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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nickte.
    »Er war in Ihnen drin«, sagte er mit Nachdruck.
    Rous schien nicht erstaunt.
    »Ich hatte so ein Gefühl …«, antwortete er geistesabwesend.
    Marcel Rous brauchte nicht mehr informiert zu werden. Nach kurzem Nachdenken erinnerte er sich
an alles, was Ernst Ellert gesagt hatte.

18.
    Der zweite Fluchtversuch schien den Druuf die Lust am Spotten genommen zu haben.
Einer der drei erklärte mit Hilfe seines Sprechgeräts: »Sie werden keine weitere Gelegenheit
erhalten. Diesmal wird man Sie anbinden.«
    Keiner der drei Terraner antwortete. Sie hatten damit rechnen müssen, daß ihr Unternehmen
fehlschlug. Das einzige, was sie im Augenblick interessierte, war die Frage: Was ist aus Fellmer
Lloyd geworden?
    »Kommen Sie mit!« befahl der Druuf. »Und ich verspreche Ihnen eines: Bei der geringsten
verdächtigen Bewegung wird man auf Sie schießen.«
    Es war niemand da, der das bezweifelte. Sie traten in den Lagerraum. Das innere
Schleusenschott schloß sich hinter ihnen. Mit den Waffen drohend, trieben die Druuf die
Gefangenen in einer Ecke des Raumes zusammen. Der mit dem Sprechgerät erklärte: »Man wird Ihnen
wieder eine Injektion geben wie beim letztenmal.«
    Perry Rhodan hielt es nicht für ratsam, dagegen zu protestieren. Er lehnte sich gegen die Wand
und sah scheinbar gelangweilt an den Regalen entlang. Er hatte immer noch eine winzige Hoffnung,
daß ihm etwas einfallen würde, womit er den Druuf ein Schnippchen schlagen konnte.
    Ein paar Minuten vergingen. Dann hörte man, wie die äußere Schleusentür geöffnet wurde.
Wahrscheinlich der Druuf mit der Spritze, dachte Perry Rhodan und sah nicht einmal hin. Rumpelnd
fuhr das äußere Schott zu, und Augenblicke später öffnete sich das innere. Rhodan wandte den Kopf
nicht. Sein Blick blieb auf einem der Druuf haften, der mit dem Gesicht zu ihm stand und ihn
keine Sekunde aus den Augen ließ.
    Doch sein verächtlicher Blick schien einen verblüffenden Erfolg zu haben. Der Druuf machte
einen kleinen Schritt nach vorne und fiel um. Es gab einen mörderischen Krach, als seine acht
Zentner auf den Boden stürzten.
    Es war nicht der einzige Krach. Noch zweimal dröhnte es, als auch die beiden anderen Druuf
stürzten. Perry Rhodan war über alle Maßen erstaunt.
    Er sah auf und erblickte unter der Schleusentür ein lächerliches Wesen. Es schien in einem
Druuf-Raumanzug zu stecken, aber der Anzug war ihm fast um das Doppelte zu groß. Es hatte Abhilfe
geschaffen, indem es den Mittelteil des Anzugs mit Schnur oder Draht, das war nicht genau zu
sehen, zusammenraffte. Auch Beine und Ärmel waren auf die gleiche Weise gerafft. In den Druckhelm
hätten zwei von den Köpfen hineingepaßt, wie das lächerliche Wesen einen besaß. Die Schädeldecke
lag nicht einmal in halber Höhe des Helmes.
    Nur eines an dem Bild war nicht lächerlich: die Waffe, die der Gnom in der rechten Hand hielt
und mit der er die drei Druuf ausgeschaltet hatte.
    Perry Rhodan sah voller Bewunderung durch die Sichtscheibe des Helmes in das grinsende
Gnomengesicht und sagte: »Das müssen Sie mir erzählen, wie Sie das gemacht haben, Lloyd.«
    Fellmer Lloyd öffnete den Helm und klappte ihn nach hinten. Er tat das mit einer
Geschicklichkeit, als hätte er sein ganzes Leben lang Druuf-Raumanzüge getragen. Bevor er zu
sprechen begann, musterte er die drei bewußtlosen Druuf mit einem langen nachdenklichen Blick und
seufzte tief.
    »Das war ziemlich aufs Geratewohl«, erklärte er mit verlegenem Lächeln. »Ich wußte nicht
einmal, ob die Pistole funktioniert.«
    »Sie hat funktioniert«, gab Reginald Bull zurück, während er sich allmählich von seiner
Überraschung erholte. »Es scheint eine Schockwaffe zu sein.«
    Perry Rhodan stieg über den Körper eines Druuf hinweg und musterte Fellmer Lloyds Montur aus
der Nähe.
    »Das ist natürlich auch eine Lösung«, murmelte er. »Wie kommen Sie mit dem Anzug zurecht?«
    »Nicht so bequem wie mit meinem eigenen«, gab Lloyd zu, »aber unvergleichlich besser als ohne
Anzug.«
    Rhodan nickte. »Wie sieht es draußen aus? Ist der Gang noch frei?«
    »Er war es, als ich hier hereinkam«, antwortete Lloyd. »Aber das kann sich jeden Augenblick
ändern. Es sieht so aus, als hätten die Druuf unsere Flucht entdeckt.«
    »Sie sind ein kluges Kind«, murmelte Bull. Er hatte sich über einen der Druuf gebeugt und fing
an, dessen Schutzanzug zu öffnen.
    »Haben Sie irgend etwas gefunden, was für uns von Wichtigkeit ist?«

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