Silberband 010 - Thora
fragte Perry Rhodan
weiter.
Fellmer Lloyd schüttelte den Kopf. »Nichts als die Pistole. Von einem Sender keine Spur, wenn
Sie das meinen.«
»Aber es muß einen Sender geben«, erklärte Rhodan. »Kein Mensch kann mir einreden, daß die
Druuf keine Möglichkeit haben, sich mit Druufon in Verbindung zu setzen.«
Atlan trat neben ihn.
»Die Höhle hat wenigstens tausend Räume«, gab er zu bedenken. »Wir kennen bis jetzt knapp
dreißig davon. Der Sender kann in irgendeinem der neunhundertundsiebzig anderen liegen.«
Reginald Bull hatte den Anzug inzwischen geöffnet. Er unternahm einen Versuch, ihn vom Körper
des Druuf zu lösen. Aber die gewaltige Körpermasse des Bewußtlosen vereitelte alle Bemühungen.
Fellmer Lloyd sah es.
»Sie müssen ihn drehen«, riet er. »Wenn Sie ihn einmal um die Längsachse gerollt haben, dann
hat er sich völlig aus dem Anzug herausgewickelt.«
Reginald Bull sah, daß Lloyd recht hatte. Der Verschluß des Anzugs war so gearbeitet, daß der
Träger sich des Anzugs entledigen konnte, indem er sich bei geöffnetem Verschluß einmal um die
eigene Achse drehte, wobei der Anzug natürlich festgehalten werden mußte.
»Das sehe ich«, murmelte Bull verdrießlich. »Aber wie soll ich den Koloß drehen?«
»Ich habe ein Rohrstück dazu benutzt«, erklärte Lloyd bereitwillig. »Als Hebel, verstehen
Sie?«
Bull stand auf und besorgte sich ein Rohrstück. Er schob das eine Ende halbwegs unter den
Druufkörper und begann dann am anderen Ende zu drücken. Zögernd hob sich der Körper, kippte zur
Seite und rollte ein Stück weit davon. Der Schutzanzug blieb leer auf dem Boden liegen.
Perry Rhodan war sich inzwischen über die neue Lage klar geworden.
»Wir haben jeder einen Anzug«, stellte er fest, »und jeder eine Waffe. Soweit haben wir
erreicht, was wir wollten. Außerhalb unseres Planes liegt nur, daß die Druuf unsere Flucht
entdeckt haben. Das können wir jetzt nicht mehr ändern. Wir müssen uns damit abfinden. Aber wir
werden weiter nach dem Sender suchen. Wir müssen den Stützpunkt auf Hades benachrichtigen.
Es gibt keinen anderen Weg, von hier wegzukommen. Wir werden uns also auf die gleiche Weise mit
Schutzanzügen drapieren wie Lloyd«, fuhr er fort, »und dann weiter unser Glück versuchen. Wir
müssen den Weg zurück, den wir gekommen sind. Da wir auf die Schleusen nicht mehr angewiesen
sind, werden wir viel schneller vorankommen als zuvor. Aber eine sehr große Sorge haben wir
natürlich: Die Waffen, die diese drei Druuf hier bei sich tragen, sehen ebenso aus wie die, die
Lloyd erbeutet hat. Es werden also ebenfalls Schockwaffen sein. Das bedeutet, daß wir kein Mittel
haben, um uns zum Beispiel gegen Roboter zur Wehr zu setzen. Die Druuf werden das bald
herausfinden und ihre Roboter gegen uns schicken. Dann fängt die Sache an, brenzlig zu
werden.«
Reginald Bull war inzwischen in den Anzug geschlüpft. Es sah aus, als hätte er sich in fünfzig
Quadratmeter Plastikfolie verwickelt. Er zog den Anzug zurecht, bis sein Kopf, wie es sich
gehörte, in dem Kugelhelm zum Vorschein kam. Die überschüssige Weite des Anzugs war nach unten
gerutscht. Wenn Bull einen Schritt zu machen versuchte, verhedderte er sich und kam ins
Stolpern.
»Du siehst aus wie Seine Erhabenheit, der Imperator, persönlich«, sagte Atlan anerkennend.
»Niemand wird dir den angemessenen Respekt versagen.«
Reginald Bull warf ihm einen bösen Blick zu.
»Zweckmäßigkeit ist eine Sache«, antwortete er, »und Schönheit die andere. Warte, ich will mir
anschauen, wem du ähnlich siehst, wenn du dich in das Ding hineingearbeitet hast.«
Perry Rhodan lachte.
»Verliert keine Zeit mit Witzen«, mahnte er dann.
Nach Fellmer Lloyds Methode befreite auch er einen der bewußtlosen Druuf von seinem
Schutzanzug und streifte ihn sich selbst über. Draht zum Raffen der überschüssigen Anzugteile
fand sich in Mengen. Es war eine Sache von wenigen Minuten, wenn man einmal gesehen hatte, wie es
ein anderer machte.
Sie nahmen die Druuf-Waffen an sich und verließen den Lagerraum. Der Gang draußen lag still
und verlassen.
Sie traten auf das langsame Gleitband und wechselten auf das schnellere über, als sie sich der
Geschwindigkeit angepaßt hatten. Fellmer Lloyd bildete die Spitze, die anderen drei folgten ihm
in mehreren Metern Abstand. Lloyd esperte nach Mentalimpulsen von Druuf.
Sie fuhren etwa hundert Meter und passierten dabei die Schleusentüren ihrer
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