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Silberband 011 - Der Fall Kolumbus

Titel: Silberband 011 - Der Fall Kolumbus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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telepathischen Kontakt erhielten. Ich verstehe nicht, daß Gucky
versagt.«
    »Er versagt nicht im Sinne des Wortes«, verteidigte Rhodan den Mausbiber. »Die Umstände sind
gegen ihn. Wahrscheinlich ist Ellert aber auch so schwach geworden, daß seine Impulse kaum noch
ausstrahlen. Wir können nur hoffen, daß der Zufall uns hilft.«
    Rhodan betrachtete nachdenklich Ellerts Gesicht. »Was mir Sorgen macht, ist die Tatsache, daß
Onot nicht mehr im Gefängnis zu sein scheint. Gucky kann ihn nicht mehr anpeilen, wie er es
nennt. Er muß ihn unter Millionen Impulsen suchen.«
    »Warum teleportiert er nicht einfach zu jener Zelle, in der Onot sich zuletzt befand?
Vielleicht findet er dort die entsprechenden Anhaltspunkte.«
    »Später kann er das, jetzt noch nicht. Wir müssen unter allen Umständen vermeiden, daß die
Druuf Verdacht schöpfen. Sie dürfen nicht wissen, daß der Wissenschaftler Verbindung mit uns hat.
Sie würden sonst logischerweise annehmen müssen, daß wir auch Onots Erfindungen besitzen und
entsprechend handeln. Nein, Onot muß für sie der zwar verräterische, aber trotzdem unabhängige
Druuf bleiben.«
    »Ich verstehe«, murmelte Manoli und schritt auf und ab. »Aber ich weiß nun nicht mehr, wie wir
Ellert ohne Aufsehen finden sollen.«
    »Ich werde noch in der Nacht mit Gucky zur Hauptstadt teleportieren«, sagte Rhodan. »Dann
ergibt sich vielleicht eine Möglichkeit, den Aufenthaltsort Onots herauszufinden. Wenn ein Druuf
unseren Mausbiber sieht, wird er ihn sicherlich nicht für einen Terraner ansehen. Ich allerdings
werde mich im Hintergrund halten müssen.«
    Manoli lächelte. »Nein, Gucky kann man kaum für einen Menschen halten, aber sein Auftauchen
ist nicht ohne Gefahr für uns. Man könnte von ihm gehört haben.«
    »Gucky wird vorsichtig sein«, versprach Rhodan und dachte weiter angestrengt nach.
    Er hatte plötzlich das Gefühl, in eine Sackgasse geraten zu sein.
    Und bis morgen mittag mußten sie wieder heraus sein.
    In erster Linie dachte Ellert an die Aufzeichnungen über den linearen
Überlichtantrieb, die Onot in der Tasche hatte. Er wußte, daß er nun wieder genügend Energie
besaß, Onots Körper ohne Gefahr für sich verlassen zu können, aber er hatte keine Ahnung, wie
weit seine Streifzüge sein durften. Und wenn er nicht mehr die Kraft besaß, rechtzeitig in einen
anderen Körper einzudringen …
    Er wagte nicht, sich die Folgen auszumalen. Erneut würde seine körperlose Wanderschaft durch
die Ewigkeit beginnen.
    »Also gut, Onot«, teilte er dem Druuf schließlich mit. »Wenn du auf mich hörst, werden wir
gemeinsam versuchen, dem Obersten Richter ein Schnippchen zu schlagen. Ich werde dich vor der
medizinischen Untersuchung retten und außerdem dafür sorgen, daß man dir später, wenn ich dich
verlassen habe, nichts mehr anhaben kann.«
    »Wie ist das möglich?«
    »Du bekommst von mir ein neues Gedächtnis, das sich zwar mit deinem alten deckt und dir deine
Persönlichkeit läßt, mich aber nicht mehr kennt. Ich bin für dich nie gewesen. Wenn du vor dem
Richter stehst, wirst du die Wahrheit sprechen. Die Lügendetektoren werden das beweisen. Du wirst
kein Verräter mehr sein.«
    Onot war der Gedanke an ein neues Gedächtnis nicht gerade sehr sympathisch, aber er erkannte
mit klarer Logik, daß es für ihn keine bessere Lösung gab.
    »Ich bin einverstanden«, sagte er.
    »In einer Stunde wird es Nacht. Heute werden sie dich nicht mehr holen, also werden wir heute
nacht fliehen. Wir versuchen, dein altes Labor im Gebirge zu erreichen, wo wir uns ausrüsten
können. Vielleicht erhalte ich bis dahin auch Nachricht, wo meine Freunde sind. Sobald ich sie
gefunden habe, bist du frei. Du wirst dich mit der neuen Erinnerung dem Richter stellen.«
    Onot war nicht wohl in seiner dicken Haut.
    »Und warum fliehe ich, wenn ich mich doch wieder stelle?«
    »Weil du ihnen deinen guten Willen und dein reines Gewissen beweisen möchtest. Glaube mir, das
wird sie überzeugen.«
    »Und wie kommen wir aus dem Gefängnis?«
    Ellert erklärte es ihm. »In einigen Stunden, wenn die Stadt schläft, werde ich einen Wärter
übernehmen und hierherkommen. Sobald er die Tür öffnet, schlägst du ihn nieder. Traust du dir das
zu?«
    »Ich denke schon. Zwar widerstrebt mir jede Art von Gewalt, aber in meiner Lage muß ich mich
über gewisse Prinzipien hinwegsetzen. Was nehme ich als Waffe?«
    »Leider kann ich dir keine bringen. Der Stuhl dort wird

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