Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
wieder ein Unglück ereignen, können
wir davon überzeugt sein, daß er nichts mit diesen Lähmungen zu tun hat.«
    Er wiederholte seine Worte in eppanischer Sprache. Der Extraterrestrier sah ihn gleichmütig
an.
    »Bevor Sie es mit Gewalt versuchen, stimme ich Ihrem Vorschlag zu«, sagte er.
    Everson nickte Dr. Morton zu. Hinter ihm stieß Fashong einen überraschten Ruf aus. Everson
fuhr herum. Die beiden roten Lichter waren erloschen.
    »Das ist doch nicht möglich«, entfuhr es dem Colonel. »Finney und Wolkow können doch jetzt
erst eine mögliche Reparatur begonnen haben.«
    Ein schlimmer Verdacht stieg in ihm auf. Mit zwei Schritten war er am nächsten Mikrophon.
    »Finney!« rief er. »Wolkow! Hören Sie mich?«
    Unheimliche Stille breitete sich aus. Everson fühlte das Jagen seines Pulses. Die Lautsprecher
blieben ruhig. Goldstein richtete sich von seinem Lager auf. Er schien nicht zu wissen, wo er
sich befand, denn seine Blicke glitten verwundert umher.
    »Finney!« rief Everson abermals, während sich seine Kehle zuzuschnüren drohte. »Finney!
Wolkow!«
    Er wußte, daß es keine Antwort gab. Weder Finney noch Wolkow würden sich melden. Irgendwo im
Schiff lagen ihre gelähmten Körper, starr, mit aufgerissenen Augen. Everson sah dieses Bild vor
sich, und er fühlte das Grauen seinen Nacken emporkriechen. Der unsichtbare Gegner hatte es
geschickt verstanden, die beiden Männer aus der Gemeinschaft fortzulocken und er, Everson, war
sein Handlanger gewesen.
    »Ich werde nach ihnen suchen«, erklang Sternals Stimme.
    Der Navigator machte Anstalten, die Zentrale zu verlassen.
    »Halt!« schrie der Colonel. »Bleiben Sie stehen!«
    Sternal ignorierte den Befehl und ging unbeirrt weiter. Entschlossen zog Everson den
Paralysator und schoß. Sternal brach auf der Treppe zusammen.
    »Holen Sie ihn herauf, Weiß!« befahl Everson. »Er wird bald wieder zu sich kommen. Ich
wiederhole: Niemand verläßt die Zentrale, ganz gleich, was geschieht.«
    Er fühlte sich müde und verzweifelt. Die wenigen Männer, die ihm geblieben waren, konnten die
letzte Transition nicht ausführen.
    Der heimtückische Feind hatte sie in seiner Falle.

22.
    Goldstein verfolgte den Weg des Pseudokörpers ohne Anstrengung. Es bereitete ihm
noch Mühe, dieses widersinnige, unnatürliche Gebilde in die gewünschte Bahn zu lenken. Zwar
gelang es ihm von Stunde zu Stunde besser, die atomare Struktur unkomplizierter Gegenstände zu
erfassen, aber er mußte vorsichtig sein, damit keine Spur des Verdachts auf ihn fiel. Seine
wunderbare Fähigkeit, die er auf Eppan an sich entdeckt hatte, mußte mit Bedacht geformt und
entwickelt werden. Seine Idee, den kranken Mann zu spielen, hatte prächtig funktioniert. Niemand
beachtete ihn.
    Goldstein kicherte triumphierend. Während seine paranormalen Kräfte den ungefügen
Materieklumpen weiterbeförderten, beobachteten die Augen die verzweifelten Raumfahrer. Sie waren
kurz vor dem Zusammenbruch.
    Goldstein überlegte, ob er ihnen ein kleines Schauspiel bieten sollte. Eine kleine
Umgruppierung der Molekularstruktur würde genügen, um den Kommandosessel wie einen Reitsattel
aussehen zu lassen. Aber solche Szenen würde er sich für später aufheben, um die Mannschaft unter
seinen Gehorsam zu zwingen, denn es war noch zu früh für ihn, zur Erde zurückzukehren. Er wußte,
daß seine neue Gabe im Mutantenkorps unvergleichlich war, aber das Korps als Ganzes bildete einen
Machtfaktor, den er nicht bezwingen konnte.
    Noch nicht. Spielerisch trieb Goldstein die Moleküle einer Leichtmetallwand auseinander und
schob den Pseudokörper in die entstehende Lücke.
    Er war ein neues Glied in der Kette der Mutanten. Goldstein war ein Molekülverformer. Das war
mehr als Telekinese, die ihm lediglich gestattet hätte, Materie zu bewegen. Er konnte
Materie verändern. Er vermochte sie mit der Kraft seines Geistes zu steuern, ihr die
gewünschte Form zu geben und sie unter Kontrolle zu halten. Bei komplizierten Materiegebilden war
er noch ungeschickt. Bei den Männern mußte er sich damit begnügen, bestimmte Nervenstränge
auszuschalten, um ihre Körper zu lähmen. Da er sie später wieder benötigen würde, um die
Kaulquappe nach seinen Wünschen zu benutzen, war es im Moment gleichgültig, auf welche Weise er
sie beherrschte.
    Niemals würde er sich, mit einer solch mächtigen Geisteswaffe ausgerüstet, einem anderen
Menschen unterordnen. Rhodan und die Mutanten hatten ihm nichts zu

Weitere Kostenlose Bücher