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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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daß mit den 3.000 Robotschiffen der Druuf auch das bemannte Flaggschiff entkommen war. Der
Kommandant dieser Schiffe würde sicher daran interessiert sein, in sein Universum zurückzukehren.
Vielleicht würde er, wenn er diese Chance erhielt, zu einer Gegenleistung bereit sein. Rhodans
Gedanken überschlugen sich. Da es aber eine noch unausgegorene Idee war, verzichtete er darauf,
Bull zu informieren, um sich nicht mit ihm in sinnlose Diskussionen einzulassen.
    »Hör mal«, begann Bully vorsichtig, »war es von unserer Seite wirklich kein Fehler, der
Springerflotte keinen einzigen Agenten nachzuschicken?«
    Perry Rhodans graue Augen weiteten sich etwas. »Warum sprichst du nicht klar und offen von
Cardif, Bully? Aber wo soll unser Fehler liegen? In dem Augenblick, in dem der Patriarch Cokaze
erfuhr, daß Atlan das Große Imperium regiert und nicht mehr das Gehirn, wußte es auch die gesamte
Cokaze-Sippe, und damit war uns jede Möglichkeit genommen, diese Tatsache noch länger zu
verheimlichen. Denn wenn wir uns jetzt nicht sofort auf die neue Lage einstellen – dasselbe
trifft auch für Atlan zu –, dann brennt in spätestens einem Jahr die bekannte Galaxis, und
wir erleben Zustände, die mit keinem Beispiel aus der Geschichte verglichen werden können. Doch
wie wir der Situation entgegentreten sollen, das weiß ich im Augenblick auch noch nicht. Mein
Vorhaben, mich über das Rusumasystem genau zu informieren, ist nur ein Herantasten.«
    »Ein Herantasten an was?«
    Perry Rhodan war ratlos. »Ich weiß es nicht, Bully.« Es klang verärgert, aber der Ärger traf
nicht den fragenden Freund, sondern er war aus dem Gefühl geboren, mitten in einer Katastrophe zu
stehen und nirgendwo einen Weg oder eine Möglichkeit zu entdecken, ihr zu entkommen.

22.
    Cokaze war zum Politiker geworden. Nur erkannte er es nicht, er hielt sich immer
noch für einen Kaufmann, dessen gesamtes Handeln darauf ausgerichtet war, den Reichtum und die
wirtschaftliche Macht seiner Sippe zu vergrößern.
    Cokaze war auf Archetz, dem fünften Planeten des Rusumasystems, gelandet, und seine tausend
Walzenschiffe umfassende Flotte beanspruchte ein Drittel des Raumhafens von Titon, der Hauptstadt
der Springerwelt.
    Nur vierundvierzig Lichtjahre von Arkon entfernt, gehörte dieses System zum Zentrum des
Kugelsternhaufens M-13, dem Ausgangspunkt des Arkonidenreichs.
    Aber zwischen Arkoniden und Springern hatte sich schon seit Jahrtausenden eine gewaltige Kluft
auf getan. Sie kam darin zum Ausdruck, daß ein Galaktischer Händler auf einem Raumschiff geboren
wurde und dort auch sein Leben beendete.
    Sie waren Sternenwanderer, während die Arkoniden Planetenbewohner waren.
    Der Planet Archetz war vor vielen tausend Jahren das Sprungbrett dieses dynamischen Volkes
gewesen, und es hatte nie vergessen, daß es von dort aus ausgezogen war, um sich in der Galaxis
ein unumschränktes Handelsmonopol zu schaffen.
    Archetz, eine erdähnliche Sauerstoffwelt mit 1,19 Gravos Schwerkraft, im Durchmesser nicht
ganz tausend Kilometer größer als die Erde, unter dem Licht der gelben Rusumasonne, konnte fast
mit dem Kriegsplaneten Arkon III verglichen werden.
    Auf Archetz gab es mit Ausnahme Titons keine Stadt an der Oberfläche mehr. Aber auch Titon,
das Häusermeer, das zwölf Millionen Einwohner in sich barg, reichte bis in dreitausend Meter
Tiefe und war durch ein verwirrendes Netz modernster Verkehrsadern von allen Punkten des Planeten
innerhalb einer halben Stunde zu erreichen.
    Die Oberfläche dieser Welt stellte ein einziges Industriezentrum dar, aber auch dieser
Eindruck war unvollständig, denn fast vier Fünftel der Schwerindustrie lagen ebenfalls unter dem
Boden, und die neuesten Werke waren gerade in der Elftausend-Meter-Schicht fertiggestellt
worden.
    Archetz war eine Welt der Superlative und das Ziel der hunderttausend walzenförmigen
Springerraumer, die, wenn es nur irgendwie möglich zu machen war, Archetz anflogen, um hier die
notwendigen Reparaturen durchführen zu lassen.
    Was Arkon in den letzten zehntausend Jahren an raumfahrttechnischen Dingen erfunden hatte, war
wenig später immer wieder auch im Besitz der Springer. Sie hatten sich einen eigenen Moralkodex
geschaffen, der stark auf ihre Interessen zugeschnitten war.
    Archetz war ihr Ausgangspunkt, nach Archetz kamen sie immer wieder zurück, und Archetz bot
ihnen alles, wonach hunderttausend Walzenraumer mit ihren Besatzungen verlangten.
    Diese Welt,

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