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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bleibt natürlich weiterhin außer Betrieb«, verkündete Goldstein. Er
wollte noch etwas hinzufügen, aber aus den Augenwinkeln sah er, wie sich Ramirez erhob und wie
ein Betrunkener auf Everson zutorkelte. Der Kadett umklammerte Everson an den Oberarmen.
    »Nein, Sir!« Seine Stimme war kaum mehr als ein Hauch. »Es tut mir leid, daß ich einen Moment
schwach war. Geben Sie ihm das Schiff nicht. Wenn er uns tötet, muß auch er sterben, denn ohne
uns kann er mit der Kaulquappe nichts anfangen. Vielleicht ist dies unsere letzte Chance, diesen
Verbrecher aufzuhalten.«
    Goldsteins Lachen hallte mißtönend durch die Zentrale. Der Mutant hatte Ramirez nicht
unterbrochen. Jetzt, da sich der Kadett auf Everson stützte, sagte er: »Der Junge will sich zum
Märtyrer machen, Everson. Was sagen Sie dazu?«
    Sanft löste sich Everson von dem Kadetten. Im Hintergrund hörte er Weiß unverständliche
Verwünschungen murmeln.
    Goldstein hob beide Hände. Die Situation schien ihm sichtbares Vergnügen zu bereiten.
    »Reden Sie nicht, Colonel«, sagte er. »Ich kenne Ihre Antwort – sie ist vernünftig. Sie
wollen keine Märtyrer. Unter der Besatzung werden sich noch weitere solcher Narren befinden.
Glücklicherweise zählen Sie nicht zu ihnen.«
    Everson starrte ihn mit brennenden Augen an. Er schluckte die Beleidigung wortlos, denn er
glaubte zu wissen, warum Goldstein sie ausgesprochen hatte. Im Grunde war der Mutant leicht zu
durchschauen.
    »Es tut mir leid, wenn ich Ihre psychologischen Betrachtungen unterbrechen muß«, sagte
Goldstein. »Aber wir wollen uns jetzt um die Gelähmten kümmern.« Laut rief er: »Ich werde jeden
vernichten, der sich mir in den Weg stellt!«
    Ja, dachte Everson bitter, daran gibt es keinen Zweifel.
    Ihre Gesichter waren von schlecht verhülltem Zorn verzerrt, und sie verrichteten
ihre Arbeit stumm und widerwillig. Ihr Zorn konzentrierte sich auf den Mann, der lächelnd
zwischen Funkgeräten und Navigationstisch stand und Befehle erteilte. Ein schlanker, verwildert
aussehender Junge, der in seinen schlaksigen Bewegungen beinahe noch knabenhaft wirkte. Er war
es, der ihre Gedanken erriet, bevor sie noch zu Ende gedacht waren.
    Zwei Meter über Goldstein schwebte, wie von unsichtbaren Kräften getragen, ein schwerer
Metallblock. Der Mutant hatte gedroht, daß dieser Block auf jeden herabstürzen würde, der sich
ohne Befehl in seine Nähe wagte. Der Pseudokörper war jedoch noch mehr als eine Sicherung für
Goldstein. Es war ein Symbol der Niederlage. Seit der Mutant die Mannschaft von der Lähmung
befreit hatte, schwebte das Ding über ihren Köpfen. Voller Hohn hatte er sie darauf hingewiesen,
daß er sie jederzeit wieder lähmen konnte. Er war nicht mehr dazu gezwungen, die Lage ihrer
Nervenstränge zu sondieren, denn er kannte sie jetzt genau. Innerhalb von Sekunden konnte er mit
seinen paranormalen Sinnen in ihre Gehirne eindringen und sie außer Gefecht setzen.
    Trotzdem hatten sie es vor einer Stunde versucht, den hohnlächelnden Mutanten zu bezwingen.
Dealcour und Landi hatten eine Chance gesehen. Nebeneinander hatten sie am Schaltpult gestanden.
Selbst Everson hatte ihre Absicht erst bemerkt, als sie sie in die Tat umsetzten.
    »Auf ihn!« brüllte Dealcour plötzlich.
    Mit einem weiten Sprung schnellte Landi auf Goldstein zu, gefolgt von Dealcour, der ein Geheul
ausstieß, um die übrigen Raumfahrer mitzureißen. Bevor diese jedoch nur den Gedanken an einen
Angriff fassen konnten, war alles vorüber. Dealcour und Landi brachen vor dem Mutanten
zusammen.
    »Schafft sie weg!« befahl Goldstein leidenschaftslos. »Sie werden bald wieder zu sich kommen.
Wie konnten sie nur glauben, mit solch plumpen Mitteln Erfolg zu haben?« Er wartete, bis Dealcour
und der Funker vor seinen Füßen verschwunden waren.
    »Es existiert bereits ein weiterer Plan, um mich zu besiegen«, sagte er dann. »Scoobey,
glauben Sie im Ernst, daß ich warte, bis Sie die Bühne unter Strom gesetzt haben?«
    Der Erste Offizier erwiderte haßerfüllt: »Ich werde es trotzdem darauf ankommen lassen, wenn
ich glaube, daß es klappen wird.«
    »Unsinn, Walt«, mischte sich Everson ein. »Sie würden uns nur unnötig gefährden. Er hätte sich
in Sicherheit gebracht, bevor Sie noch angefangen haben. Geben Sie Ihr Vorhaben auf.«
    »Was den noblen Kommandanten nicht daran hindert, selbst an einer Idee zu brüten«, bemerkte
Goldstein. »Auch Doc Morton ist einfältig genug, um an eine

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