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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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befehlen. Wenn er seinen
Fähigkeiten Zeit zur vollen Entwicklung ließ, gab es nichts, was ihm gefährlich werden konnte.
Das kleine Raumschiff war wunderbar für seine Experimente geeignet.
    Teilnahmslos beobachtete er, wie Weiß neben ihm den Körper Sternals zu Boden legte. Der
Colonel schob den Paralysator in die Tasche. Goldstein hätte sie jetzt leicht überrumpeln können,
aber er mußte sie, vor allem Everson, systematisch fertigmachen. Er mußte seine Macht
demonstrieren, ihnen beweisen, daß jeder Widerstand zwecklos war. Wenn er plötzlich über sie
herfiel, würden sie widerspenstig bleiben und ständig bemüht sein, ihm Schwierigkeiten zu machen.
Er ließ den Pseudokörper in winzige Staubteilchen zerfallen. Im Moment benötigte er ihn nicht
mehr. Finney und Wolkow lagen gelähmt vor einer der Kammern. Sorgfältig hatte der Mutant die
mutigsten Männer ausgewählt und sie aktionsfähig gelassen.
    Spöttisch betrachtete er seine Auswahl: Da war der Kommandant, vollgepfropft mit Idealen und
Verantwortungsgefühl; Walt Scoobey, der Erste Offizier, mit seinem jetzt verschwundenen
Humor.
    Ohne Hast richteten sich Goldsteins Augen auf den nächsten Mann. Es war Fashong, dessen
asiatische Ruhe am schwierigsten zu durchbrechen sein würde. Dann folgte Poul Weiß, der Mann mit
dem ungezügelten Temperament. Werner Sternal, den Goldstein sich als nächstes Opfer auserwählt
hatte, und Inoshiro, der Japaner, dessen Gedanken sich immer in der Nähe der Wahrheit
bewegten – wenn auch unbewußt.
    Es blieb der Mediziner, der die Injektion für Mataal vorbereitete. Diese Männer bildeten
zweifellos die Elite der Besatzung, und ihr Widerstand würde nur schwer zu brechen sein.
    Goldsteins Ziel war, die FAUNA in die Hand zu bekommen. Von seinen weiteren Plänen hatte er
noch keine festen Vorstellungen. Alles hing davon ab, wie sich seine Fertigkeiten
weiterentwickelten. Bisher war noch kein Stillstand eingetreten. Langsam mußte er sich
vorantasten. Ein einziger Fehler konnte seinen Untergang herbeiführen. Er mußte die Rolle des
geschwächten Kranken weiter glaubhaft spielen. Auf keinen Fall durfte er seine Kräfte
überschätzen. Es war wichtig, daß er sich Schonung auferlegte. Er konnte mit einfachen Versuchen
fortfahren. Wenn er sich etwas erholt hatte, würde er seinem Gehirn kompliziertere Aufgaben
zumuten. Er hatte Zeit. Everson konnte die letzte Transition nicht ausführen, und die Vorräte an
Bord boten Goldstein genügend Zeit für überlegtes Handeln.
    Der junge Mutant war mit seinen bisher errungenen Erfolgen zufrieden. Dank seiner Fähigkeiten
konnte er eine Gruppe erfahrener Astronauten ohne Mühe überlisten. Was mit dieser kleinen Anzahl
Menschen möglich war, sollte auch in einer Stadt funktionieren, vielleicht in einer großen Stadt.
Goldstein verdrängte diesen Gedanken. Für solche Überlegungen war die Zeit noch nicht reif. Es
war verkehrt, etwas zu überstürzen. Er war jung, intelligent und besaß eine Gabe, wie kein Mensch
vor ihm. Er konnte ungeheure Macht entfalten. Zudem beherrschte er die Telepathie. Er vermochte
in die Gedanken seiner Mitmenschen einzudringen und herauszufinden, was sie an Plänen und Ideen
in ihren Köpfen wälzten.
    Everson erwog gerade die Möglichkeit, wie er den letzten Sprung doch durchführen könnte.
Goldstein verfolgte die Überlegungen des Kommandanten nicht weiter, da Everson zu keinem
brauchbaren Schluß gelangen würde. Dr. Morton beschäftigte sich mit den Gelähmten. Fashong
dagegen grübelte darüber nach, ob Everson nicht selbst als Schuldiger in Betracht kommen konnte.
Am gefährlichsten waren die Gedankengänge des Japaners. Inoshiro hatte bestimmte Vorstellungen
über die Art und Weise, wie die Lähmungen eingetreten waren. Wenn ein solcher Zustand nicht durch
äußere Einflüsse erreicht werden konnte, welche Möglichkeit blieb dann offen, fragte sich der
Japaner. Goldstein nahm sich vor, Inoshiro ständig zu überwachen. Scoobey rechnete sich im
stillen aus, wie lange sich die Kaulquappe im Weltraum halten konnte, ohne daß sie alle
verhungerten. Sehr interessant waren auch die Vorstellungen von Weiß. Er malte sich aus, was er
tun würde, wenn man den Schuldigen fand. Die größte Furcht empfand Sternal, der erwartete, daß
Everson bald etwas unternahm, das ihnen weiterhelfen konnte.
    »Reißen Sie sich doch etwas zusammen«, hörte Goldstein Eversons Stimme aufklingen. Der
Kommandant sprach mit Sternal,

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