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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ob er es auf eine lange Zeitdauer schaffen würde. Es blieb ihm jedoch kein anderer Weg,
denn er brauchte die Raumfahrer, um die Kaulquappe zu steuern. Er wußte von Eversons Plan, die
Landung zu sabotieren.
    Später würde er den Colonel beseitigen und Scoobey einsetzen, der trotz seiner Aufsässigkeit
schneller zu überrumpeln war. Goldstein war sich darüber klar, daß die bisherige Nachgiebigkeit
Eversons auf die Hoffnung zurückzuführen war, daß er, Goldstein, einen Fehler machen würde.
    Vorsichtig kontrollierte der Mutant einen zweiten Pseudokörper, den er unter der Bühne
verborgen hielt, um in geeigneten Augenblicken damit experimentieren zu können. Tief in seinem
Innern fühlte Goldstein eine seltsame Unruhe. Sie war in ihm, seit er seine besonderen
Fähigkeiten erkannt hatte. Es war ein Gefühl, als wäre da noch etwas, über das er nicht Bescheid
wußte, das er aber unbedingt ergründen mußte.
    Goldstein verdrängte seine Beunruhigung. Er mußte sich ganz seiner Aufgabe widmen. Trotzdem
plagten ihn Zweifel. Was für Pläne waren das, die er sich ausgedacht hatte? Sie waren
gleichzeitig mit der Erweiterung seiner paranormalen Sinne eingetreten. Irgendwann würde er sich
die Zeit nehmen und seinem Mißbehagen auf den Grund gehen müssen.

23.
    Die Wogen einer wohltuenden Müdigkeit wollten seinen halbwachen Geist davontragen.
Aber er hatte genug geschlafen. Die Erinnerung an die lange Zeit ungenutzter Ruhe schmerzte ihn.
Er hatte sich schon damit abgefunden, war ohne Hoffnung und Zuversicht gewesen, als unerwartet
die Rettung gekommen war. Noch weiter zurück glitten seine Gedanken.
    Er sah das gewaltige Raumschiff vor sich, wie es von der Explosion zerrissen wurde. Es fiel
ihm ein, wie er den langen Gang hinabgetaumelt war, das Zischen des schnell entweichenden
Sauerstoffs in den Ohren. Andere Wissenschaftler waren um ihn, die meisten aus Körperöffnungen
blutend, halb betäubt durch den plötzlichen Druckunterschied.
    Irgendwo vor ihm war eine Rettungskapsel, Artgenossen, die darauf zurannten. Blind vor
Schmerzen und Trauer schwankte er auf die Kapsel zu. Rings um ihn fielen sie zu Boden, schrien um
Hilfe, bis der Luftmangel ihre Stimmen erstickte. Er fühlte die Lukenöffnung des winzigen
Rettungsboots vor seinen tastenden Händen, denn seine blutunterlaufenen Augen nahmen nur noch
Schatten wahr. Er kletterte in das Innere und betätigte mit letzter Kraft das Katapult.
    Als er wieder zu sich gekommen war, trieben einige Wrackteile des großen Forschungsschiffs in
seiner Nähe.
    Ein Zufall rettete ihn. Das Unglück war in der Nähe eines Sonnensystems geschehen. Er wählte
den einzigen Sauerstoffplaneten für eine Landung aus. Voller Zuversicht entstieg er der Kapsel.
Vielleicht befand sich auf dieser Welt ein raumfahrendes Volk, mit dessen Hilfe er dann wieder zu
seinen Artgenossen zurückkehren konnte.
    Er wurde bitter enttäuscht. Zwar gab es intelligente Eingeborene, aber ihre Zivilisation
befand sich erst am Anfang der Entwicklung. Selbst wenn er intervenierte und den technischen
Aufstieg vorantrieb, würde er es nicht schaffen. Er fand sich damit ab, für immer auf diesem
Himmelskörper leben zu müssen und nicht mehr an der Erneuerung des Tba mitwirken zu können. Er
aktivierte seine Kräfte, um die Gewohnheiten der Bewohner gründlich zu studieren. Wenn er schon
bleiben mußte, wollte er ein relativ gutes Leben führen. Einige Änderungen an seiner
Zellenstruktur genügten, um ihm das Aussehen eines Eppaners, wie sich die Eingeborenen nannten,
zu geben.
    Er legte sich einen Namen zu: Mataal.
    Später bewarb er sich als Arenakämpfer, und die Erfolge, die er dank seiner unerschöpflichen
Fähigkeiten hatte, ließen ihn rasch populär werden. Er versuchte, sein Volk und seinen Auftrag zu
vergessen, aber die primitive Lebensweise auf Eppan vermochte ihn nicht zu befriedigen.
    Eines Tages landete ein kleines Raumschiff auf dem Planeten und setzte unweit der Stadt einen
Telepathen ab. Es war ein junger Mann, der sich wie ein Eppaner maskiert hatte. Die Maskerade war
der Beweis dafür, daß dieser Mann zwar die Telepathie, nicht aber die Molekül- oder
Zellverformung beherrschte.
    Hier war Mataals große Chance. Mit Hilfe des Telepathen mußte es ihm gelingen, zu den Seinen
zurückzukehren. Selbst wenn er das nicht schaffen würde, konnte er noch immer bei dem Volk des
Telepathen eine entscheidende Rolle spielen. Er hatte das primitive Leben satt, er sehnte

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