Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Sohn, dachte er nur. Ihr Götter Arkons, ist der Junge wahnsinnig
geworden?
    Mit angehaltenem Atem lauschte er.
    Da sprach ein Arkonide, aber kein Mensch der Erde. So hochmütig und fordernd konnte doch nur
ein Arkonide sein.
    Atlan dachte an Thora, die Arkonidin aus fürstlichem Geschlecht, und er erinnerte sich, was
Perry ihm über seinen Sohn erzählt hatte.
    Thomas Cardif wollte seinen Vater vernichten und aus dem Solaren Imperium eine Arkonkolonie
machen.
    Er wollte den Menschen das wirtschaftliche Rückgrat brechen und einer Springersippe das
Handelsmonopol geben.
    Jetzt mußte die Positronik antworten, aber sie war nur noch ausführendes Organ. Atlan
schaltete den juristischen Speichersektor ein. Thomas Cardifs Botschaft wurde diesem Abschnitt
übermittelt. Gleichzeitig erhielt die Automatik den Auftrag, Thomas Cardif anzuweisen, zu
warten.
    Atlan war klug genug, seine persönlichen Gefühle auszuschalten. Nach wie vor sollte die
Milchstraße des Glaubens sein, das Kugelsternsystem M-13 würde von der Riesenpositronik
beherrscht, und aus diesem Zwang heraus, seine Lage nicht noch mehr zu komplizieren, überließ
Atlan jetzt die Beurteilung dem juristischen Speichersektor.
    Die Metallstimme des Riesenhirns gab Thomas Cardif noch den Befehl zu warten, als die
Auswertung schon bei Atlan ankam.
    Die arkonidische Gesetzgebung untersagte Arkon jede Einmischung. Gleichzeitig wurde erklärt,
daß Cardifs Vorgehen im Widerspruch zu den Arkongesetzen stünde.
    »Hm«, sagte Atlan unzufrieden. »Bully würde diese Auslegungen bestimmt mit Kaugummi
vergleichen. Aber wenn ich sie jetzt schärfer formuliert durchgebe, dann kommt bald ein Jurist
dahinter, daß die Positronik eine Fehlentscheidung getroffen hat. Darauf darf ich es nicht
ankommen lassen. Ich kann nur Rhodan unterrichten.«
    Cokaze legte die Antwort der Robotpositronik dem besten Juristen seiner Sippe vor.
In seinen Augen fieberte die Spannung.
    Zutre, der Jurist, Spezialist gerade auf diesem Gebiet, war in der Lage, sofort dazu seinen
Kommentar zu geben.
    »Herr«, sagte er und schmunzelte dabei, »die Götter mögen all die Paragraphen noch recht lange
rechtswirksam sein lassen, die dem Gehirn untersagen, sich in innenpolitische Angelegenheiten
einzumischen. Aber das Interessanteste an dieser Antwort liegt in dem Hinweis, daß Thomas Cardifs
Vorgehen im Widerspruch zu den Arkongesetzen stehe. Dieser Satz ist nur eine Phrase und besagt in
Wirklichkeit, daß die Schirmherrschaft Arkons über dieses System eine unverbindliche
Zweckerklärung darstellt.«
    Cokaze entließ den Juristen. Als er wieder mit Cardif allein war, blickte er ihn auffordernd
an.
    »Springer«, sagte Thomas Cardif, und seine Stimme klang unverändert, »ich benötige einen Raum,
in dem ich ungestört meine Proklamation an das Solare Imperium ausarbeiten kann. Sind Ihre
Hyperkomsender stark genug, die wichtigsten Stationen der Erde zu übertönen?«
    »Junger Mann«, erwiderte Cokaze und strich über seinen gestutzten Bart. »Die Erde wird Ihre
Proklamation sehr gut hören.«
    Als Thomas Cardifs Erklärung durchkam, glaubte die Hyperfunkstation Terranias
zunächst an einen schlechten Scherz, aber der alarmierte Leiter der Station sah die Sache mit
anderen Augen an und stellte über die Alarmverbindung zu Perry Rhodan Kontakt her.
    »Sir«, sagte er erregt, als der Bildschirm ihm Rhodans Gesicht zeigte, »gerade gibt Thomas
Cardif eine Erklärung durch, in der er sich zum neuen Administrator des Solaren Imperiums
ernennt …«
    Rhodan blieb unbeeindruckt. »Warum sind Sie so aufgeregt?« fragte er. »Bitte geben Sie die
Erklärung durch, wenn Thomas Cardif sie vollständig bekanntgegeben hat. Ich warte.«
    Rhodan griff zum Separatschalter und schaltete die Fernsehanlage ab. Bully, Freyt und Mercant
sahen ihn fragend an. »Die Fronten beginnen sich endlich deutlich abzuzeichnen.«
    Das Sonnensystem hatte seine doppelte Sensation.
    Einmal hatte Cardifs Proklamation wie eine Bombe eingeschlagen, und Stunden später, als die
erste Erregung sich etwas gelegt hatte, bahnte sich die zweite Sensation an: Der Administrator
reagierte nicht.
    Die Regierung des Solaren Imperiums nahm offiziell von den veränderten Verhältnissen auf Venus
und Mars keine Notiz.
    Acht Stunden und fünf Minuten, nachdem sich Cardif selbst zum neuen Administrator ausgerufen
hatte, brannten auf dem Mond zwei fast fertiggestellte Bandstraßen ab.
    Von da an ging es Schlag auf Schlag. Erde,

Weitere Kostenlose Bücher