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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Everson vor sich sah, waren bitterer Hohn. Der kurze Moment, während dem das Gerät anscheinend
einwandfrei gearbeitet hatte, war dazu benutzt worden, um einen verlogenen Funkspruch in das All
zu jagen.
    Noch einmal überflog Everson die Falschmeldung.
    An Bord alles in Ordnung – K-262 – Everson.
    Everson stopfte die Folie in seine Uniformtasche. Er überlegte, wer während der Transition
neben Landi gesessen hatte. Wolkows Platz war halbrechts hinter dem Funker. Sternal befand sich
in gleicher Höhe mit ihm.
    Bevor Everson sprechen konnte, heulte die automatische Alarmanlage auf. Ihr greller Ton zerrte
an seinen überreizten Nerven. An der Warntafel leuchteten zwei rote Lampen auf.
    »Sir!« schrie Scoobey in wilder Verzweiflung. »Zwei Triebwerke sind ausgefallen!«
    Alle sprachen und schrien durcheinander. Everson fühlte den übermächtigen Drang in sich,
einfach in seinen Sessel zurückzukehren und die Dinge treiben zu lassen. Der Antrieb der FAUNA
war mehrfach gegen Unfälle jeglicher Art abgesichert. Es war unwahrscheinlich, daß gleichzeitig
zwei Sektionen ausfielen. Wenn es sich um Sabotage handelte, stand Everson vor einem Rätsel, denn
niemand hatte sich im Schiff bewegt. Er mußte zwei Männer zu den betroffenen Triebwerken
schicken. Vor allem mußte Finney gehen, der Techniker. Wolkow würde ihn begleiten. Scoobey
schaltete die Sirenen ab.
    »Finney!« rief Everson in die entstandene Ruhe. »Wolkow!«
    Gleich bösartigen Augen leuchteten die beiden Lichter über ihnen an der Sicherungsanlage.
    »Sie beide werden versuchen, den Fehler zu finden und zu beheben. Seien Sie vorsichtig! Der
Bordfunk ist eingeschaltet, Sie können sich jederzeit mit uns in Verbindung setzen.«
    Ohne sichtbares Interesse fragte Finney: »Was ist, wenn wir aussteigen müssen?«
    »Dann steigen Sie aus«, sagte Everson.
    Finney nickte gleichmütig. Gemeinsam mit Wolkow stieg er die Treppe hinab. Everson blickte
ihnen nach, bis sie sich an der Leiter hinter den Mannschaftsräumen hinunterließen und außer
Sicht gerieten.
    Der Kommandant wandte sich den verbliebenen Männern zu.
    »Jeder von uns weiß, was er von der Situation zu halten hat«, sagte er. »Trotzdem erwarte ich,
daß Sie alle die Nerven behalten. Noch wissen wir nichts Genaues über den Schaden. Wahrscheinlich
können Finney und Wolkow alles wieder in Ordnung bringen.«
    Er nickte Sternal zu, der wie hypnotisiert auf die Warnanlage starrte.
    »Sie haben während des Hypersprungs neben Landi gesessen, Sternal. Haben Sie etwas
Ungewöhnliches feststellen können?«
    »Nein, Sir«, sagte der Navigator, »ich bemerkte es erst, als Landi aus dem Sessel fiel.« Er
schluckte bei der Erinnerung an diese Szene.
    »Dr. Morton«, wandte sich Everson an den bärtigen Arzt, »halten Sie es für möglich, daß jemand
von uns die Lähmungen verursachen könnte? Gibt es nur die Spur einer solchen Möglichkeit?«
    »Man kann diese Lähmungserscheinungen herbeiführen, wenn man über dementsprechende Mittel und
medizinische Kenntnisse verfügt. Für wen von uns träfe das letztere nicht zu? Alle haben wir
einen Lehrgang mitgemacht, damit wir uns nötigenfalls auf einem abgelegenen Planeten einmal
selbst helfen können. Trotzdem würde ich sagen, daß der Schuldige nicht bei der Besatzung zu
suchen ist.« Der Arzt überlegte einen Augenblick. »Es gibt verschiedene Gifte, die eine ähnliche
Wirkung hervorrufen. Ich sehe jedoch bei einigen Gelähmten – vor allem bei Landi –
keine Möglichkeit, wie Gift in ihren Körper gelangt sein soll. Außerdem habe ich jeden Fall
gründlich untersucht und kann mit großer Sicherheit behaupten, daß es sich nicht um Vergiftungen
handelt. Die Anzeichen deuten eher auf einen Schock.«
    »Worauf warten Sie noch?« schrie Weiß dazwischen. Seine ausgestreckte Hand zeigte auf den
reglos dasitzenden Mataal. »Sie haben doch gehört, daß es niemand von der Mannschaft sein
kann.«
    »Schweigen Sie!« verwies Everson den aufgebrachten Mann. »Wie erklären Sie sich den Ausfall
des Hyperfunks oder der beiden Triebwerke? Wie soll der Eppaner eine solche Sabotage verübt
haben?«
    Die Atmosphäre war bis zum Äußersten gespannt. Die Männer belauerten sich gegenseitig mit
wachsendem Mißtrauen. Ihr Verdacht richtete sich aber in erster Linie gegen Mataal.
    »Dr. Morton wird dem Eppaner eine Injektion geben«, entschied Everson. »Er wird sich dann für
einige Zeit im Tiefschlaf befinden. Sollte sich währenddessen

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