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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Chance für sich und sein betäubendes
Pulver zu denken.«
    Das war vor einer Stunde gewesen. Seither hatte sich nichts mehr ereignet. Sie waren dabei,
die letzte Transition vorzubereiten. Goldstein hatte einige Änderungen befohlen. Er schien die
unmittelbare Nähe der Erde auf jeden Fall meiden zu wollen. Everson wußte, daß sie nach der
Landung kaum noch Gelegenheit haben würden, Goldstein niederzuringen. Wenn sie ihn überhaupt
überraschen konnten, dann nur hier in der Kaulquappe, wo sie auf engstem Raum beieinander waren.
Sollte es ihnen nicht gelingen, den Unheimlichen auszuschalten, hatte sich Everson entschlossen,
die Landung nicht auszuführen. Er war überzeugt, daß Goldstein darüber informiert war. Bisher
hatte der Mutant jedoch mit keinem Wort verraten, was er in einem solchen Fall tun würde. Hatte
er etwa eine Möglichkeit gefunden, die FAUNA ohne Hilfe der Mannschaft zu lenken?
    Unter normalen Voraussetzungen war das nicht denkbar, aber für Goldstein schien nichts
unmöglich zu sein.
    Der nächste Versuch wurde von Stanford unternommen. Der Biologe, der bei der Bedienung des
Schiffes nur während der Transitionen zum Einsatz kam, hatte einen schweren Hebel am Schaltpult
gelöst. Everson sah den mit Wucht geschleuderten Gegenstand an sich vorübersausen – auf
Goldstein zu.
    Fast schien es, als sei der Mutant überrascht und würde getroffen werden. Dann mußte Everson
jedoch erkennen, daß Goldstein bisher nur mit ihnen gespielt und falsche Hoffnungen genährt
hatte, die er nun erbarmungslos zunichte machte.
    Goldstein bückte sich blitzschnell, die runde Metallstange segelte über ihn hinweg und flog,
immer langsamer werdend, über die Bühne. Everson beobachtete, daß die Verlangsamung künstlich
hervorgerufen wurde. Stanfords Wurfgeschoß wendete in einer langen Schleife und kehrte gleich
einem Bumerang zurück. Der Biologe verfolgte den Flug mit blassem Gesicht.
    Dann wurde das Ding schneller. Goldstein stieß ein wildes Gelächter aus.
    »Zu Boden, Stanford!« rief Everson, der ahnte, was kommen würde.
    Der Raumfahrer warf sich nieder. Ein dunkler Schatten kam auf ihn zu.
    Er wird ihn zerschmettern, dachte Everson entsetzt.
    Doch nichts dergleichen geschah. Über Stanford kam der Hebel zum Stehen und sank langsam nach
unten, bis er sich sanft in das angstvoll eingezogene Genick des Biologen preßte.
    »Stehen Sie auf, Stanford!« rief Goldstein mit ironischer Ermunterung. »Bringen Sie den Griff
an seinen Platz zurück.«
    Alle ihre Angriffe mußten scheitern, weil sie von Goldstein bereits in ihrem Ansatz erkannt
wurden. Der Mutant kontrollierte sie ständig.
    »Stanford war besonders schlau«, sagte Goldstein. »Er meinte, daß er seinen Plan verheimlichen
könne, indem er einen zweiten Plan an der Oberfläche seiner Gedanken hielt. Er überlegte ständig,
wie er auf mich zuspringen könnte. So wollte er seine eigentliche Idee verbergen. Ich versichere
Ihnen, daß ich jedes noch so raffiniert eingefädelte Unternehmen erkennen kann, ganz
gleich, wie Sie es tarnen.«
    Niedergeschlagen kehrte Stanford an seinen Platz zurück. Sein Einfall mit den doppelten
Gedanken war nicht schlecht gewesen, aber er hatte ihn nicht vor Goldstein geheimhalten können.
Ein siegreicher Angriff mußte ohne zu überlegen vorgetragen werden, blitzschnell, ohne daß das
Gehirn arbeitete.
    Das aber, überlegte Everson resignierend, war unmöglich. Das menschliche Gehirn war nicht dazu
geschaffen, seine Denkvorgänge nach Wunsch zu unterbrechen. Eine besondere Eigenart war, daß man
immer an jene Dinge intensiv dachte, die man aus seinem Kopf zu vertreiben wünschte. Dieses
Problem mußte überwunden werden, dann erst konnten sie den Mutanten besiegen. Von welcher Seite
der Colonel auch ihre Lage betrachtete – sie war gleichermaßen schwierig. Am Ende würde
unweigerlich ein Triumph des Mutanten stehen.
    Der Pseudokörper über seinem Kopf schwankte leicht. Goldstein stabilisierte ihn und
wandte sich wieder den Männern zu. Mit Widerstand hatte er gerechnet. Daß sie aber mit einer
unglaublichen Hartnäckigkeit ihr Ziel, ihn auszuschalten, verfolgen würden, war überraschend.
    Goldstein wußte, daß die Belastung, der seine paranormalen Kräfte nun unausgesetzt standhalten
mußten, ungleich größer war als am Anfang, als er in aller Ruhe hatte handeln können. Zwar war er
stärker geworden und konnte auch ungewöhnlichen Belastungen widerstehen, aber es war nicht
sicher,

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