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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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spät dran«, sagte Bully verbissen.
    Überlaut krächzte der Empfang dazwischen: »Springerschiffe bleiben nach unentzifferbarem
Kurzfunkspruch plötzlich zwischen dreitausend bis fünftausend Kilometer über Mars und Venus
stehen.«
    Perry Rhodan und Reginald Bull blickten sich an.
    »Was ist mit der Hauptflotte?« fragte Rhodan, nachdem Verbindung mit der CALIFORNIA, die die
Bewegungen der Händlerflotte beobachtete, hergestellt war.
    »Hat ihre Fahrt knapp vor Erreichen der Transitionsgeschwindigkeit ebenfalls gestoppt«,
antwortete der Funker des Spezialschiffs.
    Rhodan bedankte sich und schaltete ab. Danach ließ er sich nochmals mit der Venus verbinden,
um sich zu informieren, wie weit die Suche nach Cokaze fortgeschritten war. Doch Marshall mußte
mitteilen, daß Cokaze noch nicht gefunden worden war.
    Bully sagte nachdenklich: »Dein Junge und Cokaze werden mit einem Walzenraumer unter Wasser
gegangen sein und sich in einigen tausend Metern Tiefe auf dem Grund des Venusozeans aufhalten.
Denn wo sollten sie sonst vor unseren Mutanten einigermaßen sicher sein?«
    »Das erklärt aber immer noch nicht, warum die Springerflotte plötzlich gestoppt hat.«
    »Den Grund dazu möchte ich auch gern wissen, Perry«, erwiderte Bully unsicher.

21.
    Thomas Cardif betrat den Raum, in dem man die beiden terranischen Gefangenen an
Bord der COK II untergebracht hatte. Er hatte nur zufällig von der Anwesenheit zweier Terraner
gehört und Cokaze gebeten, diese Männer sprechen zu dürfen. Er erhoffte sich Informationen von
ihnen. Von Cokaze hatte er erfahren, daß einer der beiden Gefangenen, der jüngere, Val Douglas
hieß. Cardif zog die Tür hinter sich zu.
    »Sir …« Ein junger Mann, der auf seinem Bett gesessen hatte, war mit diesem überraschten
Ausruf aufgesprungen. Dann erst erkannte er, daß nicht Perry Rhodan eingetreten war, sondern
dessen Sohn.
    Der zweite Terraner, ebenfalls in der schmucklosen Uniform der Raumflotte, stand hinter dem
einfachen Tisch und hatte für Cardif nur ein verächtliches Lächeln übrig.
    »Meine Herren …«, begann Cardif und kam nicht weiter.
    Der junge Mann, Val Douglas, der bei Cardifs Eintritt aufgesprungen war, fiel ihm scharf ins
Wort: »Mit einem Deserteur reden wir nicht. Befreien Sie uns von Ihrer Anwesenheit, Sie
Verräter!«
    Thomas Cardif zuckte mit keiner Wimper.
    »Verschwinden Sie, Sie Lump!« rief jetzt auch der andere voller Verachtung.
    Unter dem Wort Lump duckte Thomas Cardif sich ungewollt. Seine rötlichen Augen begannen zu
flackern. »Ihr beide werdet die ersten sein, die über den Robotregenten gezwungen werden, meine
Befehle zu befolgen und …«
    »Der Robotregent«, meinte Val Douglas lachend. »Das Ding ist froh, daß es noch existiert.
Atlan wird Sie als Verräter ausliefern.«
    Die Tücke des Schicksals hatte es gewollt, daß dieser junge Mann zu jenen hundertfünfzig
gehörte, die mit Rhodan, Atlan und Bull den Einsatz auf Arkon III gegen den Großen
Koordinator – das Mammutgehirn – mitgemacht hatten.
    Thomas Cardif ließ sich seine Überraschung nicht anmerken.
    »Atlan kann nicht gegen den Willen der Positronik handeln«, erklärte er.
    Der junge Mann der terranischen Raumflotte bemerkte nicht, daß er durch diese Behauptung zum
Widerspruch gereizt werden sollte. Jetzt lachte er höhnisch auf. »Was Atlan kann und was nicht,
das zeigt er euch allen noch, aber ganz besonders Verrätern von Ihrem Format. Nichts hat die
Riesenpositronik noch zu melden. Klicks hat es gemacht, als wir auf Arkon waren, und aus war's
mit dem Großen Koordinator. Und daß Admiral Atlan Sie erwischt, Deserteur Cardif, das garantiere
ich Ihnen.«
    Hinter Thomas Cardifs Stirn rasten die Gedanken. Wortlos drehte er sich um und verließ die
Kabine.
    In der Zwischenzeit hatte Cokaze aus der tief im Venusozean liegenden COK II zwei Funksonden
losgeschickt, die allen Walzenraumern das Aufbruchsignal übermittelten. Es war zugleich der
Befehl, mit der Hauptflotte die Erde anzugreifen, während ein aus rund zweihundert Schiffen
bestehender Verband die Solare Flotte im Raum bekämpfen und binden sollte.
    Von plötzlicher Unruhe getrieben, wie er sie noch nie an sich erlebt hatte, stürmte Cardif zur
Zentrale. War es seit vielen Stunden in der COK II still gewesen, so erfüllte jetzt der Lärm
brummender Transformer und warmlaufender Aggregate das ganze Schiff.
    Die COK II schickte sich an, das submarine Versteck zu verlassen.
    Thomas Cardif riß

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