Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sie
für uns, also die Druuf, wichtig sind, dann, meine ich, sollten sie es auch für Sie, die
Terraner, sein. Das war der Anlaß meines Rufes. Ich dachte mir, Sie vermißten vielleicht vier
Leute, und ich könnte Ihnen helfen, sie wiederzufinden.«
    Er schwieg, und auch seine Zuhörer schwiegen, weil keiner im Augenblick Worte fand, ihm zu
antworten. Die Zahl VIER hatte sie in Bann geschlagen. Seit dem Verlust von Gray Beast durch den
arkonidischen Überraschungsangriff wurden vier Terraner vermißt, und Ellert hatte völlig
recht, wenn er meinte, daß es sich dabei um wichtige Leute handle.
    General Deringhouses Verstand arbeitete fieberhaft. Er versuchte zu ergründen, was damals auf
Gray Beast geschehen war – vor zwei Wochen, als er mit der DRUSUS den sterbenden Planeten in
halsbrecherischer Fahrt mehrmals umrundete, um nach den Überlebenden der Katastrophe Ausschau zu
halten, die einen Notruf über Telekom gesendet hatten. Auf Gray Beast hatte es kein Zeichen von
Leben mehr gegeben. Deringhouse war damals der Überzeugung gewesen, daß diejenigen, die um Hilfe
gerufen hatten, längst nicht mehr am Leben waren. Aber hier, aus Ellerts Bericht, ergab sich
anscheinend ein völlig neuer Aspekt. Ein anderes Schiff war schneller gewesen als die
DRUSUS – eines, das, wie Ellert sich ausdrückte, mit arkonidischen Verbündeten bemannt war.
Es spielte keine Rolle, wen man sich darunter vorzustellen hatte. Wichtig war allein, daß die
Bundesgenossen der Arkoniden mit den vier Geretteten nicht besonders weit gekommen waren. Irgend
etwas mußte mit ihrem Schiff geschehen sein. Die Druuf hatten es im Raum treibend gefunden. Warum
sie es überhaupt gefunden hatten, war unklar. Vielleicht hatte das arkonidische Schiff Notrufe
ausgesandt, und die Druuf waren darauf aufmerksam geworden. Oder sonst etwas.
    Deringhouse wollte diesen Gedanken achtlos fallenlassen, da fiel ihm etwas ein. Vor elf oder
zwölf Tagen hatten terranische Patrouillenschiffe eine Telekomsendung aufgefangen, deren Text in
arkonidischer Sprache abgefaßt war und folgenden Wortlaut hatte:
    LAMIRA XII RUFT YNLISS. STANDORT GOSHUN.
    Die Kommandanten waren aufmerksam geworden. Der Spruch sah nach einer Routinemeldung aus, die
ein Raumschiff – wahrscheinlich ein Springerschiff – namens LAMIRA XII an einen Ort
oder einen Mann namens Ynliss aufgegeben hatte. Merkwürdig daran war allein der Standort der
LAMIRA XII: Goshun. Goshun hieß der See, an dessen Ufer die irdische Hauptstadt Terrania lag, und
es war wenig wahrscheinlich, daß es irgendwo in der Galaxis einen zweiten Ort gab, der, noch dazu
in einer anderen Sprache, genau den gleichen Namen hatte. Die terranischen Patrouillenschiffe
hatten sich also auf den Weg gemacht, um den Sender zu finden, von dem aus der eigenartige
Funkspruch abgestrahlt worden war. Die Funkpeilung hatte ergeben, daß das dem Sender am nächsten
stehende irdische Schiff immer noch über fünftausend Lichtjahre von ihm entfernt war. Da sich der
Sender nach dem aufsehenerregenden Spruch nur noch ein einziges Mal, und zwar mit einer
arkonidischen Kodesendung, gemeldet hatte, war es für die Terraner schwierig, ja beinahe
unmöglich gewesen, das Schiff ausfindig zu machen. Sie hatten die Suche nach mehreren Tagen
aufgegeben und waren an ihre Standorte zurückgekehrt. Die Sache geriet allmählich in
Vergessenheit.
    Jetzt, nach Ellerts Bericht, gewann sie erneut an Bedeutung. Deringhouse war nahezu sicher,
daß einer der vier Gefangenen es gewesen war, der den Goshun-Spruch aufgegeben hatte. Er hatte
ihn so formuliert, weil er damit rechnen mußte, daß auf jede weniger beiläufig klingende Sendung
sofort eine Reihe von arkonidischen Schiffen herbeieilen würde, um sich die Sache aus der Nähe
anzusehen.
    Den Gefangenen mußte es also gelungen sein, sich an Bord des arkonidischen Schiffes in den
Besitz eines Telekomsenders zu bringen. Welch eine Enttäuschung mußte es aber für die Gefangenen
gewesen sein, als dann statt des erwarteten terranischen Schiffes ein Druuf-Schiff auftauchte und
sie somit vom Regen in die Traufe gerieten.
    Die Druuf hatten sie also nach Roland gebracht. Ellert hatte davon erfahren, wenn er auch
nicht wußte, um wen es sich handelte, und die Gefangenen selbst hatten einen
Gravitationsgenerator in Betrieb gesetzt, um auf diese unbeholfene Weise den Stützpunkt Hades
über ihre Lage in Kenntnis zu setzen.
    Die Tatsache, daß sie einen solchen Versuch überhaupt

Weitere Kostenlose Bücher