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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Anspruch nehmen würden. Ihr anfänglicher Pessimismus hatte sich in dieser Hinsicht als falsch
erwiesen.
    Scoobey erhielt einen ausführlichen Bericht über die Lage der Expedition. Das Funkgerät gab
den Männern im Schiff Gelegenheit, sie im Notfall auch ohne Positionsangabe und Peilstrahlgerät
zu finden.
    Abschließend sagte der Oberst: »Es besteht kein Zweifel daran, daß hier Kräfte am Werk sind,
denen wir in keiner Weise gewachsen sind, wenn sie ernsthaft gegen uns vorgehen. Ich werde mit
einigen Männern versuchen, in den Turm einzudringen. Vielleicht finden wir dort weitere
Hinweise.«
    Die nächsten Minuten verbrachte Everson damit, sich von Dr. Morton behandeln zu lassen. Der
Mediziner vermochte die Schmerzen soweit zu dämpfen, daß sich der Kommandant normal bewegen
konnte.
    »Wir werden uns alle in die Nähe des Turmes begeben«, erläuterte Everson seine nächsten Pläne.
»Bellinger, Goldstein, Weiß, Sternal und ich werden sehen, ob wir in das Innere gelangen können.
Wir werden mit den anderen eine Zeitspanne ausmachen, innerhalb der wir zurückkehren müssen.«
    Es zeigte sich, daß alle Raumfahrer diese fürchterliche Nacht relativ gut überstanden hatten.
Indem sie sich gemeinsam halfen, gelangten sie aus der Mulde heraus.
    Dreißig Meter vor ihrem Ziel blieb Bellinger plötzlich stehen. Er wies mit ausgestreckter Hand
auf den Boden.
    »Spuren«, sagte er.
    Everson drängte sich neben ihn. Der Leutnant hatte sich nicht getäuscht. Halb verwehte
Abdrücke von vierzehigen, breiten Füßen zeichneten sich im Sand ab. Es gab nur einen, der sie
erzeugt haben konnte: Napoleon.
    Doch der Green war verschwunden. Über die Richtung der Eindrücke gab es keinen Zweifel: Sie
führten zu dem geheimnisvollen Bauwerk. Hatte man Napoleon entführt, oder war er freiwillig
gegangen? Wo befand er sich jetzt? Das waren alles Fragen, auf die Everson keine Antwort wußte.
Doch seine Verwirrung sollte noch gesteigert werden.
    »Der Turm!« rief Landi.
    »Was ist mit ihm?« fragte der große Mann.
    Die Antwort des Funkers löste zwar ein Rätsel, gab aber gleichzeitig unzählige andere
dafür auf. Landis Erkenntnis war so verblüffend einfach – daß sich Everson wunderte, warum
nicht schon längst jemand darauf gekommen war.
    »Es ist ein Raumschiff«, sagte Landi.

29.
    Es gehörte nicht viel Phantasie dazu, um dieser Schlußfolgerung eine weitere
hinzuzufügen: Es war ein abgestürztes, verunglücktes Schiff. Auch wenn man annahm, daß ein Teil
davon im Boden steckte, war es von terranischem Standpunkt aus noch nicht einmal besonders groß.
Der Abstand zwischen zwei Grundflächen betrug etwas über vierzig Meter. Das war natürlich kein
Grund, den Flugkörper oder seine Erbauer zu unterschätzen, denn es konnte sich auch nur um den
Teil eines Schiffes handeln.
    Als sie näher herankamen, erkannten sie weitere Einzelheiten. Die Außenhülle des fremden
Schiffes war von einer dünnen Sandkruste bedeckt. Unter dem graugrünen Belag war verschiedentlich
schwarze Farbe hervorgetreten. Die Spur Napoleons führte um das Wrackteil herum.
    Auf der anderen Seite stießen sie auf eine Öffnung. Sie war rund, hatte einen Durchmesser von
knapp zwei Metern und befand sich in Kniehöhe über dem Boden. Dahinter war Dunkelheit, die selbst
von der schräg einfallenden Sonne nicht so weit aufgehellt wurde, daß man etwas sehen konnte.
    »Können Sie Impulse oder Gedankenmuster aufnehmen?« fragte Everson den Mutanten.
    »Nein«, antwortete Goldstein. »Es scheint niemand hier zu sein.«
    »Meine Befehle sind klar«, sagte der Oberst. »Wenn Samy, Sternal, Weiß, der Leutnant und ich
nach einer Stunde nicht wieder draußen sind, benachrichtigen Sie sofort Scoobey. Folgen Sie uns
auf keinen Fall.«
    Ohne zu zögern, schwang er sich in das Loch.
    Zuerst dachte er, es wäre ein kühler Luftzug über sein Gesicht gestrichen, aber das war
natürlich Einbildung, denn der Helm war geschlossen. Er blickte zurück und sah Poul Weiß ein Bein
hereinbringen.
    Im selben Augenblick packte ihn ein Sog und riß ihn nach oben.
    Er überschlug sich wie ein Stück Papier über einem Warmluftschacht. Glücklicherweise stieß er
nirgendwo an. Rein instinktiv griffen seine Hände in die Finsternis, um sich vielleicht
anklammern zu können.
    Natürlich war es kein Sog, sondern ein gegenpoliges Kraftfeld, das die Schwerkraft aufgehoben
hatte. Es zog ihn nach oben. Everson, in dessen Gehirn sich diese Überlegungen

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