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Silberband 010 - Thora

Titel: Silberband 010 - Thora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war dabei, das Funkgerät von Sand und Staub zu befreien, ein Beweis, daß sie immer noch mit
der MEXIKO sprechen konnten. Mit dem Verschwinden des alten Greens war die Suche nach dem Turm
allerdings zu einem fragwürdigen Unternehmen geworden.
    Sie konnten praktisch in jede Richtung losmarschieren, es gab keinerlei Anhaltspunkte, wo sich
das sagenhafte Gebäude befand. Sie konnten getrennt losgehen, indem sie sich sternförmig
verteilten, aber je weiter sie bei diesem System vom Mittelpunkt abrückten, desto größer wurde
der Abstand zwischen den einzelnen Gruppen – und gleichzeitig die Gefahr, daß sie den Turm
übersahen. Es gab eine ganze Reihe anderer Möglichkeiten, jedoch keine wirkte besonders
erfolgversprechend. Weil Everson ein Mann war, der den Tatsachen entgegentrat, sagte er sich, daß
die Wahrscheinlichkeit, daß ihre Suche von Erfolg gekrönt würde, so gering war, daß sie –
mathematisch ausgedrückt – ein Verhältnis von 1 : 1.000.000 ergab. Auch eine
Positronik hätte kein günstigeres Ergebnis errechnen können, weil es ganz einfach keines gab.
    Er beschränkte seine Tätigkeit deshalb vorerst darauf, daß er Dr. Morton beim Bindenwickeln
zusah und die kargen Erklärungen des Arztes anhörte. Die Ränder der Mulde, in der sie sich
befanden, waren so hoch, daß sie jeden Ausblick auf die Außenwelt versperrten. So lagen sie da
wie am Boden einer Salatschüssel.
    »Wie sieht es außerhalb dieses Loches aus?« erkundigte sich Everson bei dem Arzt. »Haben Sie
etwas feststellen können, was uns Hinweise auf die Molekülverformer gibt?«
    »Ich war die ganze Zeit über viel zu beschäftigt, um den Trichter zu untersuchen«, brummte
Morton. »Ich habe auch keinen von den Männern beobachtet, der diesen Platz verlassen hat.«
    Die Mulde war oval, an der breitesten Stelle betrug ihr Durchmesser etwa 120 Meter, an der
schmalsten 70. Ihre Seitenwände führten im Winkel von ungefähr 30 Grad knapp 3 Meter zur
Wüstenoberfläche hinauf. Natürlich war die Umrandung unregelmäßig, aber an keiner Stelle so
flach, daß man sie überblicken konnte.
    Everson erhob sich, bemüht, seinen Kopf ruhigzuhalten. Das gelang ihm nur teilweise, und er
litt dementsprechende Schmerzen. Schließlich hatte er sich voll aufgerichtet, noch etwas krumm
und steif, aber er brachte es fertig zu laufen. Er humpelte an Landi vorüber und lächelte dem
Funker ermutigend zu. Everson fragte sich, wie er in diesem Zustand mehrere Kilometer zurücklegen
sollte. Er hoffte, daß Dr. Morton ein schmerzstillendes Mittel für ihn hatte. Schweiß drang ihm
aus allen Poren. Er gab nicht auf und erreichte schließlich eine Stelle am Muldenrand, die ihm
weniger hoch und steil erschien als andere. Er ging in die Kniebeuge und hörte seine Gelenke
knacken. Langsam ließ er sich nach vorn kippen und fing seinen Sturz mit den Händen ab. Er lag
jetzt parallel zu der Sandwand – aber das war auch alles. Hier zu liegen war eine
Sache – hier hinaufzuklettern eine andere. Er bewegte alle Glieder, aber der einzige Erfolg
war, daß der Sand zusammenrutschte und eine kleine Vertiefung bildete. Wie gewöhnlich war es ein
unscheinbares Problem, das ihn in Bedrängnis versetzte, überlegte Everson erbittert. Er versuchte
es mit den Füßen allein, indem er sie in den Boden bohrte und sich abdrücken wollte. Als er
einige Male zurückgeglitten war, hatte er diese Idee als das erkannt, was sie war: miserabel.
Sich mit den Händen hochzuziehen, kam ungefähr auf das gleiche heraus. Wie ein riesiger Frosch
robbte Everson herum – mit dem Unterschied, daß ein Frosch vorangekommen wäre, aber der
Oberst auf der Stelle blieb.
    »Ich werde Sie stützen«, sagte eine Stimme im Helmempfänger.
    Everson wandte seinen Kopf und sah Poul Weiß hinter sich stehen. Mit sportlicher
Geschicklichkeit gelangte der Biologe an seine Seite.
    »Benutzen Sie mich als Leiter«, forderte Weiß. Er faltete seine Hände zu einem kleinen Korb,
so daß Everson sie als Trittbrett benutzen konnte. Trotzdem reichte die Höhe nicht aus, um
Everson freien Blick zu verschaffen.
    »Klettern Sie auf meine Schultern«, empfahl Weiß.
    Irgendwie arbeitete Everson sich hinauf. Als er oben angelangt war, hatten ihn die Schmerzen
und seine Anstrengungen so erschöpft, daß er für einen Augenblick die Augen schließen mußte.
    »Sehen Sie etwas?« erkundigte sich seine lebendige Stütze.
    Everson starrte in die Wüste. Zuerst sah er nur Sand und

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