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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich
nach Bewährung bei großen Aufgaben.
    Sorgfältig studierte er den jungen Menschen. So erfuhr er von Goldstein in allen Einzelheiten
den Grund für dessen Hiersein. Goldsteins reichhaltiges Wissen über das Solare Imperium im
allgemeinen und Perry Rhodan im besonderen breitete sich vor Mataal aus. Hier war ein junges,
aufstrebendes Volk, das sich im Weltraum ausbreitete.
    Vor Jahrtausenden waren auch Mataals Artgenossen mächtig und zahlreich gewesen. Dann hatte
sich die Katastrophe ereignet, und seither waren die Gys-Voolbeerah, wie Mataals Volk sich
nannte, nur bemüht, das Tba zu erneuern.
    Deshalb war der Terraner Mataals große Chance. Durch ihn konnte er wieder an Geschehnissen
teilhaben, die auf kosmischer Ebene spielten. Er fand heraus, daß es unter den Menschen nur
wenige gab, die über Psi-Kräfte verfügten. Wenn er klug und besonnen handelte, konnte er seinem
einstmals mächtigen Volk unschätzbare Dienste leisten.
    Mataal überstürzte nichts und begann in zäher Kleinarbeit, den Telepathen für seine Zwecke zu
präparieren. Mataal selbst blieb im Hintergrund. Während Goldstein alle Arbeit für ihn
verrichtete, konnte er beobachten, lernen und weitere Pläne ausarbeiten.
    Ohne Mühe gelang es ihm, mit an Bord der Kaulquappe zu kommen, als Goldstein wieder abgeholt
wurde. Er lieferte den Fremden einen Kampf auf Biegen und Brechen, bevor er sich ›entführen‹
ließ.
    Goldstein, nicht mehr als ein willenloses Werkzeug in Mataals Händen, begann in Aktion zu
treten. Mataal hatte alles gründlich vorbereitet. Der junge Telepath mußte glauben, daß seine
neuen Fähigkeiten schon immer in ihm geschlummert hatten. Sanft lenkte ihn Mataal in die
gewünschte Bahn. Geschickt, und ohne daß es Goldstein bemerkte, weckte er größenwahnsinnige Ideen
in dem Mutanten. Gewissensbisse wurden von Mataal gründlich zerstreut, um Konflikte im Bewußtsein
des Jungen zu vermeiden. Nur ein einziges Mal war es Goldstein gelungen, sich aus der geistigen
Umklammerung zu lösen. Mataal, der in die Beobachtung der Besatzung vertieft war, bemerkte es
fast zu spät, als Goldstein den Kommandanten zu warnen versuchte.
    Mataal drang tiefer in den Mutanten ein, um solche Zwischenfälle unmöglich zu machen. Während
Goldstein glaubte, daß Schiff für sich zu erobern, konnte Mataal unauffällig die Mentalität der
Menschen studieren. Er mußte lernen, lernen, lernen. Nur dann konnte er ernsthaft erwägen, diesen
Wesen gegenüberzutreten, sie zu beherrschen und für seine Zwecke auszunutzen.
    Als die ersten Lähmungen eintraten, fiel der Verdacht sofort auf ihn. Damit hatte er
gerechnet. Dies war der kritische Punkt, der überwunden werden mußte, ohne daß er seine wahre
Natur zeigte. Dank seiner unerschütterlichen Ruhe gelang es ihm, das Mißtrauen zu besänftigen. Er
spielte den Betäubten, als ihm der Arzt eine Injektion gab, und die Raumfahrer fielen auch darauf
herein.
    Die Männer begannen sich gegenseitig zu verdächtigen und zu beschuldigen. Mataal lernte eine
Unmenge menschlicher Beweggründe kennen. Die Charaktere dieser kleinen Gruppe gestatteten ihm
ohne Zweifel Rückschlüsse auf das gesamte Volk.
    Was für ein Volk mußte das sein! In den Gedanken dieser Menschen spiegelte sich ein Abbild
ihres Lebens und Sterbens, ihrer Kämpfe, Siege und Niederlagen. Mataal erfuhr von Freude und
Trauer, Humor, Ernst, Liebe und Haß. Er war überwältigt von einer derart gefühlsbetonten
Lebensweise. Wie war es möglich, daß sie sich so explosionsartig entwickeln konnten? Es wäre
Mataal logischer erschienen, wenn sich diese Wesen untereinander zerfleischt hätten, denn jeder
von ihnen schien eigene Ambitionen mit sich herumzutragen.
    Wie es gelungen war, eine derartige Masse von Individualisten dazu zu bringen, ein Ziel zu verfolgen, blieb Mataal ein Rätsel. Da ihm das Wissen der Besatzung nicht verborgen bleiben
konnte, ahnte er, daß die Existenz der Arkoniden keine geringe Rolle bei der Entwicklung der
Menschheit gespielt hatte.
    Diese Hilfeleistungen waren jedoch mehr oder weniger unfreiwillig geschehen – dank
geschickter Manöver jenes legendären Perry Rhodan, dessen Name in den Köpfen der Männer
herumspukte.
    Perry Rhodan, das war sein Mann. Nur über ihn konnte Mataal sein ehrgeiziges Vorhaben
verwirklichen.
    War es nicht wunderbar, daß ein unvorhergesehener Zwischenfall seinem Volk die Möglichkeit
geben sollte, wieder Fuß zu fassen und eine bedeutende Rolle innerhalb

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