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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wurde er
zurechtgewiesen. Im nächsten Augenblick verlangte Cokaze eine Verbindung mit den beiden Leitern
der Bank.
    Minuten vergingen, bis Atuals Gesicht auf dem Bildschirm in Cokazes Kabine erschien. Der
Sippenchef hielt sich mit keiner Vorrede auf. »Atual, ich spreche jetzt im Namen von
achthundertsiebenundfünfzig Patriarchen, im Namen von einhundertsechsundzwanzig verschiedenen
Werften, der Schwerindustrie und der Waffenfertigung. Ich spreche für alle Chefs der
Überschweren. Ich sende nach dieser Durchsage einen Boten mit den erforderlichen Dokumenten ab,
denen zufolge alle oben Genannten ihre gesamten Konten kündigen. Wohin die Mittel zu überweisen
sind, ist aus den Dokumenten …«
    »Wie Sie wünschen, Patriarch«, unterbrach Atual ihn ohne Erschütterung. »Wir erwarten die
Dokumente.« Er nickte leicht und schaltete ab.
    Hinter Cokazes Rücken entstand unter seinen Söhnen Unruhe. Niemand hatte mit diesem Mißerfolg
gerechnet. Springer-Bankiers schienen eben Naturen mit besonderen Eigenarten zu sein.
    Der Patriarch war außer sich. Thomas Cardif lächelte amüsiert.
    »Wollen Sie die Dokumente nicht zur Bank bringen lassen, Springer?« Fast im selben Atemzug
meinte er: »Wir sollten dem Rat der Zehn auf Aralon von unserer Ankunft Mitteilung
machen.«
    Vollständig im Fahrwasser des jungen Cardif schwamm der lebenserfahrene Sippenchef doch nicht.
»Wir lassen Ortece und Atual bis zum Abend warten. Sie sollen an den Bluff glauben. Um so eher
sind sie dann bereit, aus ihrer Reserve zu treten, und ich – ich könnte bis dahin noch
einige Verbindungen aufnehmen.«
    Cokaze bewies sein Format. Mit Recht galt er als der reichste Patriarch des arkonidischen
Imperiums. Verhandlungen verstand er zu führen, seinen Worten den Anstrich unbedingter
Glaubwürdigkeit zu verleihen, mußte ihm wohl angeboren sein. Immer wieder hatte er früher schon
seine Söhne darauf hingewiesen, daß man mit taktischen Lügen alles verspielen, aber nie Reichtum
gewinnen könnte.
    Cokaze schaffte es, vier Großindustrielle an einem vereinbarten Ort zu treffen. Er verhandelte
mit ihnen. Als er drei Stunden später wieder auf der COK II eintraf, reichte er Thomas Cardif
neun weitere Dokumente zur Einsichtnahme.
    »Nun geht's nach Aralon«, sagte der Patriarch.
    »Cokaze, zum erstenmal in meinem Leben bewundere ich einen Galaktischen Händler«, sagte Thomas
Cardif impulsiv und streckte ihm die Hand entgegen.
    Der Patriarch ergriff, ohne zu zögern, Cardifs Hand und erwiderte den festen Druck. Cokazes
Gesicht strahlte. Er freute sich über Cardifs ehrliche Begeisterung.
    Zur selben Zeit zuckten Telekom-Kurzimpulse zwischen Arkon und Terra hin und her.
Diesen Funkverkehr zu belauschen und die Kurzimpulse auf ihre normale Zeitlänge zu strecken war
fast unmöglich. Dazu strahlten die Antennen sie auch noch zerhackt und verschlüsselt ab. Aber
ohne merkbaren Zeitverlust kamen sie bei Rhodan und Atlan im Klartext aus dem
Hyperfunklautsprecher.
    Über die Entfernung von 34.000 Lichtjahren blickte Atlan den Freund an.
    »Perry«, sagte Atlan in der großen Kuppelhalle der Mammutpositronik auf Arkon III, »ich ziehe
alle Kampfraumer, die immer noch unter Robotbesatzungen fliegen, von der Druuffront ab und
versuche etwas zu unternehmen.«
    »Admiral, ich an deiner Stelle würde diesmal nicht dem Rat des Gehirns folgen. Greifst du
selbst ein, und sei es durch Robotschiffe, dann entfachst du den Brand in deinem Imperium, der
dann nicht mehr zu löschen ist. Ich habe seit deinem ersten Anruf eine Idee, aber ich muß noch
warten, bis meine Wissenschaftler mit einem Teilproblem des Linearantriebs fertig sind. Verstehst
du mich jetzt?«
    Rhodan hatte sich bewußt nicht klar ausgedrückt. Er verließ sich nicht allzusehr auf die
Behauptung der Hyperfunkspezialisten, daß Sendungen dieser Art unmöglich abzuhören wären.
    »Verstanden, Perry«, erwiderte Atlan nach kurzem Nachdenken, »aber für mich wird keine
brauchbare Idee daraus. Hat sie etwas mit mir und den Springern zu tun?«
    Rhodan lächelte nur. »Ich hoffe, eine Fliegenpatsche zu besitzen.«
    Von Arkon kam ein Stöhnen. »Deine Fliegenpatsche sollen die …«
    Rhodan fiel ihm ins Wort. »Wir haben uns verstanden, Admiral.«
    »Nein, wir haben uns nicht verstanden, Barbar. Willst du den Teufel mit dem Beelzebub
austreiben?«
    Betont ruhig erwiderte Rhodan: »Ich habe von einer Fliegenpatsche gesprochen, nicht aber vom
Teufel und vom Beelzebub. Mit

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