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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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öffnete sich auch schon an der Bauchseite des
kleinen Schiffes ein Ausstieg, und die Rampe schob sich heraus.
    Ein Stationswagen rollte nach unten. Auf ihm lag der Körper eines Menschen, von weißen Tüchern
bedeckt.
    Freyt, Haggard und Jamison folgten. Sie standen kaum neben dem Wagen, als Perry Rhodan auch
schon herbeieilte und Freyt die Hand drückte.
    »Schnelle Arbeit, Freyt. Was ist mit Ellert?«
    Der Marschall äußerte sich besorgt: »Ich weiß nicht. Sein Aussehen gefällt mir nicht. Haggard
übrigens auch nicht. Die Haut hat sich bereits am ganzen Körper blau verfärbt.«
    Eric Manoli, Rhodans Arzt und Freund, kam gerade in den Hangar. Er hatte die letzten Worte
Freyts vernommen.
    »Die Seele ist also auch dann mit ihrem Körper verbunden, wenn sie von ihm getrennt ist«,
sagte er und begrüßte die drei Männer. »Ellert ist der beste Beweis dafür.«
    »Wieso?«
    Manoli sah Freyt verwundert an. »Ganz klar, finde ich. Früher hat Ellerts Geist unbewußt einen
winzigen Bruchteil seiner Energie dem Körper übersandt – durch Raum und Zeit, bis zur Erde
ins Grabmal. Nun ist er selbst schwach geworden. Seine Kräfte haben sich aufgebraucht. Sein
Unterbewußtsein – oder wie man es auch nennen mag – gibt keine Energie mehr ab. Der
verlassene Körper beginnt abzusterben.«
    So ähnlich hatte Harno es auch ausgedrückt, völlig unabhängig von Manoli.
    »Und warum wird Ellerts Geist schwach?« fragte Rhodan.
    »Weil der Onots stärker wird«, gab Manoli zurück.
    Rhodan verzichtete auf weitere Fragen. Er trat zu dem Stationswagen und hob die Laken an. Im
ersten Augenblick erschrak er, als er das veränderte Gesicht Ellerts sah. Tief lagen die
geschlossenen Augen in den dunklen Höhlen. Die Haut war blaßblau.
    Siebzig Jahre lang waren mit Ellerts Körper keinerlei Veränderungen vor sich gegangen, und es
war gewesen, als schliefe der Teletemporarier nur, aber nun schien dieser Ruhezustand beendet.
Ellerts Körper glich bereits jetzt einem toten Organismus.
    Rhodan nahm sich zusammen und befahl: »Ras Tschubai und Gucky werden mich begleiten. Ja, du
auch, Manoli. Wir gehen nach Hades. Ellerts Körper nehmen wir mit.«
    Bully wollte etwas sagen, aber dann schwieg er. Vielleicht erkannte er an Rhodans
Gesichtsausdruck, daß jeder Versuch, ihn umzustimmen, zum Scheitern verurteilt war. Sikermann
nickte nur.
    Der Abschied war kurz. Freyt kehrte mit seinem Schiff zur Erde zurück. Zehn Minuten später
bereits standen Rhodan, der afrikanische Teleporter Ras Tschubai und Gucky im Transmitterkäfig.
Der Wagen mit dem absterbenden Körper wurde hereingerollt, dann schloß sich hinter Manoli die
Tür. Ein grünes Licht leuchtete auf und zeigte damit an, daß der Empfänger auf Hades
eingeschaltet worden war.
    Rhodan drückte auf den Aktivhebel. Im selben Augenblick kamen sie in der Empfangsstation auf
Hades an, wo sie von Rous erwartet wurden.
    »Das ist schnell gegangen!« rief Rous erleichtert. »Wir haben ein neues Notsignal von Ellert
aufgefangen. Es besteht leider keine Möglichkeit, ihm eine Nachricht zu senden. Sein winziges
Funkgerät birgt keinen Empfänger.«
    »Wir werden bald selbst Verbindung mit ihm aufnehmen«, entgegnete Rhodan und sah zu, wie zwei
Männer unter Manolis Anleitung den Wagen mit Ellerts Körper aus dem Transmitter schoben. »Lassen
Sie eine Ihrer Space-Jets für mich startbereit machen, Captain. Ein Fernaufklärer ist für unseren
Zweck am besten geeignet.«
    »Mit Mannschaft?«
    »Nein, nur mit einem Piloten. Das Unternehmen ist nicht ungefährlich, und ich möchte das
Risiko möglichst klein halten.«
    »Dann schlage ich Leutnant Werner Mundi vor.«
    »Den Ungarn?«
    »Eigentlich mehr Österreicher. Ein sehr zuverlässiger Pilot. Sie können sich auf ihn
verlassen.«
    »Das muß ich auch, Rous. Gut, sagen Sie Mundi, daß wir in einer halben Stunde starten.«
    Leutnant Mundi saß bereits Minuten danach im Pilotensessel und wartete auf Befehle. Er hatte
ein rosiges, freundliches Gesicht, war nicht gerade dünn zu nennen und wirkte äußerst
sympathisch. Auch wenn er Englisch sprach, so verriet sein liebenswürdiger Akzent schon bei den
ersten Worten, wo seine Wiege gestanden hatte.
    Ras Tschubai und Gucky nahmen ebenfalls in der Zentrale Platz. Sie verhielten sich schweigsam,
denn die vor ihnen liegende Aufgabe gefiel ihnen nicht. Es gab zu viele Risiken und fast keinen
Anhaltspunkt dafür, daß ihnen die Flucht von Druufon ein zweites Mal gelingen

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