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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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würde.
    Zuletzt betrat Rhodan mit Manoli die Zentrale der Space-Jet, die immer noch im Hangar des
Stützpunktes auf Hades lag. Die Trage mit Ellerts Körper stand im kleinen Laderaum.
    Rhodan nickte dem Piloten zu. »Verlassen Sie Hades, Leutnant Mundi, und fliegen Sie Druufon
mit einfacher Lichtgeschwindigkeit an. Transition erst dann, wenn ich Befehl erteile.«
    Mundi lächelte freundlich und gab dem Personal der Schleuse die zum Start notwendigen
Anweisungen. Sekunden später stieg der Diskus, von seinen Antigravfeldern gehalten, langsam in
die Höhe und glitt mit steigender Geschwindigkeit durch den weiten Schacht zur Oberfläche von
Hades empor. Vor ihm öffneten sich die Schleusen, und dann schoß er hinauf in den dunklen Himmel
des Zwielichtplaneten, um sich rasend schnell zwischen den Sternen zu verlieren.
    Die Druuf ließen sich Zeit.
    Onot hockte auf seinem Bett in der Zelle und sah der näheren Zukunft nicht ohne Bedenken
entgegen. Ob sein unsichtbarer Quälgeist nun vorhanden war oder nicht – jetzt spielte es
keine große Rolle mehr. Seine Richter hatten die medizinische und hypno-psychologische Prüfung
beantragt. Es konnte geschehen, daß bei der Prozedur sein Erinnerungsvermögen verlorenging und er
eine neue Persönlichkeit erhielt.
    Vielleicht, dachte er bitter, wäre es doch besser gewesen, er hätte auf die Stimme gehört.
Wenigstens würde dann der Oberste Richter nicht annehmen, er wäre verrückt geworden. Sie hätten
ihn höchstens mit dem Lügendetektor verhört und feststellen müssen, daß er die Wahrheit sprach.
Der Geist hätte ihm die Antworten befohlen und ihm einsuggeriert, sie entsprächen der Wahrheit.
Kein Lügendetektor hätte das Gegenteil beweisen können.
    Aber nun war es zu spät, Fehler der Vergangenheit zu bereuen.
    »Es ist deine eigene Schuld«, meldete sich Ellert. Wenn Onot seinen Widerstand aufgab, war es
vielleicht sogar möglich, den Körper des Druuf ohne nachteilige Begleiterscheinungen zu
verlassen. »Warum konntest du mir nicht vertrauen?«
    Onot dachte zurück, und seine Gedanken waren wie gesprochene Worte. »Wie sollte ich dir
vertrauen, nachdem ich alles über dich erfuhr? Du handelst nur so, wie es für dich am besten ist.
Ich wollte Schluß machen mit der ewigen Lüge.«
    »Dabei bist du in eine schlimmere Lage geraten. Ich fühle keinen körperlichen oder geistigen
Schmerz – du schon. Was willst du tun?«
    »Es bleibt mir nichts anderes übrig, als zu warten.«
    Ellert wußte, daß Onot nicht log. Der Druuf hatte den Kampf endgültig aufgegeben. Aber es war
zu spät, auch für ihn, Ellert. Wenn Onot einen starken Schock erlitt, konnte es sein, daß Ellerts
Geist aus dem Körper des Druuf regelrecht hinausgeschleudert wurde, und was danach geschah, wußte
niemand.
    Ellert machte einen Versuch und stellte fest, daß er wieder genügend Energie besaß, um Onots
Körper zu verlassen. Er würde sicherlich einen neuen Wirtskörper finden und in ihn eindringen
können. Wenn er sich ruhig und passiv verhielt, konnte er so abwarten, bis Rhodan ihn holte.
    Vielleicht war das die vernünftigste Lösung überhaupt.
    Er teilte dem Wissenschaftler seine Gedanken mit, mußte aber zu seiner Überraschung
feststellen, daß Onot gegenteiliger Meinung war.
    »Jetzt also willst du gehen, nachdem ich durch deine Schuld in eine schlimme Lage geraten bin.
Nein, bleibe. Und wenn du kannst, hilf mir. Irgendwie muß es möglich sein.«
    »Ich sehe keinen Ausweg«, mußte Ellert zugeben. »Außerdem ist es genauso deine wie auch meine
Schuld. Hättest du auf mich gehört …«
    »Wenn ich noch einmal die Möglichkeit hätte, würde ich es bestimmt tun«, versprach Onot.
    Und genau in dieser Sekunde kam Ellert der rettende Gedanke.
    Als weit vor ihnen die ersten Wacheinheiten der Druuf auftauchten, glitt die
Space-Jet in den Schutz des Hyperraums.
    Sie hielt sich darin in entmaterialisiertem Zustand nur den Bruchteil einer Sekunde auf, dann
kehrte sie in den Normalraum – die Zeitebene der Druuf – zurück.
    Der sechzehnte Planet stand riesengroß im Raum, umkreist von seinen einundzwanzig Monden und
einer Wachflotte.
    Rhodan lächelte kalt, als er dem Piloten seine Anweisungen gab.
    »Eigenschwingungsdämpfer eingeschaltet lassen. Schutzschirme aktivieren. Weiterflug zur
Nachtseite von Druufon. Dort abwarten.«
    Gucky hockte in der Ecke auf einer schmalen Liegecouch und horchte in sich hinein. Seine
telepathischen Fähigkeiten waren enorm,

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