einer von ihnen. »Was tust du hier? Was ist drüben in der Stadt geschehen?«
    »Ein Angriff der Fremden«, erklärte Onot und wollte schon mit seinem Bericht beginnen, als er
jäh stockte. Konnte er den beiden Wissenschaftlern denn erzählen, daß er selbst es gewesen war,
der den Feind in die Rechenzentrale gelassen hatte? Was würden sie dazu sagen? Wie würden sie
reagieren? Würden sie ihm glauben, daß er unter Zwang gehandelt hatte?
    »Auf die Stadt, Onot?«
    Onot gab sich einen Ruck. Er mußte sehr vorsichtig sein, wenn man ihn nicht für einen Verräter
halten sollte. »Nein, auf das Rechenzentrum. Die Fremden landeten Roboter, von denen die meisten
zwar abgeschossen wurden, aber einigen gelang es doch, bis in die Zentrale vorzudringen. Ich
hatte Glück, daß ich noch rechtzeitig einen Wagen fand, um fliehen zu können. Was hätte ich gegen
die Eindringlinge unternehmen sollen?«
    »Arbeitest du nicht an neuen Waffen?« fragte der eine Druuf mißtrauisch. »Es ist doch
bekannt …«
    »Dazu war keine Zeit mehr«, unterbrach ihn Onot hastig. »Ich kann froh sein, noch zu leben.
Das gesamte Rechenzentrum wurde zerstört.«
    »Alle Anlagen?«
    »Soweit ich es ermessen kann, ja. Ein schwerer Schlag für uns. Ich weiß nicht, was der Rat
dagegen tun will.«
    »Wenn es so ist, wie du sagst, sind wir verloren.«
    Aber Onot verneinte. »Wir haben noch mehr Zentralen, und in allen arbeiten fähige
Wissenschaftler. Wir werden den Gegner besiegen. Doch haltet mich nicht auf, ich habe zu
tun.«
    »Hier? Bei uns?« Die Druuf wunderten sich.
    »Ja«, entgegnete Onot und eilte weiter. Er wußte jetzt, wo er sich befand und wollte so
schnell wie möglich an die Oberfläche gelangen. Der Lift war in Ordnung. Das Antigravfeld
entführte ihn nach oben, und er atmete auf, als er die helle Doppelsonne Siamed erblickte.
    Der Boden bebte plötzlich, und Onot wäre zu Boden gestürzt, wenn er sich nicht an den Wänden
des Liftgebäudes festgehalten hätte. Mehrere Druuf kamen quer über den freien Platz gelaufen,
sahen Onot und eilten auf ihn zu.
    »Was ist geschehen?« fragten sie und verrieten damit ihre Unkenntnis der Lage. »Eine Explosion
oder ein Beben?«
    »Beides«, erklärte Onot und ließ sich auf kein Gespräch ein. Der Unsichtbare hatte ihm den
Befehl gegeben, jede Auskunft zu verweigern. »Kein Grund zur Unruhe.«
    Und nun bringe dich schnell in Sicherheit, kam der lautlose Befehl an sein Gehirn. Dein geheimes Laboratorium. Sage niemand, wohin du gegangen bist. Wir werden dort gemeinsam
ein wenig experimentieren.
    »Du Teufel – was weißt du eigentlich nicht?«
    Der Chefphysiker setzte sich müde in Bewegung. Er sehnte sich nach Ruhe und Schlaf.
    Auf dem Parkplatz standen mehrere Fahrzeuge. Er nahm eines, setzte sich hinein und betätigte
den Energieschalter.
    Dann lehnte er sich bequem in die Polster zurück. »Woher weißt du von meinem geheimen Labor,
Geist?«
    Ich kenne deine Gedanken und Erinnerungen, Onot. Ich weiß alles von dir. Du
kannst keine Geheimnisse wahren, so sehr du auch versuchst, deine Gedanken im Zaum zu halten. Wir
beide

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